Die Vampirjaegerin - Till the End of Time
plötzlich von ihr ab. Er richtete sich mit ihr in den Armen auf und sah sie an.
„Nur noch ein bisschen, mir geht es schon besser! Hab keine Angst!“, lächelte er sie jetzt an.
Geschwächt lächelte Sayura zurück.
„Ich liebe dich!“, flüsterte sie. Ihre Lippen formten ein Lächeln. Die Lider ihrer Augen waren schwer, aber sie sah ihn an; wollte ihn ansehen, ihn nie wieder aus den Augen lassen.
Natzuya nickte.
„Ich weiß!“, lächelte auch er.
Natzuya beugte sich zu ihr herunter, aber statt, wie erwartet, seine Zähne erneut in Sayuras Hals zu vergraben, senkten sich seine Lippen nun auf die ihren. Sayura konnte den Geschmack ihres eigenen Blutes schmecken, war aber von dem Gefühl seines Kusses überwältigt.
Alle Erlebnisse aus jüngst vergangener Zeit, all die Befürchtungen, von Natzuya verlassen worden zu sein, all die Schmerzen, die Moe ihr zugefügt hatte, all ihre Ängste, dass Natzuya sterben würde, waren durch ihn selbst, durch seine Anwesenheit wie weggeblasen: durch ihn und seinen Kuss.
„Lass jetzt los, Sayura! Vertrau mir, ich passe auf dich auf. Nirgends bist du so sicher wie bei mir“, flüsterte er in ihrem Kopf. Sie verstand es erst, als er den Kuss löste, seinen Kopf dann erneut absenkte und ein weiteres Mal in den Hals biss. Er wählte die bereits vorhandene Wunde.
Eine gigantische Welle des Schmerzes durchflutete Sayuras Körper. Wieder verkrampfte sie sich. Natzuyas Umarmung verstärkte sich. Er konnte nicht riskieren, sie durch ihre Bewegung tödlich zu verletzen. Seine Zähne waren auch Waffen. Mit Leichtigkeit konnte er ihr die Hauptschlagader zerfetzen, sie würde innerhalb kürzester Zeit verbluten.
In Sekundenschnelle wurde Sayura schließlich schwarz vor Augen. Bevor sie noch irgendeinen Gedanken fassen konnte, wurde ihr Bewusstsein von einer tiefen Ohnmacht hinfortgerissen.
Sayura kam zu Hause in ihrem Bett wieder zu sich. Sie war zugedeckt und trug, nachdem sie sich selbst überzeugt hatte, nur ein Nachthemd aus ihrem Kleiderschrank. Neben ihr auf dem Nachttischchen mit einer Lampe, dem Wecker und Natzuyas Foto standen ein leeres Glas und ein Suppenteller mit den Resten einer breiartigen Masse.
Im nächsten Moment klopfte es schon an der Tür. Automatisch zog sie sich die Decke bis unters Kinn. Natzuya hatte sie entkleidet, er hatte sie schon wieder nackt gesehen. Obwohl dies in der Vergangenheit bereits mehrfach geschehen war, war sie unsicher und schämte sich. Da war es beinahe schon ein Segen, diesmal ohnmächtig gewesen zu sein.
„Schön, dass du wach bist!“, begrüßte er sie beim Betreten des Schlafzimmers.
„Hi, wie lange habe ich denn geschlafen?“, fragte Sayura sichtlich verunsichert.
„Einen Tag. Wir haben es jetzt weit nach 3:00 Uhr nachts. Ich hab dir Essen und Trinken eingeflößt, damit du wieder zu Kräften kommst. Ich war, wie versprochen, die ganze Zeit bei dir, auch um bei einer möglichen Verschlechterung deines Gesundheitszustands helfen zu können“, erklärte er.
„Was hast du vor?“, fragte er sie dann zweifelnd, als er beobachtet, dass sie versuchte aufzustehen.
Sie hatte die Decke zurückgeschlagen und schaute, ob ihr Nachthemd nicht zu weit hochgerutscht war und nicht etwa den Blick auf intimere Stellen freigab. Natzuya hatte sie wirklich komplett entkleidet, darüber schien sie nicht hinwegzukommen.
„Natürlich. Glaubst du, ich lege dich schwer bewaffnet und mit diesem Lederanzug zur Gesundung ins Bett? Muss dir nicht peinlich sein. Ich hab dich öfter schon nackt gesehen!“
Ihre Gesichtsfarbe wechselte in ein leichtes Rosé. Warum musste er immer nur alles so gnadenlos ehrlich ansprechen!
Sayura setzte ihre Füße auf den flauschigen Teppich ihres Schlafzimmers.
„Lass das lieber, du bist noch viel zu schwach!“, belehrte Natzuya sie. Von ihrem Plan, aufstehen zu wollen, hielt er augenscheinlich nicht viel.
Sie überhörte seinen Einwand und stand auf. Schnell wurde ihr schwindelig. Schwankend sank sie zurück ins Bett.
„Siehst du? Das kommt, weil du nicht hören kannst!“, sagte Natzuya.
Nun kniete er vor ihr, nahm ihre Hand, mit der sie sich die Stirn rieb, in seine großen Hände. Er sah sie besorgt an.
„Was findest du nur an mir …!“, begann sie und streckte ihre andere Hand nach seinem Gesicht aus, um es zu berühren. „Ich renne immer weg, zweifle an dir, kränke dich und kann nicht auf dich hören!“ Sie genoss die Berührung ihrer Hand auf seiner warmen Haut.
„Ja, das frage ich mich
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