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Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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teilgenommen. Und was seine Fähigkeit angeht, Ihre Fragen zu beantworten … Nun, ich denke, das kommt auf die Fragen an, und darauf, wie Sie sie stellen.«
    »Müssen wir sie auf kleine Papierschnipsel schreiben und unter seiner Tür durchschieben?«, fragte Wilson zornig. »Oder sie Ihnen geben, damit Sie damit davoneilen wie ein Priester zu seinem Orakel? Oder können wir zu dem Mann hingehen und ihn direkt fragen? So nämlich ziehe ich es vor, meine Fragen zu stellen.«
    »Ich kann mir gar nicht vorstellen, warum Sie beide immer wieder in solche Schwierigkeiten geraten«, meinte Billy leise und betrachtete das Glas, das an seiner Lippe innegehalten hatte. »Bei so viel Subtilität in der Ausdrucksweise und Absicht. Im Rat würden Sie sich wirklich hervorragend schlagen.«
    »Vielleicht täte etwas weniger Subtilität dem Rat ganz gut«, meinte ich in dem Versuch, mich zwischen Wilsons Tirade und Billys Nostalgie zu zwängen. »So würde man vielleicht auch mal etwas erreichen.«
    »Oh. Der Rat hat jegliche Subtilität aufgegeben, zumindest was die Familie Burn betrifft.«
    »Hast du deshalb ein Messer in der Garderobe?«, fragte ich. »Und gibst du dich deshalb so geheimnisvoll über den Zustand meines Vaters? Was ist los, Billy? Was hat dir solche Angst eingejagt?«
    »Es ist Ihr Vater«, antwortete er und bedachte mich mit einem geradezu entschuldigenden Blick. »Der Mann macht mir eine Heidenangst, Jacob.«
    »Ist er gewalttätig geworden?«, wollte ich wissen.
    »Ganz und gar nicht. Schlimmer.« Mit zittriger Hand trank Billy sein Glas leer und starrte die Flasche an, als wollte er sich wappnen. »Er ist ein Prophet geworden. Oder wahnsinnig. Wahrscheinlich beides.«
    »Das musst du mir erklären«, gab ich zurück.
    »Es begann vor rund einem Jahr. Vielleicht auch weniger.« Er legte die Hand auf die Flasche und klopfte gedankenverloren mit einem Finger gegen den Glashals. »Es ging um Angelegenheiten des Rats. Dafür musste er einige militärische Aufzeichnungen durchsehen. Er stieß auf den Bericht über den Tod Ihres Bruders. Natürlich hatte er ihn schon früher gelesen, unmittelbar, nachdem es geschehen war. Aber diesmal war seine Reaktion anscheinend anders. Alexander behielt den Bericht, nachdem die Ratsangelegenheiten erledigt waren. Er verwahrte ihn in seinem Arbeitszimmer, ich fand ihn auf dem Schreibtisch. Kurz danach musste er flussaufwärts reisen. Wiederum dienstlich.«
    »Ist er … dorthin gereist?«, fragte ich vorsichtig. Mein Bruder Noah war bei der Marine gewesen und hatte einem Erkundungskorps angehört, das die Grenzen des Reichs von Veridon in der flussaufwärts gelegenen Wildnis auslotete. Er starb bei etwas, das man vielleicht als Gefecht, vielleicht auch als Massaker bezeichnen konnte. Man gab den Eranti die Schuld daran, doch es folgten keine Kriegshandlungen. Letztlich wurde die ganze grässliche Geschichte begraben und geriet in Vergessenheit. Wie mein Bruder.
    »Nicht ganz. Aber weiter als sonst, über die Grenzen des Reichs hinaus. Es ging um eine Art Handelsübereinkommen. Wochenlang gab es keinerlei Kommunikation. Und als er zurückkehrte, war etwas an ihm anders.« Hinter Billys Augen fiel eine Entscheidung. Er löste die Hand von der Flasche und legte sie stattdessen vor sich auf die Theke. »Erst Monate später ließ er durchklingen, dass sich während der Reise etwas Merkwürdiges ereignet hatte. Zu dem Zeitpunkt begannen die Visionen.«
    »Wir könnten auch einfach direkt zum Kern der Sache kommen und feststellen, dass er den Verstand verliert«, meldete sich Wilson zu Wort. Er ergriff die Whiskeyflasche und schenkte sich ein weiteres Glas ein. »Warten Sie, lassen Sie mich mal prophezeien, und sagen Sie mir, wie ich mich dabei anstelle. Alexander hat Visionen von seinem toten Sohn, seiner Frau, seinen verlorenen Enkeln und vielleicht von einem gewissen Jacob Burn. Er bedauert, in keiner bestimmten Reihenfolge, die Frau betrogen, den einen Sohn verloren und den anderen vertrieben zu haben.« Der Anansi nippte an seinem Whiskey und lächelte. »Seien wir doch mal ehrlich: Alexander Burn ist ganz allein verantwortlich für den Niedergang seiner Familie und den Verlust ihres Ansehens im Rat. Das alles hier fällt auseinander, und es ist ausschließlich seine Schuld. Eigentlich verblüfft es mich, dass er nicht schon vor Jahren wahnsinnig geworden ist.«
    »Sie sollten die Lage nicht so vorschnell beurteilen«, meinte Billy verbittert.
    »Nein, Sie sollten sie nicht so

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