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Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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Sebastian Lloyd.
    Carlyle las die acht Namen auf der Liste immer wieder. »Meine Fresse!« Er konnte den Blick nicht von dem Bild losreißen.
    Da war Blake, hinten, auf der rechten Seite. Holyrod, Londons derzeitiger Bürgermeister, stand in der Mitte und schwenkte eine Zigarre. Vor ihm stand der Oppositionsführer Edgar Carlton neben seinem Bruder Xavier, der, wenn sich Carlyle richtig erinnerte, Außenminister des Schattenkabinetts war. Weiß der Teufel, wer die anderen sind , dachte Carlyle. Bei dieser Quote wäre er nicht überrascht gewesen, wenn sich unter dem Rest der neue Papst und ein weniger wichtiges Mitglied eines europäischen Königshauses befunden hätten. Ihm war klar, dass das Establishment eng miteinander verbunden war – das war es schließlich, was es zum Establishment machte –, aber das hier war eindeutig lachhaft.
    Er schrieb die sechs neuen Namen schnell auf seinen Block und fügte kleine Kreuze neben den Carltons und Holyrod hinzu. Carlyle wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Tastatur zu und verabschiedete sich vom Internet, bevor er eine Pause machte, um sich die Ärmel hochzukrempeln. Er rüstete sich zum Kampf mit dem internen IT -Netzwerk der Polizei, indem er ein paar Mal tief Luft holte. Die britische Polizei war für ihre furchtbaren Computersysteme berüchtigt, von denen allgemein angenommen wurde, dass sie im Lauf der Jahre eine unbekannte Anzahl von Schwerverbrechern durch ihr Netz hatten schlüpfen lassen. Vor ein paar Jahren hatte das von den Medien hoch gehandelte Versäumnis, den Hausmeister einer Schule unter die Lupe zu nehmen, der anschließend zwei Schülerinnen ermordete, zur Einführung einer nationalen Datenbank der Polizei geführt, die alle dreiundvierzig Polizeitruppen in England und Wales miteinander verband. Aber dieser Vorgang war immer noch nicht abgeschlossen, und weil Carlyle wusste, dass es zu anspruchsvoll wäre, die Suche auf das ganze Land auszudehnen, beschloss er, sich auf London zu beschränken – auch wenn es schwierig genug war, den verschiedenen Computersystemen der Metropolitan Police Informationen zu entlocken. Viele Copper der alten Schule hatten einfach keine Lust, sich damit anzufreunden, aber Carlyle begriff, dass sie ihm trotz aller Mängel Zugang zu einer Fundgrube von Informationen boten, die ihm in der Vergangenheit bei der Aufklärung vieler Fälle gute Dienste geleistet hatten.
    Indem er einen zweiten Benutzernamen mit Passwort eintippte, verschaffte er sich Zugriff auf eine Datenbank der Met, die wesentliche Details aller ungeklärten Mordfälle der Hauptstadt enthielt. Über Blake wusste er Bescheid, genauso über die Brüder Carlton und Holyrod, die alle noch sehr lebendig waren. Deshalb tippte er nacheinander langsam die übrigen vier Namen ein: »Delal, Hogarth, Allen, Lloyd«. Er fragte nach allem, was sich innerhalb der letzten sechs Monate ereignet hatte, und wartete fünf, sechs Sekunden, bevor KEINE ERGEBNISSE auf dem Bildschirm aufleuchtete.
    Carlyle lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Dann versuchte er es wieder und dehnte die Suchparameter aus, sodass sie die letzten zwei Jahre abdeckten.
    Wieder eine kurze Wartezeit.
    Wieder erschien KEINE ERGEBNISSE auf dem Bildschirm.
    So viel zu einem schnellen Treffer. Carlyle schaute auf die Uhr und stellte fest, dass Alice’ Zeit zum Schlafengehen längst vorüber war, weshalb es ganz so schien, als würde er sie heute Abend nicht mehr zu sehen bekommen. Nichts überstürzen, sagte er sich. Das hier könnte das ganze Ding aufknacken. Er rief sich die Nachricht ins Gedächtnis: »nicht die erste und nicht die letzte«. Jemand, der in dieser Datenbank stand, musste mit Blake in Verbindung stehen. Der Versuch, ihn zu finden, war die Mühe wert. Er zog sein Handy aus dem Jackett und schickte Helen eine SMS , dass er noch eine Weile arbeiten würde, dann stand er auf und ging pinkeln. Nachdem er sich noch einen Kaffee aus der Maschine geholt hatte, machte er zweimal die Runde durchs Büro, um sich die Beine zu vertreten und einen klaren Kopf zu bekommen, bevor er an seinen Schreibtisch zurückkehrte.
    Carlyle fühlte sich äußerst erschöpft, aber er zwang sich zur Konzentration. »Aller guten Dinge sind drei«, murmelte er vor sich hin, als er sich noch einmal das Gekritzel auf seinem Notizblock anschaute. Er hatte eine entsetzliche Klaue, sie war für ihn selbst fast nicht zu entziffern. Er klickte sich zu dem Zeitungsartikel im Internet zurück und ging der Reihe nach die Namen

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