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Die Unsterblichen

Die Unsterblichen

Titel: Die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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hat.
    »Er wäre doch sowieso nicht gekommen«, sage ich endlich und hoffe, dass sie nicht merkt, wie meine Stimme verräterisch kippt. »Bestimmt ist er irgendwo mit Stacia unterwegs oder mit dieser Rothaarigen oder -«Ich weigere mich weiterzusprechen.
    »Moment mal - Rothaarige? Da gibt's auch noch eine Rothaarige?« Mit zusammengekniffenen Augen schaut sie mich an.
    Ich zucke mit den Schultern. Denn die Wahrheit ist, er könnte mit so ziemlich jeder unterwegs sein. Alles, was ich weiß, ist, dass er nicht hier bei mir ist.
    »Du müsstest ihn mal sehen«, wendet Haven sich an Evangeline. »Er ist super - sieht so toll aus wie ein Filmstar ... so sexy wie ein Rockstar ... Er hat sogar Zaubertricks drauf.« Sie kichert.
    Evangeline zieht die Augenbrauen hoch. »Hört sich an, als wäre er selber ein Zaubertrick. So vollkommen ist doch niemand.«
    »Damen schon. Schade, dass du es nicht selbst sehen kannst.« Wieder schaut Haven mich stirnrunzelnd an, und ihre Finger spielen an dem schwarzen Samtband herum, das sie um den Hals trägt. »Aber wenn er dir zufällig über den Weg läuft, vergiss nicht, er gehört mir. Ich habe ihn mir schon reserviert, bevor ich dich kennen gelernt habe.«
    Ich betrachte Evangeline, sehe ihre düstere, trübe Aura, ihre Netzstrümpfe, die winzigen schwarzen Jungenshorts und ihr Netz-T-Shirt und weiß, dass sie nicht vorhat, ein derartiges Versprechen zu halten.
    »Weißt du, ich könnte dir ein paar Reißzähne leihen, und ein bisschen Kunstblut für deinen Hals, dann könntest du auch ein Vampir sein.« Haven sieht mich an, und ihre Gedanken schnellen vor und zurück. Sie will meine Freundin sein und ist trotzdem davon überzeugt, dass ich ihre Feindin bin.
    Doch ich schüttele nur den Kopf, lotse sie auf die andere Seite des Zimmers und hoffe, dass sie bald von etwas anderem anfängt und Damen vergisst.
     
    Sabine unterhält sich mit ihren Freunden, Haven und Evangeline peppen ihre Getränke mit etwas Stärkerem auf, Miles und Eric tanzen, während Riley mit der Quaste an der Schnur von Erics Peitsche herumspielt, sie auf und nieder schwingen lässt, vor und zurück, und sich dann umsieht, ob es jemand bemerkt. Gerade als ich ihr das Zeichen geben will, das Zeichen, dass sie damit aufhören soll, wenn sie bleiben möchte, klingelt es an der Tür, und wir rennen um die Wette hin.
    Obwohl ich als Erste da bin, vergesse ich meine Schadenfreude über den Sieg, als ich die Tür öffne, denn dort steht Damen. Blumen in einer Hand, einen Hut mit Goldborte in der anderen, das Haar tief am Hinterkopf zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Seine üblichen coolen schwarzen Klamotten hat er gegen ein weißes Rüschenhemd, einen weißen Rock mit Goldknöpfen und Hosen eingetauscht, die man nur als Kniebundhosen bezeichnen kann. Außerdem trägt er spitze schwarze Schuhe. Und gerade als ich denke, dass Miles total neidisch auf dieses Kostüm sein wird, begreife ich, als was er sich verkleidet hat, und mein Herz setzt zwei Schläge lang aus.
    »Graf Fersen«, stammele ich und bringe die Worte kaum heraus.
    »Marie.« Er lächelt und macht eine tiefe, galante Verbeugung.
    »Aber ... das war ein Geheimnis ... und du warst doch gar nicht eingeladen«, flüstere ich und spähe an seiner Schulter vorbei, halte Ausschau nach Stada, der Rothaarigen, nach ir-gendjemandem, weil ich genau weiß, dass er auf keinen Fall meinetwegen hier sein kann.
    Doch er lächelt nur und überreicht mir die Blumen. »Dann muss das ein glücklicher Zufall sein.«
    Ich schlucke heftig, mache auf dem Absatz kehrt und führe ihn durch die Eingangshalle, vorbei am Wohn- und am Esszimmer und ins Fernsehzimmer. Mein Herz schlägt so laut und so schnell, dass es mir glatt aus der Brust springen könnte. Und ich frage mich, wie das passieren konnte, suche nach irgendeiner logischen Erklärung dafür, dass Damen, als meine perfekte zweite Hälfte kostümiert, auf meiner Party auftaucht.
    »O mein Gott, Damen ist da!«, quietscht Haven und winkt mit den Armen. Ihr ganzes Gesicht strahlt - nun ja, soweit ein dick gepudertes, von Reißzähnen geziertes, bluttriefendes Vampirgesicht eben strahlen kann. Doch sobald sie sein Kostüm sieht und ihr klar wird, dass er als Graf Fersen gekommen ist, der nicht ganz so heimliche Geliebte von Marie Antoinette, verdunkelt sich ihre Miene, und ihr Blick richtet sich anklagend auf mich.
    »Also, wann habt ihr beide das verabredet?«, will sie wissen und kommt auf uns zu. Sie versucht, locker und

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