Die Vampir-Polizei
breitete sich Unglauben aus. Sie alle waren keine Polizistenfreunde, aber so etwas hatten sie noch nie erlebt. Wie konnten es die Typen wagen, einen Menschen, der sie um Hilfe bat, auf diese brutale Art und Weise zu verjagen?
Einigen, die an den Tischen standen, wurde es unheimlich zumute. Sie packten ihr Essen und verzogen sich in andere Gegenden. Wieder kam ein Bus. Die großen Reifen schmatzten über den glatten Asphalt. Zischend öffneten sich die Türen. Die Passagiere strömten aus den Eingängen. Einige wandten sich sofort den Rolltreppen zu, andere wollten noch eine schnelle Mahlzeit nehmen.
Die Vampire schritten dem Kiosk entgegen. Noch immer regte sieht nichts in ihren Gesichtern.
Die dort Gebliebenen schauten sie an. Ein kraushaariger Puertoricaner, der seinen Kaffee trank, bekam plötzlich das große Zittern. Er war noch nicht lange in New York. In seinem Innern steckte noch die Angst vor den geheimnisvollen Zaubern seiner Vorfahren. Plötzlich spürte er, daß die Cops anders waren.
Sie brachten das Grauen…
Er wollte weg, hatte sich schon geduckt und zur Seite gedreht, als Mazara den Befehl gab. »Packt ihn euch!« Zwei griffen zu. Der Mann begann zu schreien, als sehnige und harte Fäuste ihn zu fassen bekamen, herum wuchteten und mit dem Rücken auf einen der Stehtische drückten.
Pappbecher fegten zu Boden. Auch eine Coladose rollte davon. Kaffee schwappte über, denn die Vampire wußten genau, was sie zu tun hatten. Einer zog den Kopf des Mannes nach hinten. Die Hände hatten sich in das Kraushaar geklammert.
So wurde auch die Haut am Hals gestrafft.
Das wollte der zweite.
Als er sich über sein Opfer beugte, begann der Farbige zu schreien. Der Laut jedoch brach ab, als sich die Zähne des Blutsaugers in seinen Hals bohrten.
Fingernageltief drangen sie ein. Zwei rote Fontänen spritzten in die Höhe. Der Vampir öffnete den Mund, bevor er damit begann, den mit den Beinen strampelnden Mann auszusaugen.
Der zweite Vampir-Cop ließ die Haare los, er drehte sich um, hielt nach einem weiteren Opfer Ausschau.
Sie töteten unter Zeugen!
Die Menschen - in dieser Stadt einiges gewöhnt - wußten nicht, wie sie sich zu verhalten hatten. So etwas hatten sie noch nie gesehen, und sie bekamen auch mit, wie die Vampire ihre Mützen von den Köpfen schleuderten und ihre Gesichter präsentierten. Nicht allein die, auch die Vampierzähne. Sehr spitz, blutgierig. Rot unterlaufen glänzten ihre Augen. Sie strahlten eine tödliche Kälte ab und natürlich die Sucht auf Blut.
»Nehmt euch alle!« schrie Mazara und umfaßte gedankenschnell die Hüften einer blonden Frau, die zusammen mit der Bestie zu Boden fiel. Mazara lag oben.
Ideal für sie.
Die Mischung aus Monstrum und Mensch öffnete den Rachen, aus dem ein fauliger Geruch strömte.
Wie eine Sirene schrie die Blonde los, während die anderen drei Vampire sich auf die nächsten Opfer stürzten.
Im Nu entbrannte ein Fight auf Leben und Tod!
***
Zwei dieser gewaltigen Etagenbauten lagen hinter uns. Wir hatten sie durchsucht und keine Spur von den Blutsaugern gefunden. Abe Douglas hob die Schultern. Sein Blick war hart und gleichzeitig auch müde. Ich wußte, daß er fast 48 Stunden auf den Beinen war. Er hätte eigentlich seinen freien Tag gehabt, aber darauf pfiff er.
»Nichts gefunden.«
Ich räusperte mich. »Bei mir ist es das gleiche und bei Suko auch. Vampire erzeugen bei Menschen entweder stummen Schrecken oder Panik. Von beidem haben wir nichts gesehen.«
»Vielleicht haben sie uns genarrt.«
Niemand konnte über Sukos Bemerkung hinweggehen. Der Bus Terminal bot zahlreiche Schlupfwinkel. Die Blutsauger konnten sich vor allen Dingen in die Tunnels verkriechen, aus denen die langen U-Bahnzüge schössen und auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
»Wir machen trotzdem weiter«, sagte ich.
Meine beiden Partner waren dafür. Neben uns stand eine Gruppe junger Leute. Sie schienen vom Land zu stammen, hatten eine frische Gesichtsfarbe und den optimistischen Blick der Personen, die bereit waren, eine Stadt zu erobern.
Ein Stück dahinter sahen wir das Gegenteil von dem. Auch Mädchen im gleichen Alter. Sie trugen die jetzt wieder modern gewordenen Miniröcke, lehnten an der Wand und rauchten. Um sie herum lagen zahlreiche Kippen. Die strähnigen Stehhaare hatten die Mädchen grün eingesprayt. Als ich sie anschaute, streckten sie mir die Zunge heraus. Wahrscheinlich hatten sie uns längst als Polizisten erkannt. Wir nahmen die Rolltreppe. Um
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