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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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durchgeknallten Hexenzirkels war? Die Vorstellung erschütterte Pookies fundamentalste Überzeugungen.
    »Sie ist schon seit dreißig Jahren bei der Polizei, Bryan. Wie sollte es zu so einer Verbindung gekommen sein?«
    »Vielleicht hat sie im Fall des Golden Gate Slasher irgendwas herausgefunden. Oder vielleicht hat etwas sie gefunden. Sieh dir ihre Karriere an. Sie beginnt als Streifenpolizistin, arbeitet mit an dem Fall mit den Symbolen, und plötzlich ist sie Inspektor« – Bryan schnippte mit dem Finger –, »einfach so.«
    Pookie nickte und dachte über die Möglichkeit nach. »Gut, okay. Sie ist eine blutige Anfängerin, die im Fall Golden Gate Slasher zu Ermittlungen herangezogen wird. Dabei kommt sie mit den Okkult-Spinnern in Kontakt, die hinter den Morden stehen, wenn wir unterstellen, dass der Unbekannte die Taten nicht alleine begangen hat. Maries Kinder werben sie an, indoktrinieren sie, sie muss einen Fes tragen wie in diesem arabischen Orden oder was weiß ich, und rumms! – schon haben diese Typen jemanden im SFPD .«
    Wie in Zeitlupe schob Bryan die Flasche aus seiner linken in seine rechte Hand und wieder zurück. »Noch tiefer hinein ins SFPD als bis zur Polizeichefin kann man nicht kommen. Jemandem mit sehr viel Macht gelingt es, Zou zu kontrollieren, und dann sorgt er dafür, dass sie Karriere macht, bis sie eine Position erreicht, in der sie es ist, die darüber entscheidet, wer einem Mordfall zugeteilt wird und wer nicht.«
    »Möglich«, sagte Pookie. »Aber die Dinge passen immer noch nicht richtig zusammen. Wir vermuten, dass Verde mit ihr unter einer Decke steckt. Der Vogelmann war Verdes Partner. Würde das nicht bedeuten, dass auch der Vogelmann Bescheid wusste? Warum sollte sie Verde und den Vogelmann irgendwohin schicken, wo die beiden vielleicht umgebracht werden? Und die BOLO wegen Rex ist kein Witz. Jeder Cop in der Stadt sucht nach dem Jungen. Wenn er zu Maries Kindern gehört und Zou ebenfalls, warum sollte sie dann eine BOLO rausgeben?«
    Die entscheidenden Verbindungen fehlten, und schlimmer noch: Pookies Instinkte sprangen überhaupt nicht darauf an.
    »Chief Zou war als Cop dreißig Jahre lang geradezu ein Superstar, Bri-Bri. Sie hat überall gearbeitet, als Streifenpolizistin, als Inspektor und als Beamtin in der Verwaltung. Zweimal wurde auf sie in Ausübung ihres Dienstes geschossen. Man hat ihr jede Auszeichnung verliehen, die das Department zu vergeben hat. Und wir sollen glauben, dass sie Geld dafür nehmen würde, um mehrere Serienkiller zu decken? Das nehme ich niemandem ab.«
    »Es muss ja nicht um Geld gehen«, sagte Bryan. »Wie wär’s mit Erpressung?«
    Pookies Handy summte. Eine SMS. Er zog es aus der Tasche und las die Nachricht. Sie stammte von Susie Panos.
    SUSIE PANOS: ALEX IST ZU HAUSE, BEEILEN SIE SICH!
    Er zeigte Bryan die SMS.
    Beide Männer rutschten von ihren Barhockern und rannten zur Tür, wobei sie das Bier und die riesige Bigfoot-Skulptur hinter sich zurückließen.
    Die Nacht war gekommen. Unter einem kleinen Baum direkt am Sharp Place Ecke Union Street warteten Rex und Marco. Sie warteten und beobachteten. Jeder von ihnen hatte eine Decke, die jedoch nicht besonders warm war. Rex’ Decke war bereits völlig durchnässt. Sie stank. Marco hatte gesagt, dass der Gestank wichtig war. Er sorgte dafür, dass die Leute schnell an ihnen vorbeigingen.
    Die Decken waren komplizierter, als Rex gedacht hatte. Sie waren schwer, denn genaugenommen handelte es sich um jeweils vier Decken, die an einer Kante zusammengenäht waren. Man konnte sie aufschlagen wie die Seiten eines Buchs, sodass jeweils eine andere Farbe zu sehen war: Dunkelgrau, Ziegelrot, Schwarz und Dunkelgrün. Jede der Farben war mit Flecken übersät. Darüber hinaus besaßen die Decken versteckte Taschen. In einer dieser Taschen verwahrte Marco sein Beil auf. Es war absolut nicht zu sehen.
    Auf dem Weg hierher hatte Marco innegehalten, um Rex zu zeigen, wie die Decken funktionierten. Nachdem Marco die richtige Farbe ausgewählt und sich in eine schattige Ecke zurückgezogen hatte, wo er vollkommen regungslos verharrte, war er so gut wie unsichtbar.
    Marco hatte Rex auch gezeigt, wie man sich die Decke um den Kopf wickelte, sodass sie eine Art Kapuze bildete. Rex konnte darunter hervorsehen, doch wenn jemand sein Gesicht erkennen wollte, musste er ihm wirklich sehr nahe kommen.
    Rex fror, er war durchnässt, ihn schauderte, und doch hatte er noch nie etwas so Aufregendes erlebt. Die Kälte

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