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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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Kopftüchern mit Fußtritten vor sich hertrieb.
    Als Nächster folgte – endlich! – ein Mensch, über dessen Erscheinen sich Artjom aufrichtig freute: Cortes. An der einen Hand führte er Jana, an der anderen Lana. Der Söldner sah sehr zufrieden aus. Sein Blick wirkte fast ein wenig verklärt, so als hätte er sich das falsche Stimulantium gespritzt.
    »Cortes!«
    »Artjom! Schön dich zu sehen, mein Freund.«
    Mit Befriedigung registrierte Artjom das Veilchen an der Schläfe der Fee. Er hatte es ihr noch nicht verziehen, dass sie ihm auf so billige Art und Weise das Amulett abgeluchst hatte.
    »Hast du sie geschnappt?«, fragte er Cortes.
    »Niemand hat mich geschnappt«, grummelte Lana.
    »Artjom, Lana hat uns doch geholfen«, erklärte Jana. »Sie hat das Amulett in ihrem Wagen gelassen. Ortega
hat es dort herausgeholt und dem Großmagister gebracht. «
    Zu seiner eigenen Überraschung war Artjom erleichtert darüber, dass der Fee keine Unannehmlichkeiten blühten. Ihre herben, berauschenden Küsse wirkten immer noch nach.
    »Gibst du mir deine Telefonnummer?«, fragte er.
    Lana musterte ihn streng, und in ihren smaragdgrünen Augen blitzte ein Hauch von Frivolität.
    »Vielleicht.«
    Zuletzt erschienen Santiago und Metscheslaw. Der Kommissar hatte den Baron, dessen Haupt eine mächtige Beule zierte, offenbar aus dem Liftschacht geholt.
    Das Portal schloss sich, und im Raum wurde es noch düsterer. Nur auf drei Stühle fiel ein schwaches, gespenstisches Licht. Auf dem mittleren, der dem Gastgeber gebührte, saß der Fürst des Dunklen Hofs. Er trug einen langen Mantel, dessen Kapuze er tief ins Gesicht gezogen hatte. Rechts von ihm saß die Königin Wseslawa, links von ihm der Großmagister. Es war einer jener seltenen Fälle, in denen sich die führenden Magier der Verborgenen Stadt an einem Ort versammelten.
    »Die Rothauben«, sagte der Fürst leise.
    Die Ritter führten die Gefangenen vor: sieben zwergenwüchsige Banditen, denen vor Angst die Zähne klapperten.
    »Lasst Gnade walten«, flehte einer von ihnen, der nur ein Auge hatte.
    »Sie haben sich freiwillig ergeben«, berichtete der allgegenwärtige Ortega. »Und sie haben uns den Kopf meines
Mörders geliefert. Bliebe vielleicht noch hinzuzufügen, dass der Fötido-Clan in den Überfall auf die Burg nicht involviert war.«
    »Haben die Rothauben den Orden ausreichend entschädigt ?«, fragte der Fürst den Großmagister.
    »Absolut«, erwiderte der Greis.
    »Königin, Eure Meinung?«
    »Ich denke, wir können darauf verzichten, dieses Vasallenvolk auszurotten.«
    »Gut«, verkündete der Fürst. »Die Rothauben behalten ihr Existenzrecht. Doch sie mögen sich hinter die Ohren schreiben« – die Gefangenen ließen die Köpfe noch tiefer sinken –, »dass unsere Geduld nicht endlos ist.«
    Die Rothauben wurden weggeführt.
    »Die Söldner.«
    Offenbar wollten sich die Führer der Herrscherhäuser zuerst mit den Fremden befassen, um dann in Ruhe ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln.
    »Darf ich vorstellen: Cortes, Jana und Artjom«, sagte Santiago und winkte die drei Söldner nach vorn. »Sie haben hervorragend gearbeitet und einen erheblichen Beitrag zur Beilegung der Krise geleistet.«
    »Der Dunkle Hof ist nicht undankbar«, verkündete der Fürst bedächtig. »Durch ihr entschlossenes Handeln haben sie es verdient, das Emblem des Dunklen Hofs zu tragen – als Zeichen unserer immerwährenden Freundschaft. «
     
    »Dann hat sich die Polizei also geirrt, und du hattest mit den Schießereien gar nichts zu tun?«

    »Natürlich nicht«, erwiderte Artjom. »Die Polizei dachte, ich sei abgehauen, aber in Wirklichkeit hat sich alles ganz anders abgespielt. Mir war schlecht geworden, deshalb wollte ich nach Hause fahren. In der Metro verlor ich das Bewusstsein und lag dann zwei Tage im Krankenhaus, ohne dass sie dort wussten, wer ich bin. Meine Papiere hatte ich ja im Büro liegen lassen. Meine armen Eltern wären vor Sorge fast gestorben.«
    »Das verstehe ich«, kommentierte Kostik – der mit dem Spitznamen Puschkin.
    In Wirklichkeit verstand er natürlich gar nichts.
    Die ganze Abteilung hatte sich um Artjoms Schreibtisch versammelt und lauschte gespannt seinem Bericht. Das Gerücht, dass er in Zusammenhang mit den jüngsten Schießereien von der Polizei gesucht werde, hatte den Kollegen keine Ruhe gelassen und ihre Neugier geweckt. Artjom kam nicht umhin, ihnen eine Geschichte zu erzählen.
    »Und was passierte dann?«, fragte Puschkin

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