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Die verborgenen Bande des Herzens

Die verborgenen Bande des Herzens

Titel: Die verborgenen Bande des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Deveney
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es so sehr.«
    Etwas im Klang meiner Stimme veranlasst ihn, sich zu mir umzudrehen. Er wirft mir einen langen Blick zu, dann lächelt er und schaut wieder aus dem Fenster. Nachdem er eine Zeitlang den Brechern zugesehen hat, die an den Strand schlagen, zieht er seine Jacke aus und wirft sie über einen Stuhl. Ich muss lächeln, als ich sehe, dass er Jeans trägt und ein weißes Polohemd.
    »Als wir uns das erste Mal sahen, hast du auch ein weißes Hemd angehabt.«
    »Ach ja?« Er wirkt erfreut, dass ich mich daran erinnere.
    »Aber nicht so eins wie das hier. Nicht so leger. Ein weißes Hemd, zum Anzug passend. Es war völlig durchnässt.«
    »Du hast eine pinkfarbene durchsichtige Bluse angehabt, mit Blüten drauf, und enge Jeans.« Ich setze mich auf den Boden. Der Geruch des neuen Teppichs steigt mir in die Nase.
    »Ich hab eigentlich was Blaues angehabt.«
    Alex schüttelt verneinend den Kopf. »Ich weiß es noch ganz genau«, sagt er, und etwas im Klang seiner Stimme zwingt mich, meinen Blick vom Boden wegzurichten. »Die obersten Knöpfe standen offen.«
    Er zwinkert mir zu.
    Ich lache. Es scheint eine Ewigkeit her, seit ich zuletzt mit Alex gelacht habe.
    »Mach den Wein auf.«
    »Sehr wohl, Ma’am.«
    Er geht hinüber in die winzige Küche. »Ich stoße fast mit dem Kopf an die Decke«, ruft er, während er den Korken herauszieht.
    Es ist seltsam, Alex in dem Strandhaus zu sehen. Zwei Leben überschneiden sich. Der einzige Mann, der vorher je gemeinsam mit mir hier war, ist Michael, und die Erinnerung macht mich ein wenig traurig.
    »Gibt es hier eigentlich auch ein Bett?«, ruft Alex aus der Küche.
    »Soll das eine Art Anmache sein?«
    »Nur eine Frage.«
    »Es gibt ein Einzelbett.«
    »Gemütlich.«
    »Mach dir keine falschen Hoffnungen. Du schläfst auf dem Boden.«
    »Was?«
    Er kommt zurück, in der Hand zwei Gläser, und ich nehme meins lächelnd entgegen und proste ihm schweigend zu, ehe ich davon trinke.
    Er bleibt neben mir stehen, während ich am Boden sitze.
    »Du kannst dich dort drüben auf den Fenstersitz setzen«, sage ich.
    »Das ist okay hier«, erwidert er und lässt sich neben mir auf dem Boden nieder, mit dem Rücken zum Fenster. Ich drehe mich, damit ich ihn anschauen kann.
    »Harry sagt, erst wenn man im Begriff ist, etwas zu verlieren, erkennt man seinen Wert.«
    Alex lehnt sich zurück und denkt nach.
    »Harry könnte recht haben.« Das letzte Licht des Tages schwindet rasch dahin, verkriecht sich am Horizont.
    »Es wird alles gut werden«, sagt er, als könnte er meine Gedanken lesen.
    »Ich habe Angst.«
    »Wovor?«
    »Dass ich zurückkehre und alles beim Alten bleibt. Dass ich wieder Carol Ann werde. Die frühere Carol Ann.«
    Alex nimmt einen Schluck Wein.
    »Ich kann nicht mehr so sein wie sie. Als wäre nichts gewesen.«
    »Ich weiß«, erwidert er. »Keiner von uns beiden kann mehr so sein wie vorher.« Sein Blick wandert durch das Zimmer. »Behalte das Häuschen. Als Mahnung für uns beide.«
    »Du würdest wieder mit mir hierherkommen?«
    Statt einer Antwort nimmt er mein Glas und stellt es neben seins auf das Fensterbrett. Dann beugt er sich zu mir und küsst mich, ein Kuss, der fremd und gleichzeitig vertraut ist. Seine Lippen sind warm und weich und schmecken nach Rotwein, so wie damals, vor langer Zeit.

49. Kapitel
    Karen
    H ammond richtet seine graublauen Augen interessiert auf mich, als ich sein Zimmer betrete. Er trägt ein dunkeltürkises Hemd, und aus der Brusttasche seines dunkelgrauen Sakkos lugt das farblich passende Einstecktuch. Er muss einen ganzen Schrank voll mit diesen albernen Tüchern haben. Einfache weiße Hemden sind wohl nicht seine Sache. Er ist in allem so zurückhaltend, bis auf seine Vorliebe für pfauenartige Farbzusammenstellungen. Ich schätze, er braucht eine Art Ventil für seinen Frust, weil er den ganzen Tag nur mit Spinnern zu tun hat. Er muss sich ja richtig erleichtert fühlen, wenn jemand wie ich zu ihm hereinspaziert.
    Natürlich erzähle ich ihm nicht alles. Aber genug. Von dem offiziellen Schreiben über meine Suspendierung vom Dienst. Er will wissen, warum ich mich nicht an die Regeln gehalten habe, und ich antworte, weil es nicht meine Regeln sind. Mit so etwas können Menschen wie er nichts anfangen. Angehörige der Mittelschicht, die es immer leicht gehabt haben im Leben. Welches traurige Dasein hätte ich denn bis heute gehabt, wenn ich mich immer an die Regeln gehalten hätte? Nur ich selbst kann mir helfen, wer denn

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