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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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cool. Sag ihnen, dass ich zu Ljocha auf die Datsche fahre. Ich lasse mir etwas einfallen. Hab keine Angst, Liebes, alles wird gut.«
    Artjom legte auf.
    »Artjom ist am Leningrader Bahnhof, er fährt zu einem Schulfreund auf die Datsche.«
    »Wo ist diese verdammte Datsche?«
     
    Artjom fürchtete um Lusjas Leben. Die Rothauben waren zu allem fähig, und er zweifelte keine Sekunde daran, dass sie bei ihr in der Wohnung waren. Er sah nur eine Möglichkeit, ihr zu helfen, und tippte den Polizeinotruf 02 in sein Handy ein.
    »Kommen Sie schnell, meine Nachbarn werden umgebracht. «

    »Können Sie sich etwas präziser ausdrücken?«
    »Meine Nachbarn sind Geschäftsleute, sie haben eine Firma. Soeben sind vier Banditen in ihre Wohnung eingedrungen, und ich habe gesehen, dass sie Sergej auf den Kopf geschlagen haben. Seine Frau schreit wie am Spieß. Ich höre alles durch den Abzugsschacht in der Küche!!«
    »Geben Sie die genaue Adresse durch.«
    Artjom diktierte Lusjas Adresse und legte auf.
     
    »Wo sind sie?« Waskin war am Boden liegend zu sich gekommen und zog frustriert an der Kette, die ihn an die Heizung fesselte.
    »Weg«, antwortete Lusja knapp. »Sie suchen auch nach Artjom.«
    »Verdammt. Wo ist meine Pistole?«
    »Die liegt auf dem Tisch. Sie haben gesagt, dass sie für solches Kinderspielzeug keine Verwendung hätten«, berichtete Lusja. »Tut’s weh?«
    »Wie die Hölle«, klagte Waskin und genoss die Berührung von Lusjas Hand, die zärtlich über die gewaltige Beule auf seinem Kopf strich.
    »Wie mutig du bist«, schmeichelte ihm das Mädchen. »Du hast dich einfach auf sie gestürzt!«
    »Das ist mein Job, Lusja«, erwiderte Waskin bescheiden und setzte sich etwas bequemer, soweit das seine Handschellen zuließen.
    »Ich sehe zum ersten Mal einen richtigen Helden«, flötete Lusja. »Soll ich dir einen Kaffee machen?«
    »Oh, ja. Da sage ich nicht Nein.«

    Der schwarze Polizeibus parkte in einer Querstraße. Einige Männer bezogen unter den Fenstern der Wohnung Stellung, Klim und sechs weitere Beamte des Spezialeinsatzkommandos betraten das Mietshaus und schlichen in den ersten Stock hinauf. Die mit schwarzem Leder bezogene Wohnungstür mit dem Nummernschild »22« stand halb offen, und das Schloss war aufgebrochen.
    »Es kann gut sein, dass sie noch in der Wohnung sind«, murmelte Klim durch die schwarze Maske hindurch.
    Die SEK-Beamten nickten, obwohl sie kein Wort verstanden hatten. Ihr Kommandeur hatte ihnen schon im Bus gesagt, dass sich in der Wohnung Geiseln aufhalten könnten. Sicher wollte er ihnen dies nochmals ins Gedächtnis rufen. Leutnant Isjubrow, der am nächsten zur Tür stand, ging ein wenig in die Knie und entsicherte seine schwere APS. Im Unterschied zu den meisten seiner Kollegen war er der uralten, aber stets zuverlässigen Stetschkin-Pistole treu geblieben.
    Klim hob mit gespreizten Fingern die Hand. Noch fünf Sekunden bis zum Zugriff.
     
    In der Wohnung verbreitete sich der aromatische Duft frisch gekochten Kaffees, und Waskin rann das Wasser im Munde zusammen.
    »Soll ich dir ein paar belegte Brote machen?«, rief Lusja aus der Küche herüber.
    »Ja!« Waskin hatte seit dem kargen Frühstück nichts mehr gegessen.

    »Mit Schinken oder mit Käse?«
    »Ja!«
    »Gut. Willst du denn auf dem Boden essen?«
    »Ich bin doch angekettet.«
    »Der Schlüssel liegt auf dem Fensterbrett über der Heizung.«
     
    »Drei!«
    Lusja zog das Mokka-Kännchen vom Feuer. Waskin reckte den Arm und tastete auf dem Fensterbrett nach dem Schlüssel. Isjubrow atmete tief ein und ließ die Luft ganz langsam wieder aus den Lungen entweichen. Das machte er immer so vor dem Zugriff. Klim spürte, wie sein Adrenalinspiegel stieg.
    »Zwei!!«
    Lusja wandte sich zum Küchentisch, auf dem die vorbereiteten Tassen und der Teller mit den Broten standen. Waskin kämpfte mit dem klemmenden Schloss seiner Handschellen. Endlich machte es klick. Isjubrow hob seine Pistole am ausgestreckten Arm.
    »Eins – los!!!«
    Der Leutnant stieß die Tür auf.
    »Keine Bewegung!«
    »Hinlegen!«
    »Stehen bleiben!«
    »Mund halten!!«
    »Wir schießen!!!«
    Isjubrow drang in die Wohnung ein und stürmte durch den Gang.

    Lusja wunderte sich über das Gepolter in ihrer Wohnung und fuhr herum. Im Türrahmen machte sich eine furchterregende, schwarz maskierte Gestalt breit.
    »Keine Bewegung!«
    Das Mädchen erschrak zu Tode, kreischte und schüttete dem Angreifer in einer reflexartigen Bewegung den dampfenden Inhalt des

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