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Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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komme, mit Edgar zu sprechen, sitzt Xavier an meinem Tisch. Ich werde wenigstens mit ihm ins Gespräch kommen. Soll ich die Frau erwähnen?«
    Du willst nur demonstrieren, dass du im Bilde bist, dachte Simpson. Ein bisschen angeben. Aber sie gab ihm, was er wollte. »Okay, wenn sich die Gelegenheit ergibt, kannst du ihren Namen erwähnen, aber denk bitte daran, diskret zu sein. Dies ist eine laufende Ermittlung und eine, für die ich letzten Endes verantwortlich bin.«
    »Ich weiß.«
    Simpson wurde ein bisschen mulmig. Sie wusste immer, wenn ihr Mann nicht zuhörte. »Um Himmels willen«, sagte sie, »sei diskret. Sei äußerst diskret.«
    »Natürlich.« Ihr Mann ließ das Lächeln für sie aufblitzen, das er normalerweise für seine größten Klienten reservierte. »Das bin ich doch immer.«

Dreiunddreißig
    Wenn die Deutschen den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätten, sähe die Welt völlig anders aus. Die Nelsonsäule beispielsweise wäre auseinandergenommen und nach Berlin transportiert worden. Christian Holyrod wurde an diesen ziemlich unnützen Fakt erinnert, als er sechsundvierzig Meter unter dem großen Admiral stand und versuchte, sich nicht von den Tauben vollscheißen zu lassen, die es geschafft hatten, den von einem seiner Vorgänger organisierten Reduktionsabschuss zu überleben. Er gelangte immer mehr zu der Überzeugung, dass es kein Job für einen erwachsenen Mann war, Bürgermeister zu sein. Nicht zum ersten Mal dachte er an all das, was er aufgegeben hatte, als er die Armee verließ. Als ein Mann, der es gewöhnt war, seine Umgebung und die Leute um ihn herum unter Kontrolle zu haben, musste er immer noch damit klarkommen, wie wenig von seinem täglichen Leben er mittlerweile tatsächlich bestimmen konnte.
    Holyrod wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er war nicht groß darin, irgendwelchen Träumereien nachzuhängen, aber ihm drängte sich der Gedanke regelrecht auf: Wenn Vizeadmiral Horatio Nelson, der erste Viscount Nelson und erste Duke of Bronté, in der Tat diese sechshundert Meilen weite Reise nach Osten in die Hauptstadt des Tausendjährigen Reichs gemacht hätte, könnte wenigstens Holyrod selbst heute ganz woanders sein. Aber jetzt war er nun mal hier, ihm war sehr warm, und er kam sich mehr als nur ein bisschen belämmert vor. Welcher Berater ihn auch immer hatte hierherkommen lassen, auf den Trafalgar Square am Wahltag, der zudem noch der heißeste Tag des Jahres war, um für das Radfahren in London zu werben – er gehörte jedenfalls erschossen. Es ist doch nur ein letzter Fototermin, sagte er sich, und dann ist alles vorüber.
    Er holte tief Luft und stellte sich seiner Aufgabe, während das Klicken der Kameraverschlüsse ein Crescendo erreichte.
    »Hier rüber!«
    »Mr Holyrod!«
    »Christian!«
    »Hierher schauen!«
    Er lächelte mit so viel Überzeugungskraft, wie er angesichts der Ansammlung von Fotografen und Kamerateams um sie herum aufbringen konnte. Nach ungefähr einer Minute schwang sich eine attraktive Fernsehmoderatorin, die der Veranstaltung als »Prominente« beiwohnte, auf ein Rad und begann mit einer wackeligen Runde um die Springbrunnen, verfolgt von zwei der dynamischeren Kameramänner. Holyrod betrachtete das als sein Stichwort zum Abgang, setzte seine Ray-Ban Aviator auf und machte sich auf den Weg zur Nordostecke des Platzes.
    Den Vorschlag, mit dem Rad zu seinem nächsten Termin zu fahren, hatte er von vornherein abgelehnt. Um andererseits bei seinem Abschied keinen falschen Ton ins Spiel zu bringen, hatte er sich bereit erklärt, seinen Fahrer in einem mehr als diskreten Abstand zu treffen, außer Sichtweite einer jeden Kameralinse. Sein Jaguar war an der Bedfordbury hinter dem London Coliseum geparkt, das Heim der English National Opera an der St. Martin’s Lane. Es war ein Spaziergang von maximal drei Minuten.
    Mit gesenktem Kopf legte er ein rasches Tempo vor in der Hoffnung, Gratulanten oder etwaige beharrliche Lohnschreiber abzuschrecken. Er brauchte weniger als eine Minute, den Trafalgar Square zu überqueren und die National Gallery an seiner Nordseite zu erreichen. Währenddessen gesellte sich ein Mann zu ihm.
    »Bürgermeister Holyrod?«
    Weil er mit einem Autogrammjäger rechnete, wurde Holyrod etwas langsamer und wandte sich um. Er war überrascht, den plebejischen Polizisten neben sich zu erkennen.
    »Inspector.« Der Bürgermeister kehrte schnell wieder zu seinem vorherigen energischen Tempo zurück.
    »Mr Holyrod«, sagte Carlyle und wurde

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