Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vampir-Polizei

Die Vampir-Polizei

Titel: Die Vampir-Polizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Nest. Auch die Haare wirkten an dieser Seite wie dünne Zweige. Mit ihren Spitzen berührten sie die Schulter. Über den Kopf hatte sich Mazara ein altes Tuch gestreift. Sie hatte es auf dem Weg einfach aufgehoben. Und so gingen sie weiter.
    Die zweite Etage hatten sie bereits hinter sich. Breite Rolltreppen brachten sie in die Station. Mehrere Straßen liefen hier zusammen und mündeten in breiten Parkbuchten, wo die Busse wie dampfende Ungeheuer standen. Der Staub und Dreck einer langen Reise klebte an ihnen fest. Übermüdete Reisende hatten die Wagen verlassen. Viele von ihnen suchten einen Platz zum Schlafen. Wer kein Zimmer oder Hotel besaß, ließ sich auf einer der zahlreichen Bänke nieder, die überall für wartende Reisende bereitstanden.
    Trotz der späten oder frühen Stunde herrschte reger Betrieb. Und es waren nicht nur Reisende, die sich in den Etagen aufhielten. Auch Abschlepperund Mugger hatten sich unter das Publikum gemischt. Kleine Zuhälter, die durch eine übertriebene Eleganz auffielen. Es waren zumeist Farbige, die sich in den grellen Farben wohl fühlten und mit kalten Blicken die Reisenden beobachteten.
    Über allem lag das kalte Leuchtstofflicht der breiten Deckenlampen. Kioske und Imbißbuden hatten noch geöffnet. Vor ihnen waren die Stände aufgebaut, wo Hungrige eine schnelle Mahlzeit herunterschlangen. Sandwiches, Würste, und Hamburgers wurden hier verkauft. Der Bratgeruch der Imbißstände vermischte sich mit dem Gestank der Abgase.
    Die Vampir-Cops kamen von oben. Sie standen wie Figuren auf der breiten Rolltreppe, für jeden sichtbar, und es gab tatsächlich einige Leute, die sich bei ihrem Anblick verdrückten, weil sie ein schlechtes Gewissen hatten.
    Es wurden oft genug Razzien durchgeführt, einige Leute blieben immer hängen, und nicht sehr selten, war es den Beamten auch gelungen, größere Fische zu fangen.
    Wer in die Gesichter der Cops hätte schauen wollen, dem wäre dies nicht gelungen. Die Vampire hatten die Schirme der Mützen tief in die Stirn gezogen, so daß ein Großteil der bleichen Haut verdeckt war. Zudem hielten sie die Lippen zusammengepreßt, nicht eine Zahnspitze zeigte sich bei ihnen.
    Sie sprachen nicht miteinander. Sie hielten sich auch nicht an den seitlichen Gummileisten der Treppen fest. Ruhig standen sie da, beinahe locker, aber ihren Blicken entging nichts.
    Während sie den Rest der Strecke fuhren, nahmen sie fast jede Einzelheit in sich auf, und sie zeigten sich sehr zufrieden von dem, was sie sahen.
    Da war Blut für sie in rauhen Mengen!
    Die Treppe spie sie aus. Die Stufen hinter ihnen waren leer geblieben. Es schien so, als hätten die Menschen Angst, mit den Cops in Berührung zu kommen.
    Mazara hob den Blick. Zwei junge Mädchen sahen sie zufällig an, erschraken und rannten weg. Ihre Absätze klackten auf dem Steinboden, der mit Unrat übersät war. Die Papierkörbe quollen über. Was sie nicht faßten, wurde zu Boden geworfen.
    Ein Bus fuhr in ihrer Nähe an. Sie vernahmen das zischende Geräusch der Druckluftbremsen, als diese gelöst wurden, dann rollte der Wagen vorbei, sie bekamen einen freien Blick und schauten zu einer Lichtinsel hin, wo sich ein großer Kiosk ausdehnte, an dem auch Eßwaren verkauft wurden und runde Tische auf einem langen Metallbein standen. Etwa die Hälfte der Tische war besetzt. Die Menschen aßen und tranken. Sie waren nur mit sich selbst beschäftigt, dem Nachbarn wurde nicht ein Blick zugeworfen.
    Die Reihe der Cops lichtete sich ein wenig. Sie vergrößerten die Abstände untereinander, und ihnen fiel sehr bald auf, daß man sie beobachtete. Das war ihnen egal.
    Nur ein älterer Mann hatte keine Angst. Erstand von einer Bank auf und schulterte seinen staubigen Rucksack. So schnell er konnte, lief er auf die Cops zu. Sein offener grauer Mantel flatterte.
    »Bleibt mal stehen!« rief er mit zittriger Stimme. »Ich habe eine Meldung zu machen.« Seine Schritte wurden langsamer, nur der Atem beruhigte sich nicht.
    Die Cops gingen weiter.
    »Stehenblei ben!«
    Sie kümmerten sich nicht um ihn. Er wurde nicht einmal angeschaut. Bis der Alte es leid war und einen außen gehenden Polizisten am Arm faßte.
    »Ich will Ihnen was melden.«
    Der Vampir-Cop drehte sich sehr langsam herum. Dann trat er zu. Gleichzeitig stieß er den Mann vor die Brust, der auf den Rücken fiel und schmerzgekrümmt liegenblieb.
    Die Vampire aber gingen weiter.
    Zahlreiche Zeugen hatten den Vorfall beobachtet. Auf den Gesichtern der Leute

Weitere Kostenlose Bücher