Die Vampir-Polizei
Fluchtweg. Im Moment interessierte es mich auch nicht. Der erste Schrecken war vorbei. Ich suchte nach meinen Partnern. Suko sah ich in der Flöhe der Treppe. Er hockte mir praktisch gegenüber. Das war gut, so konnten wir die Bestien ins Kreuzfeuer nehmen. Kurz winkte er mir zu.
Da der erste Überfall mißlungen war, mußten sich die Blutsauger etwas anderes einfallen lassen.
Ich dachte wieder an die verdammten Handgranaten. Dabei rann es mir kalt über den Rücken hinab.
Ich erschrak, als ich hinter mir eine flüsternde Stimme hörte. »Was ist denn passiert?«
Bei einem Blick über die Schulter erkannte ich das bleiche und fragende Gesicht des Fahrers. Er hatte die Tür aufgestoßen und stand auf einer der Stufen.
»Bleiben Sie drin und verrammeln Sie Ihren Bus!« fuhr ich ihn an.
»Machen Sie um Himmelswillen keinen Unsinn!«
»Okay, okay!«
Ich war beruhigt und wurde durch eine Bewegung am Kiosk abgelenkt. Schon beim ersten Hinsehen war mir aufgefallen, daß sich die beiden Verkäufer zurückgezogen hatten.
Ihr Platz war von einem anderen eingenommen worden. Abe Douglas, der G-man, schob sich vorsichtig in die Höhe. Ich hatte ihn gesehen, die Blutsauger noch nicht. Er hielt in der rechten Hand den Smith & Wesson. Mit diesen Kugeln schaffte er die Blutsauger nicht, stiftete höchstens Verwirrung, was auch nicht schlecht war. Und Abe schoß.
Plötzlich zerhämmerten die Detonationen der Schüsse die drückende Stille. Die Entfernung war für Treffer nahezu ideal. Die drei Cops wurden getroffen. Sie hatten den Einschlägen der Kugeln nichts entgegenzusetzen. Als wären sie von Dampfhämmerstößen erwischt worden, flogen sie zurück, überkugelten sich, kamen aber wieder hoch und feuerten zurück.
»Abbbbeeee…!«
Mein Schrei ging im Krachen der Vampir-Waffen unter. Ein wahres Bleigewitter entlud sich in der Imbißstube. Die Kugeln hauten das Glas entzwei, zertörten die Rückwand, zerfetzten Karton, fegten Gläser zur Seite und hinterließen Löcher in den großen Cola-oder Limonadenbehältern.
Fontänenartig spritzten die Flüssigkeiten aus den Behältern nach allen Seiten weg. Meine Sicht wurde vernebelt, aber ich wollte auch nicht mehr neben dem Bus bleiben.
Wie ein Sprinter startete ich. Rannte vorbei an den auf den Boden liegenden Menschen, sah, daß sich auch Suko in Bewegung gesetzt hatte und erkannte einen Vampir, der sich mir in den Weg stellen wollte.
Von Suko sah ich nichts mehr. Wahrscheinlich befand er sich hinter der Bude, aber dieser andere Cop feuerte.
Ich schoß auch, verfehlte, aber der andere hatte sich verschossen. Es klickte nur. Dann prallten wir zusammen.
Ich hatte im letzten Augenblick mein rechtes Bein angewinkelt und stieß das Knie vor.
Der Blutsauger bekam es voll mit.
Er wurde nicht nur gestoppt, sondern so weit zurückgeworfen, daß er mit dem Hinterkopf gegen den runden Rand einer der ersten Tische schlug und sich drehend zu Boden ging.
Als ich auf ihn anlegte, sprang mir ein weiterer Vampir in den Schußarm. Kein Cop, sondern das erste Opfer.
Ich sah ihn aus dem Augenwinkel, drehte mich und hämmerte zu. Allerdings mit dem Kreuz.
Er schrie furchtbar, schlug die Hände gegen sein Gesicht, torkelte zurück, stolperte über Menschen, die vor Angst nicht einmal den kleinen Finger rührten, und ging dann abwärts.
Der Vampir-Cop hatte sich wieder gefangen. Sein fahles FLiar lag strähnenartig auf seinem Schädel. Was er in seinen Uniformtaschen suchte, wußte ich nicht. Vielleicht waren es die verdammten Handgranaten. Ich wollte es nicht darauf ankommen lassen und schoß schneller.
Damit war auch diese Bestie erledigt.
Und das Inferno breitete sich aus. An der Bude sah ich wieder eine Bewegung.
Wer dort lauerte, konnte ich nicht erkennen, dafür passierte etwas anderes.
Auf einmal sprühte dort, wo der Bräter gestanden hatte, eine Stichflamme hoch. Da mußte sich Gas entzündet haben, und das Feuer breitete sich gedankenschnell aus.
Ich dachte auch an die Explosionsgefahr, ließ Blutsauger Vampire sein, drehte mich und rannte zurück. Die Bude flog in die Luft. Die Druckwelle schleuderte mich nach vorn. Ich schlug auf dem Boden auf und rollte mich ab. Dabei sah ich noch die zuckenden Flammen und den schwarzen Rauch, der einen dicken Pilz gebildet hatte und der Decke entgegenstieg.
Diese Halle war zu einem flammenden Inferno geworden, das sich auch seine Opfer geholt hatte…
***
Es fällt mir schwer, die einzelnen Dinge zu beschreiben, die sich damals
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