Die Verbindung: Thriller (German Edition)
Nachrichtenfee mit einer schwungvollen Bewegung schwarz werden.
»Das ist praktisch«, sagte Joe und grinste breit.
Carlyle warf die Fernbedienung in dem Moment auf den Schreibtisch zurück, als er sein Handy in seiner Hosentasche vibrieren fühlte. Ausnahmsweise hatte er es geschafft, einen Anruf entgegenzunehmen! Als er die Nummer von Ahls Mobiltelefon erkannte, drückte er schnell auf die Empfangstaste.
»Hallo?«
Die Leitung war sofort wieder tot.
Er rief zurück, erhielt aber nur die Nachricht: »Netzwerk gestört«.
Dreckskerle!
Er versuchte es wieder, aber mit demselben Ergebnis.
Dreckskerle! Verdammte beschissene Technik!
Irgendwie widerstand er der Versuchung, den Apparat gegen die Wand zu schmeißen. Beim dritten Versuch kam er durch, wurde aber sofort mit der Mailbox verbunden. Wieder mal hinterließ er keine Nachricht. Warum versuchte sie, ihn zu erreichen? Vielleicht hatte sie sich damit abgefunden, dass das Spiel aus war.
Zur Vorbereitung auf ihre Arbeit am Abend hatte Joe einen Mitsubishi Shogun aus der Garage der Station gebucht. Der vorige Benutzer musste ihn allerdings noch zurückbringen, und der Wagenpark war bis auf zwei Smart-Elektrowagen leer, die derzeit von der Met getestet wurden. Kein Copper, der etwas auf sich hielt, Carlyle und Joe eingeschlossen, würde sich tot in so einem Fahrzeug blicken lassen. Carlyle dachte daran, die U-Bahn zu nehmen, aber er hatte keine Lust, sich seinen Weg durch den Berufsverkehr zu bahnen. Außerdem brauchten sie ohnehin einen Wagen, um Ahl zurück in die Station zu bringen. Sie mussten noch eine Weile warten.
Warten war immer ein entscheidender Teil des Jobs gewesen, und mittlerweile war Carlyle ziemlich gut darin. Während der nächsten anderthalb Stunden wälzten Joe und er den Fall herum, schauten sich an, was sie hatten, was ihnen fehlte und was sie versäumt hatten. Am Ende machten sie eine Pause und fanden zu dem Punkt zurück, wo sie begonnen hatten. Soweit man sehen konnte, hatte Susy Ahl drei Mitglieder des Merrion Club getötet, um sich dafür zu rächen, was sie Robert Ashton all diese Jahre zuvor angetan hatten.
War die Frau verrückt? Das hatte ein Arzt zu entscheiden. Es war nichts, was Carlyle selbst beurteilen konnte. Verrückt oder nicht, er musste zugeben, dass es ein teuflisch gutes Ergebnis war, vier Mitglieder des Merrion Club umzulegen, weitaus besser, als eine einsame Anwältin mittleren Alters zu Beginn ihrer Mordserie hätte erhoffen können. Das Sahnehäubchen auf dem Kuchen würde die Zerstörung der politischen Karriere der Carltons und Holyrods sein. Um das zu erreichen, musste sie gefasst werden. Sie wollte ihre fünfzehn Minuten Ruhm haben.
Und wer sind wir schon , dachte Carlyle, ihr das vorzuenthalten.
Die Fahrt quer durch London hatte fast eine Stunde gedauert, sodass es nach acht war, als sie in der Atalanta Street parkten, am südlichen Ende des Friedhofs Fulham. Da nunmehr der Abschluss des Falls in Sicht war, fühlte sich Carlyle zerschlagen. Er stieg aus dem Wagen und stampfte mit den Füßen auf den Boden, um die Lethargie aus seinem Körper zu vertreiben. Die Straße war ruhig, und die Luft stand still. Es war lange nicht mehr so schwül, und der Himmel wurde mit jeder Minute dunkler. Das hieß, dass es sehr bald regnen würde. Da er wie üblich nicht darauf vorbereitet war, würde er vermutlich triefend nass werden.
Die Atalanta Street lag direkt auf der anderen Seite der Fulham Palace Road von Susy Ahls Haus auf der Harboro Street aus gesehen. Die Zufahrt zur Harboro Street selbst war durch Straßenbauarbeiten versperrt. Ein zwanzig Meter langer Streifen der Straße war mit den üblichen Maschinen voll gestellt, die um einen Graben von einem halben Meter Breite und einem Meter Tiefe in der Straßenmitte verteilt waren. Alles war von einem Metallzaun umgeben, an dem ein Anschlag hing, der sie informierte, dass die Straße bis Ende Juli gesperrt bliebe. Fußgänger konnten sich immer noch vorbeidrücken, indem sie eine Lücke von einem knappen Meter benutzten, die auf dem Bürgersteig zu ihrer Rechten offen gelassen worden war.
Carlyle hörte ein Donnergrollen. Ihm folgte bald ein großer Regentropfen, der auf seinem Kopf landete. Er fluchte und versuchte, sich in seinem Jackett kleiner zu machen. Fast unmittelbar darauf prasselte der Regen los und durchnässte ihn bis auf die Haut. Er hatte vorgehabt, seinen dramatischen Auftritt ganz anders zu gestalten, aber daran war jetzt nichts zu ändern. Im
Weitere Kostenlose Bücher