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Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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Zimmers, schloss die Augen und lauschte den Geräuschen des Mannes, der als Nächster an der Reihe war. Sein mit Kot beschmierter Schwanz pochte immer noch. Er drückte ihn liebevoll mit der rechten Hand zusammen und fühlte, wie das Blut darin pulsierte. Er streichelte ihn zärtlich und spürte, wie er wieder hart zu werden begann, bevor er ihn losließ. Er griff zu Boden und hob einen zerknitterten Frack auf, mit dem er seine Blöße bedeckte.
    Wie er da lag, fühlte er sich eins mit dem Universum. Die Signale, die seine Hirnanhangdrüse bestürmten, sorgten dafür, dass eine Flut von Endorphinen in seinem Blutkreislauf freigesetzt wurde, die wiederum eine Flut von freudiger Erregung und Wohlgefühl auslöste. Dies war wahrhafte Glückseligkeit. Selbst wenn er noch weitere sechzig … oder siebzig … oder achtzig Jahre lebte, wusste er, dass das nicht mehr zu übertrumpfen war. Wie, wo und wann auch immer er auf seinem Totenbett läge, er würde sich an diesen Augenblick mit einem Lächeln auf dem Gesicht erinnern, während seine Frau – ein hübsches junges Ding, Ehefrau Nummer zwei oder vielleicht Nummer drei – und seine Schar von Kindern und Enkelkindern verzweifelt zuschauten, während ihre Welt um sie herum zerfiel.
    Ein Jubelgeschrei erhob sich, als der nächste Mann abstieg, immer noch in einem Stadium beträchtlicher Erregung und mit einem wie wild pumpenden rechten Arm. Er schaute hoch und sah einen bogenförmigen Spermastrahl in Richtung Tür zielen. »Das wird der Putzfrau nicht gefallen«, quiekte jemand, als das Sperma auf dem Holzboden landete.
    Aus dem Augenwinkel sah er den amüsierten Ausdruck auf dem Gesicht seines Bruders. Das Zimmer war eine Müllhalde. Essensreste, Schnaps, Glas und weiß Gott was sonst noch lagen überall herum. Es sah aus, als wäre ein Haufen mit Koks zugedröhnter, inkontinenter Schimpansen mit Uzis Amok gelaufen. Nicht dass es eine Rolle spielte. Ob es ihr gefiel oder nicht, seine Putzfrau konnte das morgen in Ordnung bringen. Deshalb bezahlte er ihr mehr als großzügige anderthalb Pfund Sterling pro Stunde. Heute Nacht kümmerte es ihn kein bisschen. Ohne einen Gedanken an morgen lag er da, schnaufte wie ein Hund und wärmte sich an der Glut des besten Sex, den er je hatte. Des besten Sex, den er je haben würde.
    Der Tag war vorüber; das Leben ist kurz.

Neun
    Der durchschnittliche Weltenbummler aus dem umherziehenden Stamm der Weltreisenden, der Geld genug hatte, um im Garden Hotel abzusteigen, würde wahrscheinlich nicht damit rechnen, sonderlich viel Platz für etwas mehr als dreihundert Pfund pro Nacht zu bekommen, und in Zimmer 329 wäre er nicht enttäuscht worden. Es war klein, aber perfekt geformt. »Einfach, ruhig, praktisch und gediegen – aber voller Witz, Stil und Überraschung«, hatte die Beschreibung der Inneneinrichtung in der Hotelbroschüre gelautet. Jemand hatte hier mit Sicherheit eine Überraschung erlebt, dachte Carlyle, als er sein Mobiltelefon hervorholte und Verstärkung herbeirief.
    Als er das Gespräch beendete, zitterte Carlyle. Die Klimaanlage war voll aufgedreht, sodass die Zimmertemperatur inzwischen bei ungefähr fünfzehn Grad lag. Der Mann vor ihm war nackt und lag mit dem Gesicht nach unten auf einem schmalen Doppelbett, das fast zu groß für das Zimmer war. Es war schwer zu sagen, aber das Opfer sah aus, als sei es ungefähr in Carlyles Alter, vielleicht knapp ein Meter achtzig und in ziemlich guter Verfassung. Natürlich abgesehen davon, dass er tot war. Er hatte eine Art Vokuhila-Frisur, bemerkte Carlyle, die oben schon schütter wurde. Seine Kleidungsstücke waren über die Rückenlehne des Stuhls – ein von der »École Nissim de Camondo entworfener Acrylharz-Stuhl«, darunter taten sie’s nicht – in einer Ecke drapiert. Ein Paar teuer aussehende Halbschuhe, Charles Church oder eine ähnliche Marke, waren säuberlich neben den Stuhl gestellt worden, vor zugezogenen Vorhängen, die jetzt blutbespritzt waren.
    Während er sich im Zimmer umsah, kam Carlyle zu dem Schluss, dass er viel Schlimmeres gesehen hatte. Die faszinierendste Note war das Messer, das gewissermaßenselbstgefällig im Zwielicht des Zimmers glänzte. Es sah aus wie ein ganz normaler Küchenartikel. Andererseits steckte es auf eine Weise im Hintern des Opfers, die einen neuen Maßstab für Messermorde in London setzte. Unfähig, der Versuchung zu widerstehen, murmelte Carlyle vor sich hin: »Das Messer ist jetzt echt im Arsch.« Keine zehn Zentimeter mit

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