Die Vampir-Flotte
Solo Morasso, eines Mafioso, der einmal Palermo beherrscht hatte. Morasso starb, aber durch Asmodinas Magie war es gelungen, die Seele des verfluchten Dr. Tod in den Körper des Solo Morasso zu stecken und ihn so wiederzuerwecken.
Er lebte also. Und zwar durch Asmodinas Gnade und Fürsprache beim Spuk, dem Herrscher im Reich der Schatten.
Das wußte Dr. Tod, aber Dankbarkeit war ein Wort, das er aus seinem Sprachschatz gestrichen hatte. Er war zwar froh, daß er existierte, gleichzeitig jedoch strebte er nach der Macht. Er wollte Asmodina auslöschen, damit er allein die Herrschaft antreten konnte. Die Teufelstochter schrieb ihm einfach zu viel vor, und er war jemand, der sich keinerlei Vorschriften machen ließ. Entweder stand er an der Spitze oder keiner. Einmal hatte er den Aufstand probiert, doch Asmodina hatte ihn mit einer demütigenden Machtdemonstration in die Knie gezwungen.
Sie hätte ihn sogar töten können, aber sie ließ es bleiben, sondern verhöhnte ihn nur.
Das verzieh ein Mann wie Dr. Tod nie. Seit diesem Zeitpunkt sann er auf Rache. Er wollte blutig zurückschlagen und Asmodina zerstören, wann immer es ging. Bisher hatte sich allerdings keine Möglichkeit ergeben, und so sann er weiter auf Rache.
Im Moment war er dabei, Vampiro-del-mar einen Gefallen zu tun. Er hatte von einem Vampir-Schiff gehört, das vor mehr als dreihundert Jahren gesunken war. Die Vampire hatten als nächtliche Seeräuber die Gewässer unsicher gemacht und waren über die Menschen hergefallen.
Jahrelang dauerte ihr Terror, den El Sargossa mit gnadenloser Hand führte, bis es mutigen Männern gelungen war, die Vampire zu besiegen.
Niemand dieser Mutigen hatte sich allerdings getraut, sie zu töten, man hatte nur die Vampire in Särge gesteckt, das Schiff versenkt und gehofft, daß es nie wieder auftauchen würde.
Sie hielten auch lange genug Ruhe, bis eben zu diesem Tag, wo Dr. Tod die Untoten aus ihren nassen Gräbern holen wollte, um das Vampir-Schiff weiterhin über die Meere geistern zu lassen.
Sehr plastisch stellte er sich das Entsetzen der Menschen vor, wenn diese auf einer Kreuzfahrt dem Schiff begegneten. Die würden über sie herfallen, sie ebenfalls zu Blutsaugern machen, so daß der Vampirkeim immer weitere und größere Kreise zog bis zu einem bitteren Ende.
Das war Dr. Tods Plan. Deshalb wollte er das Schiff heben lassen, und zwar auf eine magische Art und Weise.
Die Taucher hatten eben Pech gehabt, sie hätten sich ein anderes Gebiet aussuchen sollen.
Lupina, die Werwölfin, war auf das andere Boot gesprungen und gesellte sich zu Vampiro-del-mar und Tokata. Sie gebärdete sich ein wenig unruhig, denn sie roch das Blut. Auch sie wollte ihrem Trieb folgen und nicht immer zurückstehen. Dr. Tod mußte sich für sie irgendwann etwas Besonderes ausdenken, sonst kippte sie noch um und verließ die Mordliga. Das wollte er auf keinen Fall, denn Lupina war ein wertvolles Mitglied. Zudem hatte sie eine besondere Eigenschaft entwickelt. Sie konnte sich wieder in eine normale Frau verwandeln, wann immer sie wollte. Nur wenn der Vollmond des Nachts am Himmel schien, war es für sie unmöglich, daß sie eine Frau blieb.
Auch Solo Morasso sprang an Bord des gekaperten Schiffes. Dort schaute er sich um.
Kein Anzeichen deutete darauf hin, daß noch jemand am Leben war.
Auch der tote Ike Clanton war verschwunden. Tokata hatte ihn über Bord geworfen.
Dr. Tod hatte dieses Schiff in der Tat eine Weile beobachten lassen. Ihm war natürlich nicht entgangen, daß noch zwei weitere Personen zur Besatzung zählten, aber die waren getaucht und nicht mehr zurückgekommen.
Solo Morasso kannte auch den Grund. Vampiro-del-mar, der mit El Sargossa in magischer Verbindung stand, hatte berichtet, daß einer von Haien zerrissen und der andere zu einem Vampir geworden war, der sich nahtlos in den Reigen der Untoten einreihte. Um so besser.
Auch Lady X sprang jetzt an Bord. Die zweifache Mörderin stellte sich neben ihren Chef. Zurückgeblieben war nur Mr. Mondo, der gefährliche Monstermacher.
Für ihn suchte Dr. Tod noch immer ein geeignetes Labor, wo er seine schlimmen Forschungen in aller Ruhe weiterführen konnte. Denn Wissenschaft und Magie bildeten ein brandgefährliches Tandem.
Allerdings fehlte das sechste Mitglied der Mordliga.
Das war Xorron, der Herr der Zombies. Er mußte sich irgendwo auf der Welt versteckt halten, nur hatte Dr. Tod seinen Schlupfwinkel bis jetzt noch nicht gefunden. Und so etwas ärgerte ihn,
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