Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vampir-Polizei

Die Vampir-Polizei

Titel: Die Vampir-Polizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Uniformjacke auf, um an die Beretta zu gelangen. Staunend beobachtete der andere diesen Vorgang. »Du hast noch eine zweite Kanone?«
    »Ja.«
    »Wozu?«
    »Um den Vampiren eine geweihte Silberkugel auf den Pelz brennen zu können!«
    Diese Antwort haute den anderen fast von den Beinen. Unwillkürlich trat Wayne einen Schritt zurück. »Das erzählst du mir doch nur.«
    »Nein, ich bin gekommen, um Vampire zu jagen. Alles andere ist Tarnung. Und jetzt halte deinen Mund.«
    Mandell schwieg tatsächlich. Sie hatten es insofern gut, als daß sie den Reifenspuren folgen konnten. Waren sie nicht mehr zu sehen, hatten sie wahrscheinlich ihr Ziel erreicht.
    Ob auf einem Friedhof in London oder New York oder einen alten Totenacker in den Karpaten, über den Begräbnisstätten lag immer ein besonderes Flair.
    Es war der Hauch von Vergessen, Vergänglichkeit und Schmerz. Eine düstere Landschaft mit hohen, alten Grabsteinen, die wie Dekorationen aus dem Totenreich die Wege markierten und flankierten. Dieser alte Teil des Friedhofs beherbergte noch die Toten, die in einer Zeit zu Grabe getragen worden waren, als in der Bronx noch das Großbürgertum lebte. Aber auch den Friedhof hatte der Haß der jetzigen Bewohnernicht verschont. Zahlreiche Grabsteine und Ruhestätten waren geschändet worden.
    Die Bäume wirkten wie unheimliche Filigrane in der düsteren Nacht, und ihre Äste schienen die Gräber zu beschützen.
    Suko hakte die Taschenlampe ab.
    »Man wird uns sehen können!« flüsterte Wayne.
    »Das macht nichts.«
    »Du unterschätzt die Gefahr der Blutsauger, die…«
    »Sei ruhig, Junge.« Suko suchte den Boden ab. Noch sah er die Reifenspuren, ein paar Yards weiter jedoch, wo der Weg in einer Kreuzung lief und mit Kies bestreut war, entdeckten sie nichts mehr. Wayne kam näher. Er ging geduckt. Der Wind wehte über seinen gebeugten Rücken.
    »Wohin jetzt?« fragte Suko.
    »Keine Ahnung.«
    »Jedendalls kann man auch einen Streifenwagen hier in der Nähe gut verstecken.«
    »Da sagst du was.« Suko richtete sich auf. »Am besten wäre es, wenn wir sie herlocken würden. Wir müssen uns als Köder anbieten, das ist unsere einzige Chance.«
    Wayne Mandell hatte über etwas anderes nachgedacht. »Können sich Vampire nicht auch in Fledermäuse verwandeln?« fragte er.
    »Das war bei den alten Blutsaugern so.«
    Beide Männer setzten die Suche fort. Suko kannte sich mit den blutsaugenden Schwarzblütlern aus. Er sah die ganze Sache gelassen, im Gegensatz zu Wayne Mandell, der sich verkrampft gab und jeden Schritt vorsichtig setzte, als könnte er der letzte in seinem Leben sein. Wayne achtete auf jedes Geräusch. Sein Kopf bewegte sich unruhig. Zwischen den Grabsteinen, den Büschen und den hohen Stämmen der Erlen suchte er nach Vampiren und hatte mehr als einmal das Gefühl, von irgendwelchen Gestalten beobachtet zu werden, aber es war immer nur Einbildung.
    Er sprach mit Suko darüber.
    Der Chinese nickte. »Das kenne ich!« wisperte er. »Nächtliche Friedhöfe haben eben ein besonderes Flair.«
    »Auf das ich gern verzichte.«
    »Glaube ich dir.«
    Suko ging ebenfalls sehr konzentriert. Ihm war nicht bekannt, wie viele Blutsauger ihm das Leben schwermachen würden, er war nur gewillt, sofort zu schießen.
    An einer Wegkreuzung entdeckte er wieder Spuren im Boden. Als Suko winkte, kam Mandell.
    »Nach rechts.«
    »Und wo führt der Weg hin?« fragte Suko.
    Wayne schaute ihn aus großen Augen an. Sein Gesicht wirkte totenbleich. »Zu einem alten Leichenhaus.«
    »Was heißt alt?«
    Wayne gab keine Antwort. Er hatte an Suko vorbeigeschaut und auf dem Grabstein die beiden leuchtenden Kreise gesehen.
    Zwei Augen!
    »Da!« Er riß gleichzeitig die Waffe hoch, legte an, doch Suko hieb auf Waynes Arm.
    »Willst du jetzt schon harmlose Katzen erschießen?«
    »Katzen?«
    »Ja. Was sonst?«
    Mandell schüttelte den Kopf. »Verdammt, ich dachte schon, einen Vampir vor mir zu haben.«
    »Die sehen gewöhnlich anders aus.«
    »Wie denn?«
    »Ich hoffe, daß dir der Anblick erspart bleibt. Aber wie war das mit dem alten Leichenhaus?«
    »Es steht leer. Früher ist es benutzt worden, als hier noch Begräbnisse stattfanden. Das war noch im alten Bronx. Heute aber ist alles anders.«
    »Ist das Leichenhaus noch weit entfernt?«
    »Der Weg führt direkt hin.«
    »Dann gehen wir hin.«
    »Glaubst du denn, die Vampire dort zu finden?«
    Der Inspektor verzog die Lippen. »Davon bin ich fast überzeugt, mein Lieber.«
    Mandell wollte noch

Weitere Kostenlose Bücher