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Die Unsterblichen

Die Unsterblichen

Titel: Die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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mit Sabine und ihrem Begleiter tanzen. Und ohne dass sie es merken, auch mit Riley.
    »Am Anfang ist es schwer.« Wieder nickt sie. »Glaub mir, ich weiß das. Ich war die Erste, die vom Tod meiner Großmutter gewusst hat. Sie ist direkt in mein Zimmer gekommen, hat am Fußende von meinem Bett gestanden und zum Abschied gewinkt. Ich war damals erst vier, du kannst dir also vorstellen, wie meine Eltern reagiert haben, als ich in die Küche gerannt bin, um es ihnen zu erzählen.« Sie schüttelt den Kopf und lacht. »Aber du verstehst es, denn du hast sie auch gesehen, richtig?«
    Ich starre die Karten an, die Hände fest ineinander verschlungen, und sage kein Wort.
    »Es kann sich so überwältigend anfühlen, einen so isolieren. Aber das muss nicht sein. Du brauchst dich nicht unter einer Kapuze zu verstecken und deine Trommelfelle mit Musik zu Grunde zu richten, die dir nicht einmal gefällt. Es gibt Möglichkeiten, damit umzugehen, und ich würde dir gern zeigen, wie es geht. Du brauchst nicht so zu leben, Ever.«
    Ich umklammere die Tischkante und stehe von meinem Stuhl auf. Meine Beine fühlen sich zittrig an, mein Magen rumort. Die Frau ist verrückt, wenn sie glaubt, dass das, was ich habe, eine Gabe ist. Denn ich weiß es besser, ich weiß, dass es nur eine weitere Strafe ist, für alles, was ich getan, alles, was ich verursacht habe. Es ist meine ganz persönliche Bürde, und ich muss eben damit zurechtkommen. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden«, sage ich endlich.
    Doch sie nickt nur und schiebt mir eine Karte hin. »Wenn du so weit bist, kannst du mich hier erreichen.«
    Ich nehme die Karte, aber nur, weil Sabine uns von der anderen Seite des Zimmers aus beobachtet und ich nicht unhöflich erscheinen will. Dann drücke ich sie mit der Handfläche zu einer harten, zornigen Kugel zusammen, während ich frage: »Sind wir fertig?«, und nur weg möchte.
    »Eins noch.« Sie schiebt ihre Karten in ein braunes Lederetui. »Ich mache mir Sorgen um deine kleine Schwester. Ich glaube, es ist Zeit, dass sie weiterzieht, meinst du nicht?«
    Ich sehe sie an, wie sie dasitzt, so selbstgefällig und so allwissend, und über mein Leben urteilt, während sie mich überhaupt nicht kennt. »Nur zu Ihrer Information, Riley ist weitergezogen! Sie ist tot!«, flüstere ich und lasse ihre zusammengeknüllte Karte auf den Tisch fallen. Es kümmert mich nicht länger, wer es sieht.
    Aber sie erwidert nur: »Ich glaube, du weißt, was ich meine.«
     
     
     

VIERZEHN
    In dieser Nacht, lange nachdem die Party geendet hatte und unsere Gäste gegangen waren, lag ich im Bett und dachte über Ava nach, darüber, was sie über Riley gesagt hatte, dass sie hier festsäße und dass das meine Schuld sei. Ich war wohl immer davon ausgegangen, dass Riley eben doch »weitergezogen« war und mich aus freiem Willen besuchte. Es ist ja schließlich nicht so, als würde ich sie darum bitten, ständig vorbeizuschauen, das ist ganz einfach etwas, was sie freiwillig tut. Und wenn sie nicht bei mir ist, treibt sie sich wohl irgendwo im Himmel herum. Und ich weiß zwar, dass Ava nur versucht zu helfen und mir anbietet, als eine Art große Schwester mit hellseherischen Fähigkeiten zu fungieren, was sie jedoch nicht begreift, ist, dass ich keine Hilfe will. Dass ich, auch wenn ich mich danach sehne, wieder normal zu sein, auch weiß, dass das hier meine Strafe ist. Diese grauenhafte Gabe ist das, was ich verdient habe, für all das Unheil, das ich angerichtet, für die Leben, die ich vor der Zeit beendet habe. Und jetzt muss ich ganz einfach damit leben - und versuchen, nicht noch jemandem zu schaden.
    Als ich endlich einschlief, träumte ich von Damen. Und alles daran fühlte sich so mächtig an, so intensiv, so eindringlich, dass ich dachte, es wäre Wirklichkeit. Am Morgen jedoch waren mir nur zusammenhanglose Bruchstücke geblieben, unstete Bilder ohne Anfang oder Ende. Das Einzige, woran ich mich deutlich erinnern konnte, war, dass wir beide durch eine kalte, vom Wind gepeitschte Schlucht rannten - auf etwas zueilten, was ich nicht genau erkennen konnte.
     
    »Was ist denn mit dir los? Wieso bist du so mies drauf?«, fragt Riley und hockt in einem Zorro-Kostüm, das dem, das Eric auf der Party angehabt hatte, aufs Haar gleicht, auf meiner Bettkante.
    »Halloween ist vorbei«, stelle ich fest und betrachte demonstrativ die schwarze Lederpeitsche, mit der sie auf den Boden klatscht.
    »Was du nicht sagst.« Sie zieht eine Grimasse und fährt

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