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Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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einen Schluck. »Aber sie nahmen ihn unter ihre Fittiche.« Diesmal war es ein größerer Schluck. »Ich weiß nicht, wie es anfing, aber er schaffte es, sich mit ein paar von ihnen anzufreunden, insbesondere mit Xavier Carlton. Er war kein Mitglied in ihrem Klub, aber sie haben ihn irgendwie adoptiert.« Diesmal trank sie den Wein, der noch im Glas war, in einem Schluck aus. »Eine Zeit lang schien das eine gute Sache zu sein. Es gab seinem Selbstbewusstsein Auftrieb. Er wurde weniger schüchtern, aber ohne der stereotype eingebildete kleine Schwachkopf zu werden, von denen es in Cambridge viel zu viele gibt.« Sie setzte das Glas wieder an die Lippen, anscheinend ohne zu merken, dass es leer war. »Und dann haben sie ihn kaputtgemacht.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Es war das Ende des akademischen Jahrs, in dem Xavier und die anderen Examen machten. Sie wollten sich stilvoll verabschieden, mit der Party, die das Ende aller Partys sein sollte, eine Monster-Sauftour, die Tage dauern sollte. Und am Ende waren sie alle mit allen möglichen Getränken und Drogen völlig zugedröhnt … und dann haben sie ihn vergewaltigt.«
    Wie er sie jetzt mit brennenden Augen da sitzen sah, versuchte Carlyle zu verarbeiten, was sie ihm gerade gesagt hatte, und setzte die Einzelteile zusammen. Sie verlor schnell ihre Fassung, und deshalb wusste er, dass er ihr nur noch ein paar Fragen stellen könnte. Auf dem Kaminsims stand eine Uhr, und er wartete, bis der Sekundenzeiger eine Runde gedreht hatte, bevor er wieder sprach. »Wer hat ihn vergewaltigt? Xavier?«
    »Sie alle. Sie haben ihn festgehalten und sich abgewechselt. Es war brutal. Xavier Carlton war offenbar der bösartigste. Er hat den meisten Schaden angerichtet. Robert war halb tot, als ich ihn fand.«
    »Warum haben sie ihm das angetan?«
    »Ich weiß nicht. Weil sie es konnten, nehme ich an. Zum Spaß, vielleicht? Ich habe anschließend eine Menge Zeit damit verbracht, mich zu fragen, ob sie es im Voraus geplant hatten oder ob es nur eine spontane Entscheidung war.«
    »Spielt das eine Rolle«, fragte Carlyle, »soweit es Sie angeht?«
    »Nein«, sagte sie entschieden.
    »Sind Sie zur Polizei gegangen?«
    »Als wir im Krankenhaus ankamen, hat eine der Schwestern die Polizei angerufen. Weil Robert in so einem schrecklichen Zustand war, bestand einer der Ärzte darauf, dass sie eingeschaltet wurde. Nach einer Stunde oder so kamen zwei junge Constables an. Sie waren sogar noch jünger als wir, und sie behandelten die Sache, als wäre es ein Scherz. Einer von ihnen flüsterte irgendwas über ungeschützten Sex, woraufhin der andere einen derart schlimmen Lachanfall bekam, dass er den Raum verlassen musste.«
    Klingt absolut glaubhaft, dachte Carlyle.
    »Abgesehen davon, dass Robert ohnehin keine Anzeige erstattet hätte. Wer hätte das unter den Umständen gemacht?«
    »Niemand.«
    »Ich kann seinen Gedankengang nachvollziehen«, sagte sie. »Man geht nicht gegen solche Typen vor. Man hält nicht seine Hand hoch und gibt vor aller Welt zu, dass so etwas passiert ist. Jeder würde annehmen – wie es diese Polizisten im Krankenhaus getan haben –, dass man es dazu hat kommen lassen, selbst wenn man sich nicht gegen sie hätte wehren können. Sie verließen Cambridge ohnehin, aber er musste wieder zurück. Und er ging tatsächlich wieder zurück. Deswegen war ich sehr stolz auf ihn.«
    »Ja.«
    »Ich war stolz auf uns, dass wir zusammengehalten haben.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Sie sah aus, als wolle sie unbedingt noch einen Schluck Wein haben, aber sie fuhr fort. »Wir hatten einen ruhigen Sommer und brachten die Sache hinter uns – das glaubte ich wenigstens. Als wir im September zurückkehrten, hatte Robert sich irgendwie in sein Schneckenhaus zurückgezogen. Er war ein bisschen anlehnungsbedürftiger, aber er war gar nicht so viel anders als zu dem Zeitpunkt, bevor er sich diesen Typen angeschlossen hatte.«
    Carlyle nickte, um zu signalisieren, dass er an ihren Lippen hing.
    »Ich hatte das Gefühl, dass er darüber hinweg war. Er besuchte alle seine Lehrveranstaltungen, hatte Spaß an seinem Studium. Und wir begannen wieder damit, Geschlechtsverkehr zu haben.«
    Carlyle wurde ein bisschen rot. »Ja?«
    »Ja«, sagte sie fast trotzig. »Es war nicht das schonungslose, gierige, bedürftige Ficken der ersten Tage, aber das hört ohnehin auf, nicht wahr?«
    »Äh …« Carlyles Gehirn hatte vorübergehend aufgehört, Signale an seinen Mund zu schicken, der wie erstarrt

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