Die Vampirjaegerin - Till the End of Time
Natzuya aus dem Wagen. Als er wie ein nasser Sack auf dem Asphalt aufschlug, fauchte er wieder, blieb aber schwach und regungslos liegen. Moe setzte sich hinters Steuer, warf einen letzten Blick auf Sayura und startete den Wagen.
Hatte er ihr zu verstehen gegeben, was sie tun sollte, um Natzuyas Leben zu retten? Oder bildete sich Sayura das nur ein? Hatte er doch auch seinen Kollegen einen Wink gegeben, was zu tun oder nicht zu tun war, hatte ihnen einen Befehl gegeben! Sayura kannte eine derartige Hierarchie innerhalb der Organisation nicht, sie selbst hatte nie einem Vorgesetzten unterstanden. Offenbar änderte die Organisation grundlegend ihre Ansätze, Regeln und verfolgte effektive und effiziente Ziele. Sayura sah zu, wie der schwarze Wagen in der Nacht verschwand.
„Sayura …!“, stöhnte plötzlich Natzuya.
So schnell sie konnte, kroch sie auf allen Vieren zu ihm. Ihr Körper, ihr Gesicht schmerzten höllisch. „Wie geht es … dir?“, flüsterte er sorgenvoll.
„Mir geht es gut, keine Sorgen. Oh, Natzuya, was soll ich tun? Wie dir helfen?“, jammerte sie. Jetzt konnte sie die Angst um Natzuya endlich zulassen. Sie wusste, wie schlecht es um ihn stand.
„Nichts, bleib nur bei mir, wenn ich sterbe …“, antwortete er abgekämpft.
„Nein, nein, nicht sterben, Natzuya, ich brauche dich. Kämpfe! Ich will dir doch noch so viel sagen!“ Jetzt weinte sie um Natzuya; aus Angst davor, dass er sterben würde.
„Ich brauche Blut, Sayura … Aber Moe hat recht, ich … hab keine Kraft mehr, um zu jagen …!“, stöhnte er.
Sayura schluchzte.
Natzuya streckte seine Hand nach ihr aus. Sie ergriff sie und drückte sie fest. „Schon gut, Sayura!“ Er hielt die Augen geschlossen.
„Dann nimm meines, Natzuya!“, sagte sie entschlossen, wenn auch unter heftigem Schluchzen.
„Du weißt ja, nicht mehr, was du sagst!“ Er lächelte schwach und sah sie nun an.
„Doch, weiß ich. Tu es, Natzuya, bitte! Bleib bei mir!“
„Es tut nur ein bisschen weh, du wirst bewusstlos werden …!“, versuchte er ihr mit letzter Kraft den Vorgang zu erklären.
„Das weiß ich doch, du hast mich schon einmal gebissen, weißt du noch?“, erklärte sie ihm fast schon liebevoll.
„Stimmt … Ich kann nicht … richtig denken.“ Sein Flüstern wurde immer leiser.
„Natzuya!“, flüsterte sie weinend zurück und beugte sich schließlich über ihn.
Sie stützte sich mit den Händen neben seinem Kopf ab und beugte sich nah zu ihm herunter. Sie überstreckte ihren Hals und bot ihn ihm dar. Es war eine unnatürliche und unbequeme Haltung.
„Trink, Natzuya!“, forderte sie ihn panisch auf, da er sich nicht rührte.
Natzuya sammelte innerlich Kraft. Langsam hob er den linken Arm, umfasste ihre Schultern und zog sie noch näher zu sich. Anschließend schob er jene Hand in ihren Nacken und bewegte ihren Kopf mit leichten Bewegungen in die ideale Position für seinen Biss. Ihr Körper auf seinem fühlte sich seltsam intim an, auch wenn sie sich darüber, ausgerechnet jetzt, keine Gedanken machen sollte.
Natzuya hatte einmal gesagt, dass er bestimmen würde, wann er sie küssen würde; und auf eine merkwürdige Weise hielt er dieses Versprechen. Natzuya würde Sayura einen vampirischen Kuss geben. Er selbst konnte kaum noch denken.
Sayura spürte, wie er sich erneut langsam regte. Er zog sie endgültig zu sich heran. Sie spürte seine Lippen auf ihrem Hals, sie bekam Gänsehaut. Jedoch schon als Nächstes wurde dieses Gefühl von einem neuerlichen Schmerz überschattet: Natzuya schlug seine Reißzähne durch die dünne Haut ihres Halses direkt in die Vene. Er bewegte seinen Kopf leicht hin und her, so vergrößerte er die Austrittslöcher. So würde das Blut schneller in seinen Rachen fließen. Natzuya wusste, dass dies zusätzliche Schmerzen bedeutete, aber darauf konnte er keine Rücksicht nehmen. Jetzt nicht.
Als Sayura der Schmerz durchzogen hatte, verkrampfte sich ihr Körper. Eine Hand krallte sich in sein Haar, eine andere in seine Schulter. Sie stöhnte auf und konnte hören, wie Natzuya ihr Blut trank. Er schmatzte, schluckte, schmatzte. Sayura konnte spüren, wie er ihr das Blut aus dem Körper sog, es war ein sehr eigenartiges Gefühl.
Nach einigen Minuten spürte sie, wie ihr Kreislauf zu resignieren begann. Ihr wurde schwindlig, und die Welt um sie herum begann sich zu drehen. In ihrem Kopf baute sich ein unangenehmer Druck auf, ihr wurde heiß, und doch war ihr kalt. Sie zitterte.
Natzuya ließ
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