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Die Unsterblichen

Die Unsterblichen

Titel: Die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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ganz ehrlich sein soll, dann muss ich zugeben, dass sie mir ungeheure Lust bereitet. So ähnlich wie beim Vorspiel, nicht dass du etwas davon verstehst. All diese Leben, und irgendwie stirbst du immer als Jungfrau. Das wäre ja so traurig, wenn's nicht so komisch wäre«, spottet sie. »Also, wo soll ich anfangen, wo soll ich anfangen?«
    Mit gespitzten Lippen sieht sie mich an, und ihre rot lackierten Nägel trommeln gegen ihre Hüfte. »Okay, also, wie du weißt, bin ich diejenige, die das Bild in deinem Kofferraum vertauscht hat. Ich meine, du als die Frau mit gelbem Haar? Geht. Gar. Nicht. Und ganz unter uns, Picasso wäre stinkwütend. Trotzdem, ich liebe ihn. Damen, meine ich. Nicht diesen alten, toten Künstler.« Sie lacht. »Jedenfalls, mal sehen, die Feder hab ich auch hinterlegt.« Sie verdreht die Augen. »Damen kann so ... sentimental sein. Oh, ich hab dir sogar diesen Traum geschickt. Wie macht sich das als monatelange düstere Vorahnung? Und nein, ich werde hier nicht jedes Wie und Warum erklären, denn das würde zu lange dauern, und ganz ehrlich, da, wo du hingehst, ist das ja wohl auch nicht weiter wichtig. Zu schade, dass du nicht einfach bei dem Unfall draufgegangen bist, das hätte uns beiden eine Menge Arger erspart. Ist dir eigentlich klar, was du alles angerichtet hast? Ich meine, deinetwegen ist Evan-geline tot und Haven - na, schau dir doch an, wie nahe sie dran war. Ich meine, jetzt mal im Ernst, Ever, wie egoistisch von dir.«
    Sie sieht mich an, doch ich weigere mich zu reagieren. Und überlege, ob das als Schuldeingeständnis zählt.
    Wieder lacht sie. »Na, du bist ja sowieso im Begriff abzutreten, also, da kann ich's ja auch zugeben.« Sie hebt die rechte Hand, als würde sie einen feierlichen Eid ablegen. »Ich, Drina Magdalena Auguste« - sie sieht mich an und zieht eine Braue hoch, als sie diese letzten Worte spricht - »habe Evangeline, alias June Porter, erfolgreich eliminiert. Die übrigens nichts geleistet und lediglich Platz weggenommen hat, also ist das lange nicht so traurig, wie du denkst. Ich musste sie aus dem Weg räumen, damit ich ungehindert an Haven herankommen konnte.« Sie lächelt, und ihr Blick wandert über mich hinweg. »Ja, genau wie du gedacht hast, ich habe dir mit voller Absicht deine Freundin Haven abspenstig gemacht. Das geht ja so leicht bei diesen Verlorenen, Ungeliebten, die sich so verzweifelt nach Aufmerksamkeit sehnen, dass sie für jeden, der ihnen nur Guten Tag sagt, so ziemlich alles tun. Und, ja, ich habe sie dazu überredet, sich dieses Tattoo machen zu lassen, das fast ihr Tod gewesen wäre, aber nur, weil ich mich nicht entscheiden konnte, ob ich sie so umbringen sollte, dass sie tot ist, oder so, dass ich sie zurückholen und unsterblich machen kann. Es ist so lange her, seit ich das letzte Mal einen Akolythen hatte, und ich muss sagen, das war wirklich schön. Allerdings war Unentschlossenheit schon immer eine meiner Schwächen. Wenn einem so viele Möglichkeiten offenstehen und man eine ganze Ewigkeit Zeit hat, zu sehen, was daraus wird, na ja, da ist es schwer, nicht gierig zu werden und sich für alles entscheiden zu wollen!«
    Sie lächelt wie ein Kind, das schlicht und einfach unartig war, aber auch nicht mehr. »Jedenfalls, ich habe zu lange gewartet, und dann ist Damen eingeschritten - wohlmeinender, altruistischer Einfaltspinsel, der er nun mal ist - und, na ja, den Rest weißt du ja. Oh, und ich habe dafür gesorgt, dass Miles die Rolle in Hairspray bekommen hat. Allerdings muss man der Fairness halber wohl sagen, dass er sie auch so hätte kriegen können, denn der Junge hat jede Menge Talent. Trotzdem, ich konnte es nicht darauf ankommen lassen, also habe ich mich in den Kopf des Regisseurs geschlichen und die Abstimmung zu Miles' Gunsten ausgehen lassen. Oh, und Sabine und Jeff? Mein Fehler. Aber trotzdem, hat doch wunderbar funktioniert, findest du nicht? Stell dir das mal vor, deine kluge, erfolgreiche Tante fällt auf diese Flasche rein.« Sie lacht. »Erbärmlich, und trotzdem ziemlich komisch, findest du nicht?«
    Aber warum? Warum tust du das?, denke ich; ich kann nicht mehr sprechen, da mir die meisten Zähne fehlen und ich an meinem eigenen Blut würge. Aber ich weiß, dass das auch nicht nötig ist, ich weiß, dass sie die Gedanken in meinem Kopf hören kann. Warum ziehst du alle anderen da mit rein, warum gehst du nicht einfach nur auf mich los?
    »Ich wollte dir zeigen, wie einsam dein Leben sein kann. Ich wollte dir

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