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Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Titel: Die Vampirjaegerin - Till the End of Time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Hellwich
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geschehen war. So, wie er aussah, tippte Sayura auf Letzteres, ohne dabei gekränkt zu sein. Sie konnte spüren, dass etwas in der Luft lag. Als Sayura die Tür hinter ihm geschlossen hatte, ließ er sich nach hinten fallen und lehnte eine Weile wortlos dagegen.
    „Es war nicht meine Absicht, dich zu erschrecken!“, nuschelte Natzuya. Noch immer konnte er ihren überschnellen Herzschlag hören.
    „Kein Problem, ich hatte schon geschlafen. Dein Klingeln hat mich nur überrascht. Ich bin so was nicht gewöhnt! Was tust du hier? Was ist passiert?“, fragte sie ihn schließlich.
    Nach ihrer Frage rutschte er sowohl innerlich als auch körperlich in sich zusammen. Er glitt an der Tür hinunter auf den Boden. So blieb er mit ausgestreckten Beinen und hängendem Kopf sitzen.
    „Sie ist tot!“, flüsterte er, und ein Schluchzen entrang sich seiner Kehle. Es war ein tränenloses Weinen.
    Sayura schaute aus dem Fenster über die Stadt, es dämmerte bereits.
    „Natzuya, komm bitte mit ins Schlafzimmer, dort ist es dunkel. Die Sonne geht langsam auf, hier bist du ihr schutzlos ausgeliefert. Erzähl mir, was passiert ist!“ Während sie ihn dazu aufforderte, zog sie sanft an seinem Arm.
    Er stand auf und folgte ihr willenlos ins Schlafzimmer. Sayura war in der Dunkelheit zunächst blind, Natzuya nicht. Sie setzten sich auf ihr Bett.
    „Sag doch was!“, bat Sayura nach einer Weile des Schweigens.
    „Lena ist getötet worden!“
    „Ich war es nicht!“, erklärte Sayura sofort, beinah reflexartig. Sie wollte nicht, dass Natzuya sie für die Mörderin seiner Freundin hielt. Allerdings wäre er dann wohl kaum hier.
    Sie war überraschend schockiert über diese Nachricht; zum einen, weil sie Lena begann zu mögen, zum anderen fragte sie sich, warum und durch wen Lena getötet wurde. Sie selbst war zu faul gewesen, auf die Jagd zu gehen. Es konnte nur bedeuten, dass es entweder einen Zwist unter den Vampiren gab oder ein weiterer Jäger aufgetaucht war. Welche natürlichen Feinde hatte ein Vampir sonst? Ein weiterer Jäger hingegen wäre ein wirklich schlechtes Zeichen für Sayura selbst gewesen. Es hätte bedeutet, dass man dabei war, sie zu ersetzen.
    „Jemand drang in ihre Wohnung ein und tötete sie …!“, erklärte Natzuya.
    Sayura atmete erleichtert durch. In diesem Fall konnte es kein Jäger sein, schließlich gab es das Gesetz des gesicherten Rückzuges in die privaten Wände.
    Natzuya lachte gehässig „Du glaubst auch noch an den Weihnachtsmann, oder?“, griff er sie ob ihrer Naivität an. Ihre Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, sie sah irritiert zu ihm hinüber.
    „Auch ein Jäger kann geschlossene Türen überwinden, ob es da irgendwelche Gesetze gibt oder nicht. Es ist wie mit einem Schild an der Tür, das sagt: ‚Draußen bleiben!‘ Es ist eben nur ein Schild, eine Richtlinie. Aber so ein Schild kann dich einfach nicht aufhalten!“, erklärte er und bereute, dass er sie so angefahren hatte.
    „Nicht ganz. Wenn diese Gesetze gebrochen werden, sind ernste Konsequenzen bis hin zur Todesstrafe zu erwarten, je nach Schwere des Gesetzesverstoßes, versteht sich. Meinst du denn, es war ein Jäger?“, fragte Sayura nach.
    Natzuyas Kehle verschnürte sich schlagartig. Er versuchte in seinem Kopf den Namen Moe zu bilden, aber es gelang ihm nicht. Er wollte ihr sagen, dass Moe ein Killer ist, einer, der die Grenzen ihrer Organisation gehörig beutelte. Wenn es also ein Gesetzesverstoß war, Lena in ihrer Wohnung zu töten, dann solle Sayura ihn gefälligst anzeigen und zur Rechenschaft ziehen, was auch immer! Aber nichts dergleichen entrang sich seiner Kehle.
    „Ich weiß es nicht!“, lautete schließlich seine Antwort.
    „Vielleicht war es auch ein Vampir, sicher hatte sie auch Feinde?“, fragte Sayura. Sie wollte dazu beitragen, eine Spur zu finden. Sie wusste aber eigentlich gar nicht genau, was sie zu ihm sagen sollte. Wie sollte sie ihn trösten?
    „Du kannst mich nicht trösten, er hat meine Lehrerin und Freundin getötet!“, zischte Natzuya.
    „Er? Das heißt, du hast einen konkreten Verdacht?“, fragte Sayura perplex.
    Natzuya nickte „Ja, habe ich!“
    „Na, sag schon, wer ist es? Soll ich ihn töten?“, fragte sie. Das war das Einzige, was sie für ihn tun konnte und wollte: eine Jägerin sein; zumal Sayura nicht ertragen würde, wenn Natzuya wegen des Mordes an einem Vampir selbst getötet würde. Denn die Regeln seiner Welt schlossen aus, dass sich Vampire gegenseitig töten

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