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Die uralte Metropole Bd. 3 - Lumen

Die uralte Metropole Bd. 3 - Lumen

Titel: Die uralte Metropole Bd. 3 - Lumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Marzi
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Häuser etwa glauben, wenn wir ihnen eine Geschichte wie diese auftischen würden? Oder würde man uns von dannen jagen?
    »So kam ich also nach London zurück.«
    Adam Stewart hatte sofort nach seiner Rückkehr mein Anwesen aufgesucht, um Mièvilles Wunsch zu entsprechen. Dies jedoch nur, um zu erfahren, dass wir bereits nach Prag abgereist waren und die Nebel wie auch die Dürre die Stadt der Schornsteine fest im Griff hatten.
    »Was hast du getan?«, fragte Emily.
    Peggotty, die sich zu uns gesellt hatte, sagte: »Ich habe ihm von Anfang an davon abgeraten, nach Moorgate zu gehen.« Missbilligend schüttelte sie den Kopf. »Aber der starrköpfige junge Herr wollte ja nicht auf mich hören.«
    Adam seufzte, schaute Emily an. »Wir hatten damals darüber geredet.«
    Sie wusste sofort, was er meinte. »Die Spiegel!«
    »Ja, die Spiegel.«
    »Miss Laing«, erinnerte ich mich, »hatte schon immer vermutet, dass Dr. Dariusz etwas mit all den Spiegeln in seinem Arbeitszimmer anstellte, und sie hat mir ihre Vermutungen mitgeteilt.«
    »Und?« Das Mädchen schaute mich abwartend an.
    »Nun ja, ich habe Ihnen nicht geglaubt.«
    Peggotty deutete auf Adam und sagte: »Er hat Ihnen geglaubt, Miss Laing.«
    »Ja, das habe ich.« Er erhob sich und begann im Raum auf und ab zu laufen, was Emily an Tristan Marlowe denken ließ. Ein Gedanke, den sie jetzt gar nicht denken wollte. »Als ich erfuhr, dass Emily nach Prag gereist war, da ahnte ich, dass dies alles nur eine Falle sein konnte.«
    »Sie wollten uns helfen?«
    Er warf mir einen trotzigen Blick zu. »Ja, wollte ich.«
    »Und Dr. Dariusz?«
    Adam stand neben dem Globus aus Holz und drehte die Weltkugel. »Ich wusste, dass ich mit dem Zug niemals rechtzeitig in Prag ankommen würde. Na ja, eigentlich wusste ich überhaupt nichts. Ich kenne weder Prag noch spreche ich die Landessprache. Aber ich wollte dort sein, weil ich das Gefühl hatte, dass du in Schwierigkeiten warst.« Er kratzte sich am Kinn. »Ich musste einfach so schnell wie möglich dorthin gelangen. Und wenn Dr. Dariusz tatsächlich einen Weg gefunden hätte, durch die Spiegel zu gehen, dann wäre dies die Lösung für all meine Probleme gewesen.«
    »Du bist einfach so nach Moorgate Asylum gegangen und hast angeklopft?«
    »Nicht direkt.«
    »Sondern?«
    Es war Peggotty, die antwortete: »Ich habe ihm dazu geraten, sich um einen Auftrag zu bemühen.« Sie grinste, und ihre Wangen leuchteten ganz rot. »Nun ja, ich habe ihn hinunter zum Portobello Market geschickt, wo er für Botendienste eingespannt wurde.«
    »So bin ich nach Moorgate gelangt. Als einfacher Botenjunge, der ein Paket mit Medikamenten abzugeben hatte.«
    Emily musste an ihre Mutter denken.
    Daran, dass sie nicht einmal die Möglichkeit gehabt hatte, bei ihrer Beerdigung zu erscheinen.
    »In Moorgate Asylum habe ich mich dann versteckt. Es war einfacher, als ich gedacht hatte.« Er grinste frech. »In einem Schrank, man glaubt es kaum.« Er fuhr sich mit beiden Händen durch das zerzauste Haar. »Später dann, als es ruhig in den Korridoren geworden war, da bin ich in Dr. Dariusz’ Zimmer eingedrungen und habe versucht, die Spiegel zu verstehen.«
    Emily wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Er hatte dies alles nur für sie getan. Weil er ihr helfen wollte. Weil er gespürt hatte, dass sie in Schwierigkeiten steckte. Davon abgesehen, war es ein selten einfältiger Plan gewesen. Dr. Dariusz war niemand, der sich leicht hinters Licht führen ließ. Wie Adam in die Spiegel hatte hineingehen wollen, das war ihr ein Rätsel. Und so, wie es aussah, war es für ihn ein nicht minder großes Rätsel gewesen.
    »Aber wie …?«
    »Ich bin einem Pfleger heimlich ins Arbeitszimmer des Doktors gefolgt. Dort habe ich mich dann versteckt und mehr oder weniger geduldig gewartet. Erst als es ganz ruhig geworden war, habe ich mich aus dem Versteck gewagt und damit begonnen, die Spiegel zu untersuchen. Ich hatte, wie gesagt, nicht die geringste Ahnung, wie man in die Spiegel hineingelangt. Doch dann entdeckte ich etwas, das mir eventuell helfen konnte, meinen Plan in die Tat umzusetzen.«
    »Machen Sie es nicht so spannend«, drängte ich ihn.
    »Ich stieß auf ein Bildnis, das hinter einem der Wandspiegel verborgen war. Allein es anzuschauen machte mich schon krank. Es war kein Mensch mehr, nie und nimmer, diese Kreatur, die dort in Öl gemalt worden war. Aber etwas kam mir an diesem Wesen bekannt vor. Die Augen, ja, ich glaube, die Augen waren es.« Emily fand,

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