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Die Vampir-Flotte

Die Vampir-Flotte

Titel: Die Vampir-Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn auf der Suche nach Xorron war ihm bereits ein paarmal sein Intimfeind John Sinclair in die Quere gekommen.
    Der Geisterjäger war sowieso das große Problem der Mordliga. Er stand auf der Abschußliste ganz oben. Sinclair zu erledigen, das war Dr. Tods größter Traum. Bisher war es ein Traum geblieben.
    Dr. Tod dachte nicht daran, das Schiff weiter mitzuführen. Er wollte es fluten lassen. Keiner hatte etwas dagegen.
    Bis auf Lupina. Sie stieß plötzlich ein drohendes Knurren aus und warf das lange blonde Haar zurück.
    »Was ist los?« fragte Solo Morasso und schaute die Werwölfin lauernd an. Deren Augen glänzten metallen. Das sonst so anziehende Gesicht zeigte einen lauernden Ausdruck.
    »Rede!« zischte Morasso.
    »Ich—ich rieche Menschen!« knurrte sie…
    ***
    Pretty Benson erlebte die schlimmsten Minuten ihres Lebens. Sie hockte unter Deck und hatte sich in den letzten Winkel der holzgetäfelten Kabine eingeschlossen. Vor Angst zitterte sie so sehr, daß ihre Zähne klapperten. Pretty hörte die Schüsse und die Schreie. Sie wußte, daß dort oben die Hölle tobte, aber sie traute sich nicht, auch nur eine Haarspitze aus der Tür zu stecken, um nachzuschauen.
    Pretty Benson hatte von den Kämpfen mit Seebanditen zwar erfahren, war selbst aber nie in einen verwickelt gewesen. Sie wußte aus den Erzählungen, daß diese Auseinandersetzungen ohne Rücksicht auf Verluste geführt wurden, denn es ging um Gold. Das hatte die Menschen schon immer rücksichtslos werden lassen.
    Plötzlich verstummten die Schüsse.
    Pretty lauschte.
    Nichts war mehr oben an Deck zu hören. Wenige Sekunden später vernahm sie Schritte. Da wurden ihre Augen groß. Dank der Schritte wußte sie genau, daß es keiner der Taucher war, die dort über die Planken gingen. Die hatten einen anderen Gang. Pretty war lange genug auf dem Boot, um die Männer an ihren Schritten erkennen zu können.
    Das hier waren andere.
    Da blieb nur eine Folgerung. Den Banditen war es gelungen, die Besatzung zu überwältigen.
    Dieser Gedanke trieb in Pretty abermals die heiße Angst hoch. Sie konnte die Tränen nicht länger zurückhalten, schluchzte und wartete darauf, daß einer der Sieger den Niedergang hinunterkommen würde, um sie zu holen.
    Was würde dann geschehen? Würde man sie als lästige Zeugin ebenfalls beseitigen oder vergewaltigen?
    Beides war schlimm, und trotz der Hitze lief ein kalter Schauer über ihren Rücken, als sie daran dachte.
    Was sollte sie tun?
    Fliehen! Ja, Pretty Benson dachte an Flucht. Es war ihre einzige Chance. Sie bezeichnete sich selbst als eine gute Schwimmerin.
    Mühelos schaffte sie zwei Stunden, und da sie sich in relativer Nähe der Küste befanden, konnte es ihr ohne weiteres gelingen, ein Schiff zu erreichen, das die Gewässer kreuzte.
    Diese Hoffnung verdrängte die Angst.
    Pretty kroch aus ihrem Winkel hervor und schlich durch die Kabine. Die hochhackigen Schuhe hatte sie ausgezogen, barfuß bewegte sie sich weiter, bis sie die Tür erreichte, die eine Anbauwand an dieser Seite der Kabine unterbrach.
    Pretty schluckte. Noch traute sie sich nicht, die Tür zu öffnen. Sie rechnete mit dem Schlimmsten, aber es gab keine andere Chance.
    Durch die Fenster konnte sie nicht. Sie waren zu schmal. Zudem hatte sie sich nicht getraut, einmal hindurchzuschauen.
    Blieb nur diese Möglichkeit.
    Die Angeln waren gut geölt, so daß die Tür keinerlei Geräusche verursachte, als Pretty sie auf zog.
    Vor ihr lag der Niedergang. Sie sah die hellgestrichenen Stufen, die zum Oberdeck führten. Letzte Sonnenstrahlen fielen auf das Metall. Bald würde der Lichtball verschwunden sein.
    Aber sie sah noch mehr.
    Links von ihr, ungefähr in der Höhe der dritten Stufe, tropfte etwas auf den Handlauf.
    Es war eine dunkle Flüssigkeit, und Pretty glaubte sogar, einen süßlichen Geruch wahrzunehmen.
    Das war Blut!
    Fast hätte sie geschrien. Gerade noch rechtzeitig hielt sie sich selbst den Mund zu und erstickte somit ihren Schrei. Nein, das war unmöglich.
    Pretty flog am gesamten Körper. Sie mußte einen Ekel überwinden, um weitergehen zu können. Jetzt erst merkte sie, wie heiß das Metall noch war. Das Mädchen biß die Zähne zusammen, duckte sich und schritt weiter.
    In dieser Haltung konnte sie vom oberen Deck aus nicht so schnell gesehen werden.
    Pretty schlich auf allen vieren weiter.
    Als sie die zweitletzte Stufe vor sich sah, bemerkte sie den Schatten, der sie berührte.
    Pretty erstarrte.
    Sie wagte nicht einmal zu

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