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Die unwillige Braut (German Edition)

Die unwillige Braut (German Edition)

Titel: Die unwillige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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Möglicherweise war da etwas zwischen ihm und der Tochter. Wir sind nicht sicher."
    "Wir?"
    "Der Hof. Der Witz ist, dass sie glaubt, sicher zu sein, wenn sie sich nur still verhält und abseits bleibt."
    "Sicher wovor?"
    "Vor den Aufmerksamkeiten der Normannen. Einer Heirat und den üblichen Besitzübernahmen. Das ist der einzige legale Weg für einen Mann, an ihr Eigentum zu kommen, außer natürlich, sie verkauft es ihm, obwohl viele Frauen ihr Eigentum illegal verlieren, wie du weißt. Nur die Vorstellung, dass eine Frau auf ihren eigenen Namen ein Anwesen besitzt, ist lächerlich, weil sie dafür als Gegenleistung Ritterdienste beim König bieten muss. Irgendwann wird sie es verlieren." Der junge Mann namens Ranulf wischte sich ein paar Regentropfen von der Nasenspitze und betrachtete bekümmert seine durchweichte Tunika aus grüner Wolle. Zu Extravaganzen hatte er schon immer eine Neigung gehabt, und selbst als Geistlicher des Königs würde er an einem Hof, der bekannt war für seine aufwendige Kleidung, keine schlichten Gewänder tragen.
    "Der König weiß also von ihr?"
    "Mit ziemlicher Sicherheit. Da er das Gutachten kennt, das ihr verstorbener Vater vor zwei Jahren erstellt hat, weiß er genau, wer was bekommen hat, wo es liegt, wie viel es wert ist und wie viele Einnahmen er davon erwarten kann. Ihr Anwesen ist für denjenigen vorgesehen, der am meisten dafür zu zahlen bereit ist. Wenn du mitbieten willst, solltest du schon mal anfangen zu sparen."
    "Dann will er sie verheiraten?"
    "Genau. Ob es ihr gefällt oder nicht. Und es wird ihr nicht gefallen."
    "Also wird sie alles verlieren."
    "Alles." Auf einem Hügel jenseits der reetgedeckten Häuser lag eine Befestigungsanlage, und er deutete dorthin. "Da, siehst du es? Das ist eine der Burgen, und dort hinten", er wies nach links, "liegt die große Burg. König William, der Bastard, musste den Fosse eindämmen, um den Wassergraben dafür bauen zu können. Die Leute in der Stadt waren darüber nicht besonders erfreut." Er lachte in Erinnerung an die überfluteten Häuser und Obstgärten.
    Aber Jude war mehr an Lady Rhoese of York interessiert als an den beiden Burgen, die er auf dem Weg in die Stadt schon gesehen hatte. "Erzähl mir mehr von ihr", verlangte er.
    Der andere lächelte breiter. "Ich kann dir noch erzählen, dass wir gewettet haben."
    "Worauf?"
    "Wie lange du brauchen wirst, um sie für dich zu gewinnen."
    Jude zog die Brauen hoch. "Ich verstehe. Und was glaubst du – wie viel Zeit bleibt uns noch, bis der König nach London zurückkehrt? Tage oder Wochen?"
    Ranulf tätschelte seinem Pferd den Hals. "Nun, morgen ist die Zeremonie, mit der die neue Abtei St. Mary's gegründet werden wird, und danach wird der König wieder auf die Jagd gehen wollen."
    "Wann will der König einmal nicht auf die Jagd gehen?" murmelte Jude.
    "Und ich vermute, dass wir zwei oder drei Tage später nach London zurückkehren werden. Damit bleibt dir nicht viel Zeit, nicht wahr?"
    "Unter diesen Umständen bedeutet das eine unangemessene Eile."
    "Glaubst du, du schaffst es?"
    "Ich werde es versuchen. Doch ich will mehr wissen, als du mir bisher erzählt hast."
    "Dann solltest du wissen, dass der König mit den Vorbereitungen begonnen hat", er warf einen Blick zurück und senkte die Stimme, "um die Besitztümer ihres Vaters zu beschlagnahmen." Als Bewahrer des königlichen Siegels war der junge Ranulf Flambard in einer bevorzugten Stellung, um solche Dinge zu wissen.
    Die beiden wurden plötzlich ernst. "Das", meinte Jude, "ist nicht komisch, oder?"
    "Nein, das ist es gewiss nicht."
    "Weiß Lord Gamals Witwe schon davon?"
    "Nein, aber sie wird es bald erfahren. Wenn sie es vor der Zeremonie morgen herausfindet, werden die Funken fliegen. Sie wird der Abtei St. Mary's keine Schenkung machen können. Und schlimmer noch, sie wird aus ihrem Haus hinausgeworfen, weil es auf dem Grund und Boden steht, das zu der neuen Abtei gehören wird."
     
    Die Haare der Männer, die umhereilten, um die Karren zu entladen und das Vieh einzupferchen, waren bereits dunkel vor Nässe, als Rhoese ihnen zurief: "Kommt zum Essen, wenn ihr fertig seid!" Die Lagerräume waren angefüllt mit Lebensmitteln und Fellen aus den Tälern. "Und bringt auch die Kutscher herein, Bran", erinnerte sie ihn. "Sie werden über Nacht bleiben müssen."
    Nach dem Lärm des Windes draußen herrschte in der großen Halle tiefe Stille, die sie und Bruder Alaric umschloss wie eine warme Decke. Es duftete nach Holzfeuer

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