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Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts

Titel: Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Freund
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Denkmäler unter frischer Erde begraben.
    Doch zum Nachdenken blieb keine Zeit mehr, Jonas hörte Grimbert noch bevor er ihn sah. »Tapfere!«, donnerte der General und seine Stimme wehte wie eine kräftige Böe zu ihnen herüber. Jonas, Ole und Ruben verließen den Pfad und bahnten sich erneut einen Weg durch die Verwüstung.
    »Tapfere!«, hörten sie Grimbert wieder rufen, während ihnen die Äste entgegenschlugen und ihre Hosenbeine in Zweigen hängen blieben. »Nehmt den Ruhm«, brüllte Grimbert, »denn er wird euer sein!«
    Schließlich entdeckte Jonas den General auf einem Haufen frisch ausgehobener Erde. Grimbert hatte seinen Dreispitz verloren, Haar und Bart starrten vor Schmutz, er schwang einen abgebrochenen Säbel und sprach in einem Ton, als wollte er dem großen Lubbe, dem berühmtesten Schauspieler Callamaars, Konkurrenz machen. »Von heute an bis an das Weltende«, rief er gerade mit gewaltiger Stimme, »wird man dieses Tages gedenken!« Grimbert war ganz rot im Gesicht und sehr ergriffen.
    Aber hörte dem General überhaupt jemand zu?
    Zu Grimberts Füßen war ein gutes Dutzend Rebellen damit beschäftigt, einen Graben auszuheben. Tanger und der große Fängge schaufelten die Erde mit bloßen Händen, ohne auch nur aufzusehen, und ein Wicht machte sich mit einer eilig zusammengezimmerten Schaufel zu schaffen.
    Jonas kletterte über den letzten quer liegenden Baumstamm und erreichte eine offene, nur noch von Baumstümpfen bestandene Fläche. So weit das Auge reichte, waren Rebellen am Werk. Sie schafften Äste und Zweige zur Seite, spitzten Stämme zu Pfählen, sägten und hämmerten. Die schlimmste Verwüstung hatten sie schon beiseitegeräumt, und so war eine kleine Lichtung entstanden, die wie ein riesengroßes Vogelnest aussah. Von drei Seiten war sie mit Gräben und einem Wall aus Trümmerholz umgeben, an der vierten, gleich an der Grenze zum Schlosspark, hatten die Rebellen eine notdürftige Palisade aus Baumstämmen errichtet. Was die Rebellen hier trieben, war so vom Schloss aus nicht zu sehen.
    Grimbert redete immer noch, blind für alles, was um ihn geschah. »Doch«, hob er jetzt an und fuchtelte wild mit seinem Säbelstumpf, »noch hält der Feind das Feld, Freunde! Noch ist Kanaria nicht gewonnen!«
    Jonas meinte Sulemans blauen Kaftan zu erkennen, halb von einer Gruppe Rebellen verborgen, die gestikulierend beisammenstanden.
    »Macht euch deshalb bereit für die finstere Nacht, Tapfere!«, donnerte Grimbert auf seinem Haufen. »Grabt euch ein! Haltet die Stellung! Pariert ihren Ausfall!«
    Jonas trat auf die Lichtung.
    »Wenn der Sieg erst ganz – ganz! – unser ist, werden noch …« Grimberts Blick fiel auf die Neuankömmlinge. »… eure Enkel … davon …« Der General verstummte. Mit offenem Mund stierte er Jonas, Ruben und Ole an, hob dann den Kopf und sah auch all die anderen kommen. Hundert und mehr Gestalten, die über die Baumstämme setzten – Bauern, Fischer und Soldaten, Alben, Wichte, Monokel. Das ganze Dorf war gekommen. Zweige und Äste brachen, Blätter rauschten, erste Rufe erschollen. Ein gelber Soldat tauchte neben Jonas auf winkte seinem alten General, dem er eben erst weggelaufen war, fröhlich zu. Entgeistert hob Grimbert auf seinem Hügelchen die Hand und winkte sehr, sehr langsam zurück. In diesem Moment sah er aus wie der letzte der Trabanten.
    Der Hermes kam als Erster auf Jonas zu. Er hatte sich aus einer der Gruppen auf der Lichtung gelöst und eilte aufgeregt herbei. Seine Schürze hatte er verloren, doch die Perücke mit dem Saucenfleck trug er noch.
    »Sie haben sie befreit! Die Rebellen haben alle Gefangenen befreit!«, war das Erste, was der Hermes sagte. Es sprudelte nur so aus ihm heraus, ganz ohne entschuldigende Worte. Der Hermes strahlte. »Der Hirte hat sich im Schloss verschanzt. Seit ich hier bin, ist nicht mehr gekämpft worden. Keine Jünger weit und breit. Sie verstecken sich vor uns! Sie verstecken sich!« Er blies die Backen auf, sehr erleichtert und ein wenig ungläubig.
    Jonas lächelte ihn an. Ein paar Schritte entfernt standen Kolman, Arne und Bror. Jonas kamen sie vor wie alte Bekannte. Seit sie ihn entdeckt hatten, waren sie vor Ergriffenheit ganz stumm. Kolman brabbelte etwas in seinen Bart, Jonas sah, wie er unaufhörlich die zugewachsenen Lippen bewegte. Arne und Bror waren zu Salzsäulen erstarrt. Tilla hatte ihn ziemlich genauso angesehen. Jonas gewöhnte sich allmählich daran.
    Er nickte ihnen zu und überließ sie dem

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