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Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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dann streckte er die Hand aus und zog sie zu, bis das Gefühl des Seils auf ihrer Haut bewirkte, dass ihr warme Tränen über die Wangen liefen.
    Dann sah sie starr geradeaus, als er nach dem Stuhl unter ihren Füßen griff. Auf einmal war alles ganz klar – die unbeachteten Zufälle, die seltsamen Fragen, die gedankenlos beantwortet wurden, die unerwartet nachdrücklichen Forderungen ihrer Vorgesetzten.
    Er hatte recht. Sie wusste genau, warum er hier war.

1
    New York, New York
    7. April
    Richard Draman drückte eine Taste auf der Fernbedienung, woraufhin das Zimmer in ein tiefgrünes Leuchten getaucht wurde.
    »Das ist ein normaler Zellkern«, sagte er und deutete auf den gut erkennbaren Kreis, der hinter ihm auf die Leinwand projiziert wurde. Ein weiterer Tastendruck tauchte den Raum kurzzeitig in Dunkelheit, bevor das nächste Dia erschien. Die darauf abgebildete Zelle war jedoch nicht rund, sondern verzerrt und deformiert – eine Form, bei der er trotz seiner langen Jahre im Dienst der Wissenschaft an das Böse denken musste. An den Flügel eines Dämons. Den zerfledderten Umhang eines Vampirs.
    »Der hier stammt von einem Kind, das am Hutchinson-Gilford-Syndrom leidet – im Allgemeinen auch als Progerie bezeichnet.«
    Die vier Gesichter, die ihm von der anderen Seite des Tisches entgegensahen, spiegelten außer dem Licht der toten Zelle kaum etwas wider und wirkten ebenso gleichgültig, wie sie es seit ihrer Ankunft getan hatten.
    Vielleicht hatte er zu sehr auf das Treffen gedrängt. Aber er war sich verdammt noch mal fast sicher und konnte sich den Luxuseiner subtileren Vorgehensweise schon seit Langem nicht mehr erlauben.
    »Die Krankheit wird durch einen genetischen Defekt hervorgerufen, der sein Opfer auf drastisch beschleunigte Weise altern lässt.« Er rief ein Foto auf, das auf den ersten Blick einen gebrechlichen alten Mann inmitten einer Gruppe ihn überragender Grundschulkinder darzustellen schien. Sein kahler Kopf war mit einer Baseballkappe bedeckt, doch seine knochigen Arme, an denen die Venen deutlich hervortraten, ragten aus dem Green-Day-T-Shirt heraus und waren deutlich zu sehen. Er hatte eine Adlernase, die aus seinem runden, runzligen Gesicht hervorstand und die durch das breite Grinsen, bei dem schiefe Zähne zutage traten, nur noch auffälliger wirkte.
    »Das ist Jack, er lebt in der Nähe von Atlanta. Der Junge ist sehr gut in Mathe und geht gern zelten und angeln. Er ist erst sieben Jahre alt.«
    Kaum merklich veränderte sich der Gesichtsausdruck seiner Zuhörer, die jetzt etwas weniger leidenschaftslos wirkten, als sie das kranke Kind musterten und sich vorzustellen versuchten, wie es sein musste, mit einer derart grausamen Krankheit geboren worden zu sein. Sie fragten sich, was Jack dafür geben würde, all die Dinge zu haben, die sie als selbstverständlich erachteten: ein Leben, das noch Jahrzehnte andauern würde, und einen unglaublich langsamen körperlichen Verfall, der durch Weisheit, Familie und Freunde ausgeglichen werden würde.
    »Kinder wie Jack weisen nur einige Aspekte der Alterung auf. Sie leiden beispielsweise nicht an Senilität. Auch das Krebsrisiko, das bei den meisten Menschen mit zunehmendem Alter steigt, bleibt bei ihnen stabil. Das Erste, was einem ins Auge fällt, ist, dass sie tatsächlich Kinder sind. Sie haben Angst, freuen sich und sind neugierig, genau so, wie wir es in ihrem Alter gewesen sind. Anders ist nur, dass sie eine sehr hohe Anfälligkeit für Arterienverkalkung haben, die wiederum zu Herz- und Schlaganfällen führen kann.«
    »Wie lange können sie dank der aktuellen medizinischen Technologie überleben?«, wollte eine der Personen auf der anderen Tischseite wissen.
    Richard holte tief Luft, da es ihm jedes Mal schwerer fiel, die Zahl auszusprechen. »Die meisten werden gerade mal dreizehn Jahre alt.«
    Sie nickten ernst, sodass die Schatten auf eine Art über ihre Gesichter zuckten, die ihn nervös machte, daher verscheuchte er die Dunkelheit, indem er auf ein Bild seines Labors klickte. Es war im Gegensatz zu vielen anderen eher bescheiden und verlor immer mehr an Bedeutung. Viele der Menschen, die auf dem Foto zu sehen waren, arbeiteten inzwischen woanders für Regierungsbehörden, pharmazeutische Unternehmen oder Universitäten auf drei Kontinenten.
    »Ich würde behaupten, dass wir die kosteneffizienteste Forschungsanlage des Landes sind. Wir bekommen sehr viel Unterstützung von den Eltern der Kinder, ebenso von anderen Menschen,

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