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Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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gestrichen habe. Also ehrlich.« Er wandte sich an Billy. »Bringen Sie uns etwas zu essen, ja? Ein kleines Mittagessen vielleicht.«
    »Es wäre schon Zeit für das Abendessen gewesen, Sir.«
    »Nun, dann schlagen Sie in Ihren Büchern über Etikette nach, ob es eine Möglichkeit gibt, mir ein Brötchen und ein warmes Bier zu bringen und so zu tun, als wäre es das Mittagessen, ohne dass wir alle von den unbekannten Mächten verhaftet werden, die solche Feinheiten durchsetzen, in Ordnung?« Damit wandte er sich ab und schlenderte durch seine Möbelsammlung. »Denn im Augenblick würde ich für ein Brötchen glatt töten.«
    Billy schaute von Alexander zu mir und sogar zu Wilson. Ich zuckte mit den Schultern und nickte. Er steckte die Fackel in eine Halterung, die anscheinend eigens für diesen Zweck im Raum angebracht worden war, dann kehrte er nach unten zurück. Ich richtete die Aufmerksamkeit wieder auf meinen Vater.
    Mittlerweile saß er an einem Schreibtisch. Es standen noch andere Möbel herum – ein Bett, ein langer Tisch, übersät mit Tellern, Büchern und einigen Flaschen aus der Bar unten. Die Einrichtung schien willkürlich über den Raum verstreut zu sein. Es sah so aus, als hätte er die Möbel einfach geschleppt, so weit er konnte, und es dann aufgegeben. Ich stellte mich hinter ihn.
    »Du stehst mir im Licht«, sagte er. Ich trat beiseite, um zu sehen, was er las. Ein Tagebuch, das ziemlich alt wirkte. Es enthielt Zeichnungen von wilden Tieren und Pflanzen sowie Diagramme mit Messungen. Typischer Wissenschaftskram.
    »Was ist das?«, erkundigte ich mich.
    »Etwas, das ich gerade lese. Das Tagebuch eines namenlosen Wissenschaftlers aus den frühen Jahren Veridons. Ich glaube, er könnte ein Mitglied der Gruppe gewesen sein, die letztlich die Schöpfergilde wurde.« Gedankenverloren blätterte er um und schaute dann zu mir auf. »Warum bist du hier, Jacob?«
    »Dasselbe könnte ich dich fragen«, gab ich zurück, da ich noch nicht auf den Kern der Sache zu sprechen kommen wollte. »Als ich zuletzt nachgesehen habe, gab es unten im Haus einwandfreie Schlafzimmer.«
    Er schnaubte und wandte sich wieder dem Tagebuch zu. »Zu nah an den Straßen, an den Droschken. Am Tiefbrutofen. Ich musste weg von der Stimme.«
    »Vorher hast du gesagt, es wären zwei Stimmen.«
    »Ja. Natürlich hat man dir erzählt, ich sei wahnsinnig.«
    »Man?«
    Er drehte sich auf seinem Sitz herum und schaute zu mir auf. »Der Rat. Angela. Wer immer es ist, der mich zu ersetzen versucht. Oder vielleicht die Industriellenfamilien, die wollen, dass man unseren Sitz streicht.«
    Ich dachte an den Streit zwischen Veronica und Lady Tomb. Anscheinend war der Verstand meines Vaters klar genug, um zu wissen, dass gewisse Kräfte im Rat gegen ihn arbeiteten.
    »Du lebst ganz allein in einem dunklen Raum und sagst den Leuten, dass du eine Stimme aus den Mechagenen hörst. Was glaubst du wohl, was man mir erzählt hat?«
    Abermals kicherte er.
    »Also hat man dich geschickt, um nach mir zu sehen? Wohl, um mich für wahnsinnig erklären zu lassen, richtig?« Er stand vom Schreibtisch auf und ging zu dem anderen Tisch, sodass sich dieser zwischen uns befand, dann stützte er die Hände darauf. »Wäre das Rache genug für dich, Jacob?«
    »Rache habe ich aufgegeben, Alexander. Es gibt nichts, was ich tun könnte, wodurch wir quitt würden.«
    »Nobel von dir, so zu empfinden. Sehr egozentrisch.« Er verzog das Gesicht. »Vielleicht besteht doch noch Hoffnung für dich.«
    »Niemand hat mich geschickt, Vater. Es gab heute Ärger an den Docks, und ich bin mitten hineingeraten. Anscheinend weiß der Rat mehr darüber, als man zugibt. Ich wollte herausfinden, was du weißt. Und sehen, ob du mir helfen kannst.«
    »War es ein weiterer dieser Angriffe?«, fragte er.
    Ich erzählte ihm von dem Schiff und von Cranich. Einiges ließ ich aus, weil die Geschichte auch so noch kompliziert genug blieb und ich nicht sicher wusste, ob er wirklich bei vollem Verstand war. Ich erwähnte weder die Eisenfrau, noch Angela oder Veronica.
    »Und die Maske«, meldete sich Wilson zu Wort. Darauf wollte ich eben kommen, war jedoch noch unentschlossen, ob ich sie in meine Schilderungen mit aufnehmen sollte oder nicht. Wilson hatte das wohl gespürt und mir die Entscheidung abgenommen. »Wir haben in Cranichs Haus eine Maske gefunden.«
    Das erregte Alexanders Aufmerksamkeit. Er streckte die Hand aus, und nach kurzem Zögern reichte Wilson sie ihm. Alexander setzte sich

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