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Die uralte Metropole Bd. 1 - Lycidas

Die uralte Metropole Bd. 1 - Lycidas

Titel: Die uralte Metropole Bd. 1 - Lycidas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Marzi
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Sprache verstand. Das eine Trickster war und folglich ein elfisches Elternteil haben musste. Und vermutlich die Halbschwester Mara Manderleys war, da, wie ich erfuhr, Lord Brewster mithilfe des Mädchens die kleine Mara zu finden hoffte. Da ich von der Liaison Mia Manderleys mit Richard Swiveller wusste, war es kaum schwierig, die Teile des Puzzles zusammenzufügen.«
    Eine Verbindung zwischen den Kindern war wahrscheinlich. Selbst, wenn es nur Halbschwestern waren.
    »Sie setzten Mr. Fox und Mr. Wolf auf unsere Fährte?«
    Die beiden Jäger beantworteten die Frage des Mädchens.
    »Ja«, knurrte Mr.Wolf.
    Gefolgt von Mr. Fox: »Gewiss!«
    Lycidas schnalzte mit der Zunge und gebot beiden zu schweigen. »Zuerst wusste niemand, wo die kleine Mara abgeblieben war. Larry der Lykanthrop und sein Rudel streunten durch die Stadt, und es war schwierig, sie ausfindig zu machen.«
    »Hätten Sie nicht abwarten können, bis das Rudel das Kind beim Lordkanzler von Kensington abgibt?«
    »Nein.« Die Möglichkeit schien Lycidas vollkommen absurd zu erscheinen. Er erklärte auch, weswegen: »Manchmal, wenngleich höchst selten, kann es vorkommen, dass die Werwölfe, wenn sie der Hunger zu sehr plagt, eines der Kinder auffressen. Es sind dumme Geschöpfe. Sklaven ihres Triebs. Zudem brachten einige der Rudel die Kinder direkt hinunter in Pairidaezas Kathedrale.«
    »Lord Brewster hat uns erzählt, dass Mara dem Wyrm geopfert werden sollte.«
    Hier seufzte Lycidas laut.
    Als habe Emily etwas völlig Unsinniges gesagt.
    »Ich habe erst davon erfahren, dass sich Mara in Pairidaezas Kathedrale befindet«, gestand der Lichtlord, »als Sie, mein Kind, in Begleitung Ihrer zu allem entschlossenen Gefährten in der Hölle aufgetaucht sind.«
    Lycidas wolle das Kind dem Wyrm opfern, hatte Lord Brewster behauptet. Denn das Kind sei der einzige Grund, weshalb Mia und Martin ihre Ehe noch aufrechterhielten. Stürbe das Kind, so die Ratte, dann käme es zur Trennung der beiden Häuser. London und die uralte Metropole würden erneut in Unruhen entflammen, und Lycidas würde auf die eine oder andere Art an Macht gewinnen. Entweder wäre er Sympathisant desjenigen Hauses, das den Sieg davontrüge; oder aber er fiele mit einer eigenen Armee aus Limbuskindern und Wölfen über den zweifelsohne geschwächten Sieger her. Letzten Endes würde Lycidas die Macht über die Stadt erlangen.
    Und das hatten wir verhindern sollen.
    Lycidas schnalzte mit der Zunge. Wie das Zischen einer Schlange klang das Geräusch in Emilys Ohren. »Wenn die Ehe zwischen den Häusern fortbestanden hätte«, erklärte er uns, »dann wäre Martin Mushroom der mächtige Mann der Stunde geblieben. Er hätte kraft der Gesetze über die Ressourcen beider elfischer Häuser verfügen können. Er hätte eine nicht zu unterschätzende Stimmgewalt im Senat gehabt, und durch seine Lippen hätte der Nyx seine Weisungen direkt ins Ohr der Regentin flüstern können.«
    Die Regentin.
    Wie oft fiel dieser Name, ohne dass die Person ein Gesicht bekam.
    »Aber Sie trachten doch nach dem gleichen Ziel!«
    Jetzt lachte Lycidas. »In der Tat, mein Kind. Doch wäre ich das Geringere der zu wählenden Übel. Denn eines sollten Sie alle bedenken: Der Frieden in der Metropole wird gewahrt durch ausgeglichene Machtverhältnisse und niemals durch die Konzentration der Macht. Mushroom Manor konnte in der Vergangenheit niemals die gesamte Macht erlangen. Weder durch Waffengewalt noch durch rättische Kuppelei.«
    »Doch jetzt«, gab ich zu bedenken, »ist die Lage anders.«
    »Ich war gefangen und nun bin ich geschwächt.« Die Melodie in des Lichtlords Stimme veränderte sich. Schleppte sich in einem leisen, disharmonischen Takt dahin. »Es wird nicht einfach sein, den Nyx zu besiegen. Lord Mushroom und der Nocnitsa sammeln die Golemkrieger in den Abgründen von Blackheath und in der Region.« Die Melodie wurde behutsamer. »Mara Manderley wurde entführt und ist vermutlich schon tief im Abgrund, wo sich der Nyx ihrer annehmen wird.«
    Mit einem Mal kamen Emily die Tränen.
    So durfte es nicht enden.
    Aurora ergriff schnell die Hand ihrer Freundin.
    »Wir werden sie befreien«, flüsterte sie ihr zu.
    Emily nickte nur.
    War sich da nicht so sicher.
    »Rattlinge dringen in Scharen in die Hölle vor, wie mir meine Späher berichtet haben.« Lycidas erhob sich erneut von seinem Platz. »Sie haben es auf den Lebensbaum abgesehen.«
    »Was können wir denn tun?«, fragte Emily.
    Die ganze Verzweiflung des

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