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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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versteinert auf den schwarzen Bildschirm. Artjom hatte sich immer noch nicht gemeldet! Sie setzte sich auf den Rand des Sofas und überlegte. In den Nachrichten hieß es, eine Frau, die bei GW arbeitet, sei verletzt worden. Und wenn es auch Artjom erwischt hatte? Er ruft schließlich immer am späten Vormittag an. Lusja war so aufgewühlt, dass sie das Klingeln an der Tür nicht sofort registrierte. Was sollte sie nur tun?
    Abermals schellte die Türklingel – diesmal sehr nachdrücklich. Das Mädchen erschrak, schlich auf Zehenspitzen in den Gang hinaus und linste durch den Spion.
    »Wer ist da?«
    Im Halbdunkel des Treppenhauses stand ein gut aussehender junger Mann in einer Jeansjacke.
    »Polizei! Wohnt Ludmila Stepanowa hier?«

    »Das … ähm, das bin ich«, stammelte Lusja.
    »Leutnant Waskin, Abteilung für Sonderermittlungen«, stellte sich der Polizist vor. »Ich hätte einige Fragen an Sie.«
    »Zeigen Sie bitte Ihre Dienstmarke vor.«
    »Selbstverständlich.« Im Spion erschien die Polizeidienstmarke. »Öffnen Sie jetzt bitte.«
    »Was wollen Sie mich denn fragen?«, erkundigte sich Lusja vorsichtig. »Was ist passiert?«
    »Was spielt das denn für eine Rolle?«, wunderte sich der junge Mann. »Öffnen Sie!«
    Die massive Wohnungstür war mit einem stabilen Schloss gesichert und Lusja dachte überhaupt nicht daran, zu öffnen.
    »Wenn Sie mir nicht sagen, was Sie wollen, werde ich Sie auch nicht hereinlassen«, teilte sie mit. »Der Chef vom Bezirksrevier soll sich herbemühen, den kenne ich.«
    Waskin seufzte.
    »Ich muss mit Ihnen über Artjom Golowin sprechen. Kennen Sie ihn?«
    »Und wenn. Was ist mit ihm?«
    »Gar nichts ist mit ihm. Ich möchte Ihnen nur ein paar Fragen über ihn stellen.«
    Endlich entschloss sich Lusja zu öffnen.
    »Kommen Sie herein.«
    In der hellen Wohnung wirkte der schwarzhaarige Leutnant noch sympathischer als durch den Spion. Er zog höflich die Schuhe aus, folgte Lusja ins Wohnzimmer, nahm auf dem angebotenen Stuhl Platz und zückte ein kleines Notizbuch.

    »Wann haben Sie Artjom Golowin zum letzen Mal gesehen? «
    »Gestern«, antwortete Lusja und registrierte mit einem verstohlenen Blick den Pistolenschaft, der unter Waskins Jeansjacke hervorlugte. »Aber warum wollen Sie das wissen? Was ist mit Artjom?«
    »Ich … ähm, wir ermitteln wegen der Schießerei in der Pokrowka-Straße.«
    »Davon habe ich gerade in den Nachrichten gehört.«
    »Ihr Freund war Zeuge dieses Vorfalls, deshalb würde ich ihn gerne finden.«
    »Ist er denn nicht in der Arbeit?«
    »Er hat seinen Arbeitsplatz verlassen.« Der Leutnant kratzte sich mit dem Kugelschreiber am Kopf. »Bei sich zu Hause und bei seinen Eltern ist er auch nicht. Haben Sie eine Idee, wo er sein könnte? Hat er vielleicht angerufen? «
     
    »Hier wohnt sie«, flüsterte der Uibuj Sargnagel und zeigte auf die massive Tür mit dem Schildchen »22«. »Mach auf.«
    Panzer, einer der Kämpfer von Sargnagels Trupp, zog eine Sprühdose mit sechsprozentigem Sprengwurzextrakt aus dem Gürtel. Im Versandkatalog der Handelsgilde trug dieses Erzeugnis die Nummer 24 unter der Rubrik »Technische Hilfsmittel zur Erkundung verschlossener Räume« und in der Produktbeschreibung hieß es: »Damit knacken Sie jedes Schloss! Geld-zurück-Garantie! Zustellung aus Sicherheitsgründen per Kurier. «

    Doch bevor Panzer zur Tat schreiten konnte, nahm der Uibuj seine Kämpfer noch einmal ins Gebet: »Also – wir brauchen alle, die hier drin sind, lebend. Niemand wird erschossen. Verstanden?«
    »Verstanden, Boss«, bestätigten die Kämpfer flüsternd und luden liebevoll ihre Pump Guns durch.
    »Gut. Jetzt mach auf.«
    Panzer sprühte eine Dosis ins Schlüsselloch, und sofort breitete sich ein intensiver Ethergeruch aus, der sogar die Whiskeyfahnen der Rothauben übertünchte. Der Sprengwurzextrakt fraß sich rasch in das Metall und pulverisierte das Schloss in Sekundenschnelle.
     
    »Wonach riecht es denn hier auf einmal?«, erkundigte sich Waskin schnuppernd und schlug möglichst lässig die Beine übereinander.
    Die junge Frau hatte leider keine Ahnung, wo Golowin stecken könnte, dennoch hatte der Leutnant es nicht eilig, ihre gemütliche Wohnung zu verlassen. Sie war ausgesprochen hübsch, rothaarig, ein bisschen zu dünn vielleicht, doch im Prinzip passte dieser sportliche Typ Frau genau in Waskins Beuteschema.
    »Vielleicht sind die Nachbarn am Renovieren?«, mutmaßte Lusja, die den eigenartigen Lösungsmittelgeruch auch bemerkt

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