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Die unwillige Braut (German Edition)

Die unwillige Braut (German Edition)

Titel: Die unwillige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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und nach dem nahrhaften Eintopf, der in dem Kessel über der Kochstelle brodelte. Blauer Rauch stieg kräuselnd nach oben und hing in den hölzernen Dachsparren, ehe er durch das schwere Reet nach oben gefiltert wurde, und Rhoese ließ ihren Blick voller Besitzerstolz über den großen Raum schweifen, der als Wohnraum der Männer diente – Küche, Speisezimmer und Schlafraum in einem. Hier war sie die Herrin. Dicke hölzerne Säulen trennten die Seitengänge in Kammern, hinter deren zurückgezogenen Vorhängen mit Pelzen bedeckte Bänke die Betten für alle Mitglieder des Haushaltes verbargen. Dort war der Vorrat an Essbarem und da hinten die Tür, die nach draußen zum Hof führte. Ihre eigene kleine Kemenate lag abseits zwischen zwei Vorratskammern.
    Eine Frau rührte in dem Topf über den Scheiten, die innerhalb eines Kreises aus Steinen brannten. Sie sah auf, sobald die Herrin eintrat, und füllte gleichzeitig zwei Schalen mit gesüßtem Met, für sie und den Geistlichen mit der roten Nase. Eine junge Magd hob eine schlafende Katze von einer mit Pelzen bedeckten Kiste, wo, wie sie annahm, Rhoese zu sitzen wünschte, sah aber, dass die immer noch stumm ihr geliebtes Reich betrachtete, als wollte sie sich an dessen Unantastbarkeit erinnern und an die Zeit, als sie zum ersten Mal vor ihrer schmerzhaften Trauer geflohen war.
    Rhoese nahm ihrer Amme mit einem geflüsterten Dankeschön die Schale ab. "Wo ist Eric?" fragte sie, während sie daran nippte.
    "Er kämpft mit Neal", sagte Hilda missbilligend.
    "Im Regen?"
    Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, da traten am anderen Ende der Halle zwei junge Männer ein, halb nackt, lachend, tropfnass, gerötet von der Anstrengung und den festen Griffen kräftiger Hände. Kein Fremder hätte an Erics Lächeln, das er dorthin richtete, wo seine Schwester stand, erkennen können, dass er ihre Gegenwart mit allen Sinnen außer der Sehkraft wahrnahm. Jetzt kam er näher, die Hand leicht auf die Schulter des Freundes gelegt, und gab ihr einen raschen, feuchten Kuss auf die Wange. "Ich habe gewonnen." Er lachte.
    "Mylady", sagte Neal mit einem höflichen Kopfnicken, "er hat nur gewonnen, weil ich ihn habe gewinnen lassen."
    "Unsinn, Mann!" Eric boxte den Freund kameradschaftlich gegen die Schulter. "Ich hatte dich zweimal am Boden." Trotz seiner Blindheit bewegte Eric sich sicher auf das Feuer zu, wo er seine durchnässten Beinkleider ablegte, ohne sich um Els und Hilda zu kümmern, Rhoeses Magd und ihre Amme. Keine von ihnen allerdings ließ sich den Anblick entgehen, denn sie genossen den Vorteil, sich daran erfreuen zu können, ohne bemerkt zu werden. Wie seine Schwester, war auch Eric von schönem Wuchs, groß und anmutig, das kastanienbraune Haar zu einem Zopf gebunden, der vom Regen und dem Ringkampf zur Hälfte gelöst war. Mit zwanzig war er fast drei Jahre jünger als Rhoese und vier Jahre jünger als Neal, der Isländer, der sein ständiger Begleiter war. Mit Neal, der ihm die Sehkraft ersetzte, musste Rhoese nicht um Erics Sicherheit fürchten, nicht einmal wegen der Frauen, die ihm mit ihren Blicken überallhin folgten.
    Els, die ihn offen bewunderte, wurde von der Amme mit einem schroffen Kopfnicken angewiesen, ihrer Herrin die feuchten Kleider abzunehmen und trockene bereitzulegen. Abwesend half Rhoese mit und war dabei von einer Schweigsamkeit, die allen auffiel, vor allem Eric, der einen lebhaften Bericht von den Abrechnungen des Tages erwartet hatte. Während er sich das Haar mit einem Leinentuch trockenrieb, ging er, noch immer nackt, zu ihr und kauerte sich auf den Rand des Truhendeckels.
    "Was ist, Liebes? Bist du nicht zufrieden? Ich dachte, alles läuft ganz gut."
    Es war gut gegangen, obwohl sie von einer düsteren Vorahnung bedrückt wurde, die schlimmer geworden war seit dem Besuch jenes Normannen – der ihr noch nicht einmal seinen Namen genannt hatte. Das war gewöhnlich das Erste, was Männer sagten, ehe sie Fragen stellten. Nachdem sie ihn so verächtlich abgefertigt hatte, hatte sie anstelle der üblichen Befriedigung ein Schauder erfasst: Zumal der Fremde mit viel zu vielen Fragen zu ihr gekommen war und dabei eine so kühle Selbstsicherheit zur Schau getragen hatte. Nein, morgen würde sie ganz gewiss nicht der Zeremonie beiwohnen, nicht einmal, um den neuen König zu sehen.
    "Ja", sagte sie, "ich bin ganz zufrieden. Es sind alle gekommen, mit denen ich gerechnet habe."
    "Vater wäre stolz auf dich."
    Vor einem Jahr noch hatte Lord Gamal gelebt,

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