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Die Vampir-Polizei

Die Vampir-Polizei

Titel: Die Vampir-Polizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Revier geglitten — und erfaßte die lebende Leiche.
    Picks Gesichtsausdruck veränderte sich innerhalb einer Sekunde. Der personifizierte Schrecken malte sich plötzlich darin ab. Er schüttelte den Kopf, wollte etwas sagen und hob gleichzeitig den Arm, um in die entsprechende Richtung zu deuten.
    Jetzt erst gelang es ihm, sich zu artikulieren. Ein krächzender Laut drang über seine Lippen, der sich zu einem Schrei steigerte. »Daaa…!«
    Und der Zombie hatte die Waffe oben.
    Er schoß.
    Nicht der Schrei, sondern das donnernde Echo des Schusses war es, das die anderen Polizisten aus ihrer Lethargie riß. Alle schauten auf die hintere Tür, vor deren Schwelle der Zombie stand und gefeuert hatte. Es war ein Zufallstreffer gewesen. Eigentlich hätte die Kugel den Sergeant treffen sollen. Beim Schuß war die Waffe verzogen worden, so hatte ein anderer das Geschoß in den Kopf bekommen.
    Er fiel nach etwa drei, vier Sekunden, schlug auf, als der Zombie weiterging und abermals die Waffe hob.
    »Feuer!«
    Endlich hatte sich der Sergeant aus seiner Lethargie befreien können. Er hielt ebenfalls seinen Dienstrevolver fest und zielte auf den Zombie, der einmal Lieutenant Ralston gewesen war.
    Pick hatte seine Gedanken ausgeschaltet. Er wollte nicht wissen, wie es zu alldem gekommen war. Für ihn allein zählte die Tatsache, daß einer seiner Männer von einem Toten erschossen worden war. Harte Detonationen durchbrachen die Stille. Die Geräusche hallten an den Wänden wider. Die Mauern schienen unter den Schußechos zu bersten, und jede abgefeuerte Kugel traf.
    Der Zombie wurde von den Beinen gerissen. Als er zu Boden krachte, war er von mindestens acht Kugeln getroffen worden. Aber er war nicht erledigt.
    Auf dem Bauch drehte er sich herum. Die Einschußlöcher befanden sich im Rücken und in der Brust.
    Wieder wollten die Männer schießen, doch Sukos Stimme machte diesen Plan zunichte.
    »Laßt es sein!«
    Die Beamten gehorchten tatsächlich. Suko, der ziemlich weit im Hintergrund gestanden hatte, kam erst jetzt dazu, sich an den anderen vorbeizuschieben.
    Er hatte seine Dämonenpeitsche gezogen. Mit dieser Waffe würde er Ralston erledigen.
    Zahlreiche Augen schauten zu, wie der Chinese die Peitsche hochschwang und vor dem Zombie stehenblieb.
    Er ließ sich noch Zeit. Ralston stemmte sich hoch. Die Einschläge der Kugeln hatten ihn gezeichnet, und als er sich fast hingekniet hatte, fuhren die drei Riemen der Dämonenpeitsche nach unten. Der Schlag riß Ralston wieder um und brachte ihn in seine Ausgangslage zurück. Er lag auf der Seite, überkugelte sich und wurde erst vom rechten Türpfosten gestoppt. Halb auf der Schwelle blieb er liegen. Gezeichnet von den drei magisch geladenen Riemen und für immer vernichtet.
    Auch Suko richtete sich auf. Sein Gesicht war hart, er nickte und sprach zu Sergeant Pick: »Es war ein Zombie. Um ihn zu erledigen, muß man sich etwas einfallen lassen.«
    »Das haben Sie ja.«
    »Sicher.«
    »Aber Ralston war tot«, sagte ein anderer.
    Suko lachte nicht über die Bemerkung. »Wenn er trotzdem als lebende Leiche zu uns zurückgekehrt ist, muß es hier irgendwo eine Kraft geben, die ihn dazu gemacht hat. Ich weiß nicht genau, um welche Macht es sich hier handelt, aber es ist sicher, daß wir auch mit Zombies rechnen können.«
    Pick schlug gegen seine breite Stirn. »Ich drehe noch durch. Erst die Vampire, jetzt Zombies. Verdammt, was kommt da noch alles auf uns zu?«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen.«
    »Und Sinclair ist verschwunden!« schrie Pick.
    »Er wird seine Gründe gehabt haben.«
    »Nein!« erklang die Stimme von der Tür her. »Ich bin nicht verschwunden, sondern hier.«
    ***
    Die »Kollegen« schauten mich verwundert an, als ich mich von der Tür löste und in den Revierraum hineinging. Die Klappe an der Barriere brauchte ich nicht in die Höhe zu heben, sie stand noch hoch. Man erwartete eine Erklärung von mir, die ich höchstens unbefriedigend geben konnte.
    Ich blieb neben dem Zombie stehen. Auch Suko hielt sich an dieser Stelle auf.
    »Hast du etwas herausgefunden?«
    »Nein und ja. Die Zigeunerin wartete auf mich. Sie hat von Mazara gesprochen.«
    »Wer ist das überhaupt?« rief Pick.
    »Ein Dämon«, erwiderte ich, »und zwar einer, der sich bereits auf dem Weg seiner Rückkehr befindet. Die Erbauer dieses Hauses haben einen Fehler gemacht. Sie errichteten den Turm genau auf der Stelle, die dem Vampirdämon Mazara als Grabstätte diente. Da der alte Fluch noch nicht

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