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Die Vampir-Polizei

Die Vampir-Polizei

Titel: Die Vampir-Polizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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restlos gelöscht worden ist, weiden wir mit Mazara einige Schwierigkeiten bekommen.«
    Pick deutete auf den Toten. »Dann… dann geht er auch auf das Konto dieses Mazara.«
    »Ja, und auch euer Kollege.« Ich dachte an den Toten. Er war von einer verirrten Kugel erwischt worden, lag auf dem Bauch und besaß kaum noch einen Hinterkopf.
    Zwei Kollegen kümmerten sich um ihn. »Dabei wollte er in zwei Monaten heiraten!« flüsterte Chet Zingara mir zu. Der Mann sah grau aus. Er hatte Angst, wie auch die anderen.
    Ich warf einen Blick auf meine Uhr.
    Noch zehn Minuten bis Mittemacht! Würde Mazara dann erscheinen, oder war er schon da?
    Sergeant Pick erklärte mir, daß Ralston wahrscheinlich aus seinem Büro gekommen war. »Da muß es ihn auch erwischt haben.«
    »Ich schaue nach.«
    »Okay«, sagte Suko, »dann halte ich dir hier den Rücken frei. Aber sei vorsichtig.«
    »Klar.«
    Ich machte mich auf den Weg. Das Kreuz hing offen vor meiner Brust. Es sollte mich vor den Gefahren aus der Vergangenheit schützen, falls dies möglich war.
    Mein Mund war trocken. Ein schlechter Geschmack hatte sich ausgebreitet. Ralston war den kürzesten Weg gegangen. Die Tür zu seinem Büro fand ich nicht verschlossen.
    Diese letzte Eskalation der Gewalt war für mich persönlich erst der Anfang vom Ende. Für mich stand fest, daß um Mitternacht und unter einem blassen Vollmond das Schlimmste erst beginnen würde. In der offenen Tür stoppte ich. Frei fiel mein Blick in den Büroraum des Lieutenants.
    Er war leer, und trotzdem war etwas vorhanden.
    Ich gehöre nicht zu den eigentlich sensitiven und sehr empfänglichen Menschen, aber ich war der Träger des Kreuzes, das auf Schwingungen sehr sensibel reagierte. Wie auch hier.
    Es strahlte eine leichte Wärme ab. An einigen Stellen blinkte es auf, als wollte es mir ein Signal geben, daß sich jemand in meiner Nähe befand. Wenn ja, konnte das nur Mazara sein.
    Ich riskierte es einfach und rief halblaut seinen Namen. Ergab mir als Antwort ein Zischen. Im ersten Augenblick war ich geschockt.
    Mehr ein leises Summen, das sich in ein sanftes Heulen veränderte. Das mußte er sein.
    »Zeig dich, Mazara! Ich will es mit dir austragen!«
    Er jaulte weiter.
    Ich blickte auf die Uhr.
    Noch eine Minute bis Mitternacht.
    Auf keinen Fall wollte ich das Zimmer jetzt noch verlassen. Bei der Tageswende mußte sich Mazara zeigen. Als Geist war er schon vorhanden. Den Platz an der Tür behielt ich, schielte dabei in den Raum und auch gleichzeitig auf meine Uhr.
    Die Sekunden tickten dahin.
    Das Säuseln blieb.
    Noch vierzig Sekunden…
    Ich wartete. Mein Blick glitt zum Fenster hin. Für einen Moment glaubte ich, daß sich hinter der Scheibe ein mir bekanntes Gesicht abzeichnete. Bevor ich mich näher darum kümmern konnte, war es wieder verschwunden. Hatte nicht die Zigeunerin so ausgesehen? Der Druck nahm zu.
    Eine halbe Minute.
    Aus dem Revierraum hörte ich die Stimme des Sergeant Pick. Er gab Anweisungen, die Waffen nachzuladen. Nutzen würde es nicht viel. Vielleicht beruhigte es die Männer.
    »Mazara!« Ich hatte es noch einmal versucht, aber der Dämon hielt sich geschickt zurück.
    Er wartete die Zeit ab.
    Wieder vergingen die Sekunden.
    Bis zehn zählte ich mit. Und bei acht hörte ich die leisen Schritte in dem Gang aufklingen, in dem auch die Zellen lagen.
    Er kam…
    Ich ging zurück, drehte den Kopf, sah ihn aber nicht, hörte nur die Schritte einer unsichtbaren Gestalt. Mir rann es kalt den Nacken hinab. Ein letzter Blick auf die Uhr. Noch eine Sekunde. Mitternacht!
    Und da verlöschte schlagartig das Licht, so daß ich in tiefer Dunkelheit dastand. Auch eingebettet in ein lastendes Schweigen, das erst durch ein leises, höhnisches Lachen unterbrochen wurde. Das mußte Mazara gewesen sein!
    ***
    Auch die anderen warteten. Alle waren nervös, Pick aber zeigte es am deutlichsten. Er trank Kaffee, schritt wie ein gereizter Tiger im Käfig auf und ab und horchte, ebenso wie die Cops, hin und wieder in den Gang hinein, in dem sich John Sinclair aufhalten mußte. Suko hielt den Mann fest. »Nun bleiben Sie mal etwas ruhig. Sie machen die anderen noch nervöser.«
    »Ich bin aber jemand, der Action haben muß.«
    »Reicht Ihnen das bisher Erlebte nicht?«
    Pick wischte seine Stirn trocken. »Das Erlebte?« Er lachte auf. »Was haben wir denn dagegen schon unternehmen können? Nichts, verdammt, überhaupt nichts. Und ich weiß genau, daß es erst der Beginn gewesen ist. Es kommt noch

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