Die Vampir-Polizei
Sie daran, daß einige Blutsauger in einem Streifenwagen unterwegs sind.«
»Damit werden unsere schlimmsten Befürchtungen wahr«, sagte Ahe Douglas. »Verflucht, wären wir doch um zwei Minuten früher hier erschienen, dann hätten wir sie stoppen können.«
Ich widersprach ihm nicht.
»Haben Sie schon eine Beschreibung durchgegeben?« fragte der Captain den G-man.
»Das wollte ich Ihnen überlassen.«
»Gut« Hamilton nickte. Er setzte sich in den Streifenwagen und nahm mit der Zentrale Kontakt auf. Die Fahndung würde in der nächsten Minute anlaufen. Man würde den Streifenwagen mit seinem gefährlichen Inhalt suchen, finden, vielleicht auch stoppen. Was passierte dann? Fünf bewaffnete Vampire konnten eine Hölle in den New Yorker Straßen entfesseln, wie sie kaum vorstellbar war. Hamilton kam wieder zu uns. Er sah ziemlich traurig aus und schien von seiner eigenen Methode nicht eben überzeugt zu sein. »Es wird eine Großfahndung ausgelöst. So etwas kenne ich. Die können nicht entkommen.«
»Haben Sie den verantwortlichen Leuten auch erzählt, wer sich in diesem Streifenwagen befindet?«
»Ja und nein.«
»Wieso?«
»Meinen Sie, mir hätte es jemand abgenommen, wenn ich von Vampiren geredet hätte?«
»Wohl kaum.«
»Deshalb habe ich den Kollegen Anweisung gegeben, uns sofort Bescheid zu geben.«
»Die verkriechen sich wie Ratten.« Abe hatte eine andere Meinung.
Ich schüttelte den Kopf. »Glauben Sie das nur nicht. Vampire sind keine Ratten, und die werden sich auch nicht verkriechen. Die sind unterwegs, um sich zu stärken. Sie brauchen Blut, und das werden sie, verdammt noch mal, auch genug finden.«
Wieder fuhren zwei Wagen herbei. Einerbrachteden Arzt mit, der sich um die Verletzten kümmern sollte. Die Mordkommission würde auch noch erscheinen, so lange wollten wir nicht bleiben.
Hamilton gab den Leuten vom Bereitschaftsdienst neue Anweisungen. Sie wurden vorerst nicht gebraucht und kletterten auf ihren Wagen. Allerdings fuhren sie noch nicht ab.
Wir standen neben Hamiltons Fahrzeug und hielten Kriegsrat. Uns war nur bekannt, welche Richtung die Vampire eingeschlagen hatten. Sie waren nach Süden gefahren.
»Da öffnet sich ihnen Manhattan!« sagte Douglas. »Das wird auch wohl ihr Ziel sein.« Der G-man hob die Schultern.
»Ich jedenfalls möchte nicht hier stehenbleiben und warten«, erklärte Suko. »Meiner Ansicht nach splken wir ebenfalls in diese Richtung fahren. Wenn wir hierbleiben, erreichen wir nichts.«
Niemand widersprach dem Vorschlag. Hamilton sprach noch einige Worte mit Sergeant Pick, der während des Dialogs Suko und mir mehr als einen scheuen Blick zuwarf.
Dann stiegen wir ein.
Suko und ich drückten uns in den Fond. Als ich die weichen Polster spürte, kam auch die Müdigkeit. Am liebsten hätte ich die Augen geschlossen und wäre eingeschlafen.
Das konnte ich mir nicht leisten. Fünf Vampire würden mich auch noch eine Nacht wachhalten.
Abe fuhr. Bevor er startete, fragte er noch: »Wenn wir sie bis zum Anbruch der Tages nicht erwischt haben, werden die Blutsauger gezwungen sein, sich zu verstecken.«
Suko und ich gaben ihm recht.
»Die Frage ist nur — wo?«
»Der Woodlawn Cemetery käme nicht in Frage«, meinte Suko. »Das Versteck ist bekannt.«
»Ich könnte die Friedhöfe bewachen lassen«, sagte Hamilton.
»Die Idee ist nicht schlecht«, murmelte ich. »Wie viele, sind es denn?«
Hamilton hob die Schultern. »Eigentlich zu viele. New York setzt sich aus fünf Stadtteilen zusammen.«
»Also vergessen wir das.«
»Egal, wir fahren.« Abe drehte den Zündschlüssel. Der Motor sprang sofort an.
Wir rollten in Richtung Manhattan, das in all seiner Größe vor uns lag. Dabei hatte ich das Gefühl, in den schluckbereiten Rachen eines Ungeheuers zu rutschen…
***
New York schläft nie!
Rund um die Uhr ist in dieser Stadt etwas los. Man kann um drei Uhr nachts zum Friseur gehen, eine Kinovorstellung besuchen oder sich einen Anzug schneidern lassen. Alles ist möglich. Die Fahndung lief.
Leider bisher ohne Erfolg. Der Wagen war noch nicht entdeckt worden. Ständig liefen Meldungen ein. Hamilton hatte durch seinen Alarm das unsichtbare Netz quer über New York gespannt und auch andere Stadtteile eingeschlossen.
Alles verlief negativ.
Wir waren sehr langsam gefahren und wirkten dabei wie auf dem Sprung stehend. Der Wagen mit den Cops blieb stets hinter uns. Über Funk standen wir mit den Männern in Verbindung.
Ich rauchte eine Zigarette und
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