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Die Vampir-Polizei

Die Vampir-Polizei

Titel: Die Vampir-Polizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute aus dem Fenster. Ein anderes New York hielt uns umfangen. Die Bronx und der Turm schienen meilenweit zurückzuliegen. Nicht allein in der Entfernung, auch in der Erinnerung. Jetzt hieß es, sich auf die neuen Möglichkeiten einzustellen. Wir fuhren den Broadway hinab und befanden uns westlich vom Central Park. Dieser Broadway hatte mit dem, der immer in den Filmen gezeigt wurde, wenig zu tun. Kein Lichterglanz, keine wilden Reklamen, er wirkte abgewrackt und trostlos.
    Rechts und links zweigten die schmalen Straßen ab. Das Manhattaner Schachbrettmuster, wie man es immer nannte, war übersichtlich. Auch als Fremder fand man sich leicht zurecht.
    Allmählich stießen wir in das Herz von Manhattan vor. Nachdem der Broadway die Amsterdam Ave gekreuzt hatte, wurde es interessant. Das Lincoln Center erschien, die Met, und an der Südwestecke des Central Parks, am Columbus Circle, begann das wahre Leben. Zwar hatten die großen Theater schon geschlossen, dennoch befanden sich genügend Menschen auf der Straße.
    Zumeist waren es Typen, die tagsüber schliefen. Zweibeinige Nachtratten, auf der Suche nach einem schnellen Deal. Leichte Mädchen lockten ebenso wie die bunten Reklamen der Peep-Shows und Sex-Shops.
    Restaurants, Kinos, Bars — das war Leben mitten in der Nacht. Hektik im Schein eines künstlichen Lichts.
    Menschen, deren Gesichter ungesund aussahen und manchmal ebenso bunt angemalt worden waren wie die Kleidung der Träger.
    »Ein Kaffee könnte uns guttun«, sagte Abe.
    Wir alle waren dafür.
    Natürlich bekamen wir keinen Parkplatz. Douglas stellte den Wagen in eine zweite Reihe. Er brauchte nur über den Gehsteig zu laufen, um den Coffee shop zu erreichen.
    Hamilton drehte sich um. Er hatte mittlerweile dafür gesorgt, daß sich der Einsatzwagen von uns trennte. Die Leute warteten an einem bestimmten Ort nahe des Central Parks auf ihren Einsatz.
    »Glaubt ihr noch an eine Chance?«
    »Daran immer.«
    »John, tu mir nicht leid.«
    Ich schaute aus dem Fenster. Zwei geckenhaft herausgeputzte Typen starrten unseren Wagen an. Ob sie Männer oder Frauen waren, konnten wir nicht genau erkennen.
    Jedenfalls trugen sie nur enge Strumpfhosen und als Oberbekleidung weiße Kunstpelze.
    Abe Douglas kam zurück. Hamilton öffnete ihm die Tür. Der G-man hatte nicht nur Kaffee mitgebracht, auch etwas zu essen. Croissants.
    »Frisch gebacken«, sagte er. »Ist übrigens hier eine Spezialität. Sie werden mit Lachs belegt.«
    Wir bedankten uns. Als mir der frische Geruch der Hörnchen in die Nase stieg, merkte ich erst, wie hungrig ich war. Nebenbei trank ich die schwarze Kaffeebrühe.
    Das Zeug glich schon einem Herzschrittmacher. Jedenfalls saß einiges dahinter.
    Während unserer Pause nahm Hamilton zweimal Meldungen entgegen. Beide waren negativ.
    »Wie vom Erdboden verschwunden!« kommentierte er. »Und wir sitzen hier und essen.«
    »Gewissensbisse?« fragte ich.
    »Ein wenig schon.«
    Ich winkte ab. »Das brauchen Sie nicht, Captain. Auch ein Mensch muß mal was für seinen Magen tun.«
    »Ja, das stimmt.«
    Abe hatte auch Servietten mitgebracht. Er war als erster fertig und wischte seine Lippen ab. »Wo, zum Teufel, können sich die Blutsauger versteckt halten?«
    »Meistens in Gräbern!« antwortete Suko. »In alten prüften, Jedenfalls dort, wo es dunkel ist.«
    »Also unter der Erde.«
    »Richtig.«
    »Wie wäre es dann mit der Kanalisation?«
    Ich gab Abe Douglas recht, widersprach trotzdem. »Am Tage würde ich Ihnen zustimmen. In der Nacht jedoch lieben die Blutsauger ihre Freiheit. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Aber New York ist hell.«
    »Trotzdem.«
    »Sollen wir die Stecknadel weiter im Heuhaufen suchen?« fragte der Captain.
    »Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig.«
    Bevor wir fuhren, erkundigte sich Hamilton noch bei der Zentrale. Da er nicht sofort einhängte, mußte er etwas Ungewöhnliches erfahren haben. Auch seine Haltung hatte sich verändert. Sie war gespannter geworden. Zu dritt beobachteten wir ihn. Er stellte erste Gegenfragen. »Und ihr seid euch sicher?«
    Die Antwort konnten wir nicht verstehen, sahen aber sein Nicken. »Okay, wir fahren hin.«
    Er hängte ein und drehte sich uns zu. »Sie haben eine Spur. Der Streifenwagen wurde gefunden.«
    »Wo?«
    Hamilton grinste mich kurz an. »An der größten Busstation der Welt. Bus Terminal.«
    Ich schaute Suko an, der nickte. »Mensch, das kann hinkommen. Gibt es dort nicht auch unterirdische Anlagen?«
    »Natürlich«, sagte

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