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Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Titel: Die Vampirjaegerin - Till the End of Time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Hellwich
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Stirn gedrückt. Die Mündung der Waffe fühlte sich kalt an, bissig.
    „Du blöde Schlampe!“, hatte er sie dann laut und wütend angeschrien.
    Sayura wusste, dass sie ihres und auch Natzuyas Leben mit ihrer Antwort verwirkt hatte. Sie wusste, dass sie keinerlei Chance hatte, irgendwie aus dieser Situation zu entkommen. Sie konnte nur hoffen, dass der Tod schmerzfrei und schnell kam.
    Doch Moe schoss nicht. Wie schon einmal schlug er sie nieder. Sayura machte sich diesmal nicht die Mühe, sich aufzurichten. Das war sicher noch nicht alles, was er durch körperliche Stärke an Aggression an ihr auslassen würde. Moe enttäuschte ihre Erwartung nicht. Er trat nach ihr. Sayura krümmte sich vor Schmerzen, als sein Fuß sich tief in ihrer Magenkuhle versenkt hatte. Aus ihrem Mund kam ein jammerndes, stöhnendes und wimmerndes Geräusch. Tränen schossen ihr in die Augen, und sie heulte hustend. Sie versuchte zu atmen, aber es tat weh. Doch zu keiner Sekunde dachte sie daran, eine ihrer Waffen zu ziehen. Sollte er sie töten, nicht aber Natzuya. Sie fürchtete, wenn sie eine Waffe zöge, wäre auch der letzte Rest Hoffnung verloren, zumal das Ziehen einer Waffe sowieso zwecklos gewesen wäre. Vor Schmerzen konnte sie kaum noch atmen, Moe wäre in jedem Fall schneller, selbst wenn er kein Vampir wäre. Er hatte keine Schmerzen, lag nicht am Boden, war nicht voller Angst und Sorge. Wie und warum also eine Waffe ziehen? Dies würde sicher nur ein weiterer Reiz für Moe sein, sie tot zu prügeln.
    Vermutlich durch ihre Stimme, diesen Schmerzensschrei, war Natzuya zu sich gekommen. Seine Sinne waren betäubt, aber er roch, spürte und hörte Sayura. Er wollte sich von den beiden Männern losreißen. Da er kaum noch Blut in sich hatte, schwanden seine Kräfte schlagartig, und er sackte erneut in sich zusammen. Lediglich ein fauchendes Geräusch als letzter Protest entrang sich seiner Kehle. Trotz seiner Schwäche bedeutete es für die Männer in den Skimasken, die ebenfalls Vampire waren, eine enorme Mühe, Natzuya festzuhalten. Sie zerrten ihn unter einer nicht zu übersehenden Anstrengung zurück in den Wagen. Erneut fauchte er sie mit gefletschten Zähnen an.
    Moe riss Sayura derweil an den Schultern zu sich hoch.
    „Wie blöde bist du? Hier geht es nicht nur um dein Leben, es geht auch um seines. Wie wenig bedeutet er dir, dass du es verwirkst!“, schrie er sie an.
    Sayura heulte vor Schmerzen.
    „Deines interessiert mich nicht, zugegeben, aber seines! Und ihn kriege ich nur durch dich!“, zischte Moe. Er hatte sie nah zu sich herangezogen. Ihre Körper berührten sich, ihre Gesichter waren sich viel zu nahe.
    „Ich dachte, du würdest alles für ihn tun!“
    „Tue ich, aber ich tue nichts für euch, und er empfindet das genauso! Er und ich sind eins!“, antwortete Sayura, vor Schmerzen nuschelnd.
    „Alles“, fauchte Moe, „wäre, zur Organisation zurückzukommen und nicht noch die Seiten zu wechseln!“
    „Ich wollte gar nichts von beidem. Du hast mich dazu gezwungen, indem du Natzuyas Leben riskierst!“, konterte Sayura leise.
    „Mach, was wir dir sagen!“, zischte Moe und schlug Sayura ein letztes Mal ins Gesicht, bevor er sie zu Boden fallen ließ. Er ging zurück zum Auto.
    „Lasst ihn frei, der ist sowieso hin!“, rief er den Männern im Wagen zu.
    „Was? Töten wir …!“, versuchte einer der Männer aufzubegehren.
    „Tu, was ich dir sage! Er hat keine Kraft mehr, Beute zu machen, und sie wird niemanden auftreiben, ihm zu helfen. Dazu ist sie zu sehr Jägerin, sie würde keine Menschen opfern! Soll sie ihm doch ihr Blut geben, sind wir die wenigstens los! Lasst uns abhauen, hier müssen wir uns nicht die Hände schmutzig machen! Einer von den beiden verreckt sowieso, den anderen holen wir uns später. Betrachtet es als Übung, nehmt einfach an, wir jagten einen Flüchtigen“, hörte Sayura Moe zu seinen Leuten sagen. Als Moe sie fallen ließ, hatte sie sich das Steißbein geprellt, aber angesichts des hohen Adrenalinspiegels würde sie das erst später registrieren. Sayura richtete sich auf, um die Geschehnisse zu beobachten. Sie konnte es nicht fassen, dass Moe sie und Natzuya gehen ließ. Offenbar hatte er Natzuya wirklich gern, wie er es einmal gesagt hatte. Offenbar hatte er so etwas wie ein Herz, dessen Gefühle in seltenen Momenten einen Weg durch all die Dunkelheit seines vampirischen Wesens fanden. Er wirkte einen kurzen Moment lang eher zerrissen.
    Die Männer in den Skimasken warfen

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