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Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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belegte, hatte Burgess offizielle Aussagen von Alex Miles und dem Rest des Hotelpersonals aufgenommen. Sie hatten für das Protokoll wiederholt, was zuvor gesagt worden war, also nicht sehr viel. Die Gäste der Zimmer, die unmittelbar neben Raum 329 lagen, waren zur allgemeinen Bestürzung und Verärgerung ebenfalls geweckt worden, um zu bestätigen, dass sie ebenfalls nichts gesehen und gehört hatten. Carlyle hatte sich zur offensichtlichen Erleichterung der Nachtmanagerin bereit erklärt, vor halb acht an keiner weiteren Tür im dritten Stock zu klopfen. Ihm war klar, dass solche Aktionen in aller Regel nichts brachten, und deshalb war er gern bereit gewesen, ihr dieses Zugeständnis zu machen. Es war ohnehin nur darum gegangen, ein besonderes Kästchen anzukreuzen.
    Es hatte wenig andere Entwicklungen gegeben. Der Zwanziger, den PC Burgess aus dem Epoca Café zurückgeholt hatte, war von den Spurensicherern vor Ort kurz überprüft worden. Da er keine Blutspuren aufwies, war er für die Pathologin von keinem unmittelbaren Interesse und deshalb zum kriminaltechnischen Labor von Scotland Yard in Hendon in Nord-London geschickt worden, wo weitere Tests vorgenommen würden. Schließlich hatte Alex Miles Burgess und Carlyle die Bänder der Überwachungskameras des Hotels gezeigt, damit sie beurteilen konnten, was für sie dabei zu holen war.
    Irgendwann fiel Carlyle auf, dass Miles eine ziemlich große Rolle bei der Reaktion des Hotels auf den Vorfall zu spielen schien. Für ein derart prominentes Hotel war es auffällig, dass der hauseigene Sicherheitsdienst durch Abwesenheit glänzte. Auf Nachfragen räumte Shue ein, dass der Leiter des Sicherheitsdienstes nicht im Hause war, weil er einem »Vorsingen« von zwei costa-ricanischen Nutten beiwohnte, die daran interessiert waren, im Hotel arbeiten zu dürfen.
    Die Leiche war vor einer halben Stunde ins Leichenschauhaus transportiert worden. Die Pathologin Susan Phillips war, nachdem ihre Arbeit erledigt war, in die Polizeistation Holborn zurückgekehrt, um ihre Erkenntnisse zu überdenken und einen vorläufigen Bericht zu verfassen. In der Zwischenzeit waren die Spurensicherer nacheinander mit ihren eigenen besonders feinzahnigen Kämmen durch das Zimmer gegangen. Die Reste des Essens, das sich das Opfer vom Zimmerservice hatte bringen lassen, waren eingetütet und zusammen mit der Mordwaffe, Kleidungsstücken und ein paar anderen Kleinigkeiten, die man in dem Zimmer gefunden hatte, ebenfalls nach Hendon geschickt worden. Details von allem, was von Interesse war, würden im Lauf des Tages auf Carlyles Schreibtisch am Charing Cross eintreffen, vermutlich irgendwann mitten am Nachmittag. Visitenkarten, die man in der Jackentasche des Opfers gefunden hatte, bestätigten ebenso wie ein Führerschein in seiner Brieftasche, dass der Mann Ian Blake hieß.
    Anscheinend war Blake Geschäftsführer einer Firma mit dem Namen Alethia Consulting gewesen, was auch immer das sein sollte. Alethia war, wie sich Carlyle vage von mehreren Gesprächen mit seiner Tochter Alice erinnerte, eine Art griechische Göttin gewesen. In welchen Fragen man das Unternehmen konsultierte, war nicht klar, und es war unwahrscheinlich, dass das im Augenblick von Bedeutung war. Blakes Kollegen, oder besser: seinen Exkollegen, würde innerhalb der nächsten Stunden ein Besuch abgestattet. Zweifellos würden sie ihrer Betroffenheit und Bestürzung Ausdruck verleihen, den Verstorbenen als modernen Heiligen darstellen und absolut nichts Brauchbares zum Besten geben.
    Carlyle leerte seine Tasse Kaffee und nahm den letzten Bissen von seinem zweiten Plunderteilchen. Er schielte nach einem dritten, besann sich aber nach einigen Sekunden gefühlsmäßigen Widerstreits und innerer Debatte eines Besseren. Er stellte die leere Tasse auf den Servierwagen, lehnte sich auf dem Bett zurück und rülpste leise.
    Das Koffein hatte ihn mit neuer Energie versorgt, wenn auch nicht erfrischt. Es brachte ihn auch auf einen Gedanken. Während er auf dem Bett saß, durchwühlte er auf der Suche nach seinem neuen Spielzeug, einem BlackBerry 8820, seine Taschen. Das Palmtop, nur ein bisschen größer als eine Zigarettenschachtel, war eines der ersten zweihundert Geräte, die an Angehörige der Metropolitan Police – vom Inspector an aufwärts – versuchsweise ausgegeben wurden. Carlyle war niemand, den man als frühzeitigen Anwender neuer Technologien bezeichnen könnte, aber das galt für die Met genauso. Er hatte den größten

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