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Die Unsterblichen

Die Unsterblichen

Titel: Die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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huscht zwischen Riley und mir hin und her.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, erkundige ich mich und bemerke, dass sie nicht verkleidet ist, es sei denn, legerer kalifornischer Freizeitlook zählt als Kostüm.
    Sie schaut mich an, und der Blick ihrer braunen Augen begegnet dem meinen, als sie antwortet: »Tut mir leid, der Verkehr war echt zum K-, na ja, du weißt schon.« Sie nickt Riley zu, als könne sie sie tatsächlich sehen.
     
    »Sind Sie eine Freundin von Sabine?«, frage ich und denke, dass es vielleicht eine Art nervöser Zuckung ist, die ihre Augen immer wieder dort hinhuschen lässt, wo Riley steht, denn obwohl sie eine hübsche violette Aura hat, kann ich aus irgendeinem Grund ihre Gedanken nicht lesen.
    »Ich bin Ava. Sabine hat mich engagiert.«
    »Gehören Sie zu den Caterern?«, erkundige ich mich und frage mich, warum sie anstelle von einem weißen Hemd und schwarzen Hosen, wie sie der Rest des Teams anhat, ein schwarzes, schulterfreies Top, enge Jeans und Ballerinas trägt.
    Doch sie lacht nur und winkt Riley zu, die sich hinter den Falten meines Kleides versteckt, wie sie es früher immer bei Mom gemacht hat, wenn sie schüchtern war.
    »Ich bin die Hellseherin«, sagt sie, streicht sich das lange, kastanienbraune Haar aus dem Gesicht und kniet neben Riley nieder. »Und wie ich sehe, hast du eine kleine Freundin dabei.«
     
     

ZWÖLF
    Anscheinend sollte Ava die Hellseherin eine lustige Überraschung für alle sein. Aber glaubt mir, niemand war überraschter als ich. Ich meine, wieso habe ich das nicht kommen sehen? War ich so sehr mit meiner eigenen Welt beschäftigt, dass ich vergessen habe, mich in der von Sabine umzusehen?
    Und es ist ja nicht so, als hätte ich sie einfach wieder wegschicken können, obwohl die Versuchung groß war. Aber ehe ich auch nur den Schock verarbeitet hatte, dass sie Ri-ley sehen konnte, war Sabine schon an der Tür und bat sie herein.
    »Oh, schön, Sie haben es doch noch geschafft. Und wie ich sehe, haben Sie meine Nichte schon kennen gelernt«, sagt sie und führt sie ins Fernsehzimmer, wo ein Tisch hergerichtet ist und auf sie wartet.
    Ich halte mich dicht in ihrer Nähe und frage mich, ob die Hellseherin Ava wohl versuchen wird, das Gespräch auf meine tote kleine Schwester zu bringen. Doch dann bittet Sabine mich, Ava etwas zu trinken zu holen, und als ich zurückkomme, sagt sie gerade jemandem die Zukunft voraus.
    »Stell dich lieber an, ehe die Schlange noch länger wird«, rät Sabine, die Schulter fest gegen Frankenstein gedrückt, der mit oder ohne Gruselmaske nicht der süße Typ ist, der im selben Gebäude arbeitet wie sie. Er ist auch nicht der große, erfolgreiche Investmentbanker, als der er sich ausgibt. In Wirklichkeit wohnt er noch bei seiner Mutter.
    Aber ich möchte ihr nicht die Stimmung verderben, also schüttele ich nur abwehrend den Kopf und antworte: »Vielleicht später.«
     
    Es ist schön, zu sehen, wie Sabine sich zur Abwechslung mal amüsiert, zu wissen, dass sie ein ganzes Netzwerk an Freunden hat und dass sie, soweit ich sehe, wieder Interesse an Männern findet. Und obwohl es Spaß macht, zuzusehen, wie Riley mit irgendwelchen völlig ahnungslosen Leuten tanzt und Unterhaltungen belauscht, von denen sie wahrscheinlich nichts mitbekommen sollte, brauche ich unbedingt eine Auszeit von all diesen ungeordneten Gedanken, den vibrierenden Auren und der umherwirbelnden Energie. Am meisten jedoch von Damen.
    Bisher habe ich mein Möglichstes getan, auf Distanz zu bleiben, mich cool zu geben und ihn nicht zu beachten, wenn ich ihn in der Schule treffe. Ihn jedoch heute Abend zu sehen, in einem Kostüm, das ganz eindeutig die zweite Hälfte eines Paares darstellt - na ja, ich weiß nicht recht, was ich denken soll. Ich meine, nach dem, was ich zuletzt erlebt habe, war er an der Rothaarigen interessiert, an Stacia, an jeder außer mir. Hat sie mit seinem Charme bezaubert, seinem guten Aussehen, seinem Charisma und seinen unerklärlichen magischen Tricks.
    Ich stecke die Nase in den Blumenstrauß, den er mir mitgebracht hat, vierundzwanzig Tulpen, allesamt rot. Und obgleich Tulpen nicht gerade für ihren Duft bekannt sind, riechen diese hier irgendwie betörend, berauschend und süß. Ich atme tief ein, verliere mich in ihrem lieblichen Geruch und gestehe insgeheim, dass ich ihn mag. Ich meine, ich mag ihn wirklich. Ich kann nichts dagegen machen. Es ist einfach so. Und ganz gleich, wie sehr ich mich bemühe, so zu tun, als wäre dem nicht so, es

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