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Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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Erstaunen erblickte ich im Inneren der Maske zuckende Drähte, glitschig vor Blut, über den Augen und dem Mund. Das Gesicht der Frau war blass und ebenfalls mit ihrem eigenen Blut verschmiert, das in Schlieren von den Lippen und sogar von ihren Augen ausging. Dennoch erkannte ich sie.
    »Lady Bright«, sagte ich, immer noch keuchend. »Ich hätte von Anfang an wissen müssen, dass Sie eine Verräterin sind.«
    »Ich bin nicht Ihre Verräterin«, entgegnete Veronica. »Aber ich bin sehr erschöpft. Lassen Sie es mich einfach erklären.«
    »Erklären können Sie es dem Erschaffer, den Sie draußen im Gang niedergestochen haben«, spie ich ihr entgegen. »Ich erkenne einen Mord, wenn ich einen sehe. Sagen Sie, haben Sie selbst Ihre Familie beim Essen abgeschlachtet?«
    »Passen Sie auf, was Sie sagen, Jacob Burn«, gab sie zurück und nahm Kampfhaltung ein. »Und wenn Sie mir den Erschaffer bringen, erkläre ich es ihm gerne.«
    »Der kann von Glück reden, wenn er überlebt«, sagte Matthew. »Meine Männer versorgen ihn gerade dort, wo Sie ihn niedergestochen haben.«
    »Dann sollten Sie nach Ihren Männern sehen, Ermittler.«
    Matthew schaute argwöhnisch zwischen uns hin und her. Ich bewegte mich unauffällig auf meine Flinte zu, die an einer Werkbank etwa drei Meter entfernt lehnte.
    »Lassen Sie die Waffe, Burn. Und Ermittler, ich meine das durchaus wörtlich. Sie können es sogar als Befehl einer Ratsvertreterin betrachten.«
    »Das soll wohl ein Scherz sein«, sagte ich. »Matthew, Sie hat gerade versucht, einen Erschaffer der Kirche zu töten. Sie können unmöglich in Erwägung ziehen, Befehle von ihr entgegenzunehmen.«
    »Ich habe Ihre Vorstrafenliste gesehen, Burn«, gab er zurück. »Moralische Überlegenheit können gerade Sie nicht für sich beanspruchen.«
    »Ich hab jetzt genug von dem Gerede«, ergriff Wilson das Wort. »Ich bin bereit, wenn Sie es sind, Lady.«
    »Ja, mach sie fertig, Wilson«, höhnte ich in Veronicas Richtung. »Ich wette, ohne Ihr magisches Eisengesicht sind Sie nicht so zäh, was?«
    Wortlos bewegte sie sich auf mich zu, sofern »bewegen« die richtige Wortwahl für einen Blitz ist. Zwei Schläge – einer gegen meine Brust, ein weiterer mit der flachen Hand in mein Gesicht. Als ich mich vom Boden aufrappelte, stand sie an derselben Stelle wie zuvor, so als hätte sie sich nie gerührt.
    »Die Maske hilft. Aber ich bin besser als Sie, Jacob, denn ich habe mein Leben lang dafür geübt. Ich brauche keine magischen Tricks, um Sie niederzustrecken.«
    »Jetzt habe ich aber wirklich genug«, stieß ich keuchend hervor und hielt mir die Brust. »Wilson, stutz dieses Miststück zurecht. Matthew, holen Sie Ihre Männer und bringen Sie sie hierher. Wir müssen weiter.«
    »Was ist mit dem Erschaffer?«, wollte er wissen.
    »Wir haben uns um unseren Bruder gekümmert«, ertönte eine Stimme aus den Schatten des Gangs hinter uns. Wir drehten uns um und erblickten eine Gruppe von Erschaffern, die unter Führung eines Würdenträgers der Kirche den Raum betraten.
    »Ich hab mich schon gefragt, wo ihr Witzbolde steckt«, sagte ich. »Wahrscheinlich wisst ihr es schon, aber es gibt da diesen verrückten Schöpfer, der versucht, euren kleinen Gott zu zerstören. Die da hat ihm geholfen.«
    »Ja. Wir haben uns Mr. Cranichs angenommen. Die junge Frau allerdings erwies sich als schwer zu fassen. Wissen Sie, wir verfügen über eigene Verteidigungsvorkehrungen, Mr. Burn.«
    »Ich erinnere mich daran«, gab ich zurück. Ich ging zu meiner Flinte und hob sie auf. Weitere Erschaffer erschienen im Raum, traten aus verborgenen Türen ein. Alle wirkten sehr ruhig und gefasst. »Also, wenn Sie nichts dagegen haben, würden wir uns gern um die Sache mit Cranich kümmern. Er hat dem Rat eine Menge Schwierigkeiten bereitet – genug, um die Ratsvertreter dazu zu bringen, mich ihrem Verein beitreten zu lassen.« Ich lächelte. Der Würdenträger zuckte mit keiner Wimper. »So verzweifelt sind sie. Verstehen Sie? Ach, egal. Wir müssen Cranich jedenfalls sehen und ihn in Gewahrsam nehmen.«
    »Ezekiel Cranich wird dieses Gebäude nicht verlassen. Wir haben uns seiner angenommen.«
    »Sie meinen, Sie haben ihn getötet? Nur um das klarzustellen, das ist mir absolut recht. Ich hatte in den letzten beiden Tagen selbst einige Male diese Absicht. Aber er ist ein gerissener Kerl, und ich möchte mich vergewissern, dass Sie sich seiner wirklich richtig angenommen haben.« Ich deutete auf Veronica. »Wenn Sie die da

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