Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Unsterblichen

Die Unsterblichen

Titel: Die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
Vom Netzwerk:
hat diese grässliche Angewohnheit, andauernd wieder aufzutauchen. Und der Abend im St. Regis? Als du uns zusammen gesehen hast? Ich habe versucht, sie zu überreden, ein für alle Mal weiterzuziehen. Allerdings hat das offensichtlich nicht ganz geklappt. Und, ja, ich weiß, dass sie Evangeline getötet hat, denn weißt du noch, damals am Strand, als du allein aufgewacht bist?«
    Meine Augen werden schmal. Ich hab's doch gewusst, denke ich. Ich hob doch gewusst, dass er nicht surfen war!
    »Ich hatte gerade ihren Leichnam gefunden, doch es war zu spät, um sie zu retten. Und ja, das mit Haven weiß ich auch, obwohl ich ihr zum Glück noch helfen konnte.«
    »Da warst du also in der Nacht damals - als du gesagt hast, du wolltest nur einen Schluck Wasser trinken ...«
    Er nickt.
    »Worüber hast du mich sonst noch angelogen?«, frage ich und verschränke die Arme vor der Brust. »Und wo bist du an Halloween hingefahren, nachdem du von meiner Party weg bist?«
    »Ich bin nach Hause gegangen«, antwortet er und sieht mich unverwandt an. »Als ich bemerkt habe, wie Drina dich angesehen hat, na ja, ich dachte, es ist besser, ich gehe auf Distanz. Aber ich konnte nicht. Ich hab's versucht. Ich hab's die ganze Zeit versucht. Aber ich konnte einfach nicht. Ich kann mich nicht von dir fernhalten.« Er schüttelt den Kopf. »Und jetzt weißt du alles. Allerdings ist es wohl klar, warum ich damals nicht aufrichtig sein konnte.«
    Achselzuckend schaue ich weg, nicht gewillt, so einfach nachzugeben, obwohl ich weiß, dass das stimmt.
    »Oh, und mein gruseliges Zimmer, wie du es nennst? Na ja, das ist zufällig meine innere Zuflucht. Gar nicht so verschieden von diesen letzten glückseligen Momenten damals mit deiner Familie im Auto.« Und als er mich ansieht, wende ich den Blick ab; ich schäme mich dafür, dass ich das gesagt habe. »Obwohl ich ja zugeben muss, ich habe wirklich gelacht, als mir klar wurde, dass du mich für einen Blutsauger hältst.«
    »Oh, na ja, entschuldige vielmals. Ich meine, wo hier schon mal Unsterbliche herumrennen, da denke ich, wir können doch gleich noch die Feen auflaufen lassen, die Zauberer, Werwölfe und ...«Ich schüttele den Kopf. »Ich meine, Mann, du redest von all dem Kram, als wäre das völlig normal!«
    Seufzend schließt er die Augen. Und als er sie wieder öffnet, sagt er: »Für mich ist das normal. Das ist mein Leben. Und jetzt ist es auch deins, wenn du dich dafür entscheidest. Es ist nicht so schlimm, wie du denkst, Ever, wirklich.« Er sieht mich lange an, und obwohl ein Teil von mir ihn immer noch dafür hassen will, dass er mich zu dem gemacht hat, was ich jetzt bin, bringe ich es einfach nicht fertig. Ich spüre diese überwältigend warme, kribbelnde Anziehungskraft und schaue auf meine Hand, die er in der seinen hält, und sage: »Hör auf.«
    »Womit?« Er sieht mich an; seine Augen sind müde, die Haut um sie herum ist blass und straff gespannt.
    »Hör auf, zu machen, dass ich mich so warm und kribbelig fühle, du weißt schon. Hör einfach auf damit!«, beharre ich; mein Verstand ist zwischen Liebe und Hass hin und her gerissen.
    »Das bin ich nicht, Ever.« Seine Augen halten meine fest.
    »Natürlich bist du das! Du machst das mit deiner ... mit irgendwas eben.« Ich rolle die Augen, verschränke die Arme vor der Brust und frage mich, wie wir jetzt wohl weitermachen.
    »Das manifestiere ich nicht. Ich schwör's. Ich habe nie irgendwelche Tricks angewandt, um dich zu verführen.«
    »Ach ja, und was ist mit den Tulpen?«
    Er lächelt. »Du hast keine Ahnung, was die bedeuten, nicht wahr?«
    Ich presse die Lippen aufeinander und schaue weg.
    »Blumen habe eine Bedeutung. Daran ist nichts Beliebiges.«
    Ich atme tief durch und stelle mit meiner Gedankenkraft die Sachen auf dem Tisch um; dabei wünsche ich mir, ich könnte stattdessen meine Gedanken neu sortieren.
    »Es gibt so viel, was ich dich lehren muss«, sagt er. »Allerdings macht nicht alles davon Spaß. Du musst dich vorsehen, musst sehr behutsam vorgehen.« Er hält inne und sieht mich an, vergewissert sich, dass ich auch zuhöre. »Du musst dich vor dem Missbrauch dieser Macht in Acht nehmen; Drina ist ein gutes Beispiel dafür. Und du musst diskret sein - was bedeutet, dass du niemandem hiervon erzählen kannst, und ich meine wirklich niemandem, verstehst du?«
    Ich zucke lediglich die Achseln und denke Ja, ja. Und weiß, dass er meine Gedanken gelesen hat, als er den Kopf schüttelt und sich zu mir

Weitere Kostenlose Bücher