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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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nicht, wer in einer übleren Situation war, er oder der Penner. Im Gegensatz zu diesem Obdachlosen war Alex jung, kräftig und in der Lage, sein eigenes Überleben zu sichern. Den Obdachlosen hingegen wollte niemand umbringen.
    Noch immer strömte der Regen herab. Alex und Issac gingen weiter in Richtung Norden.
    Pookie kam mit einer zweiten Runde Bier an den Tisch zurück: ein Elizabeth Street Brewery IPA für ihn und ein Bud Light für Bryan. Was Bier betraf, hatte Bryan einfach keinen Geschmack.
    Bryan saß auf einem Barhocker, die Ellbogen auf den kleinen, runden Tisch gestützt, den Kopf in den Händen. Der Tisch befand sich direkt neben dem Namenspatron der Bar, einer über dreieinhalb Meter großen Holzskulptur von Bigfoot. Die Skulptur ließ Pookie an Zeichnungen von Schlangenmenschen denken und an eine gewisse alte Dame, die über Werwölfe sprach, die Häuserwände hinaufkletterten.
    Pookie stellte das Bier auf den Tisch.
    »Nur Mut, kleiner Terminator«, sagte er. »Dreh dieses Stirnrunzeln einfach um und lass deinen liebsten ermutigenden Euphemismus in deine Ausführungen einfließen.«
    Bryan hob den Kopf. »Eine Anfeuerung Marke Eigenbau?«
    »Absolut«, sagte Pookie. »Die dunkelsten Stunden der Nacht liegen unmittelbar vor der Morgendämmerung. Zieh dich am eigenen Schopf aus dem Sumpf. Wenn du nichts trinkst, rede ich immer weiter.«
    Bryan griff nach seiner Flasche und trank.
    Pookies Partner war wütend und verwirrt, und das aus gutem Grund. Bryan wollte kämpfen , er wollte auf etwas einschlagen. Er stand kurz davor, sich in einen Elefanten im Porzellanladen zu verwandeln. Doch weil der Porzellanladen Chief Zou gehörte, konnte das niemals gut ausgehen.
    »Wir werden die Sache klären, Bri-Bri.«
    »Das sagst du andauernd, aber es wird immer schlimmer. Wegen dieser Scheiße ist ein Cop umgekommen, Pooks. Und Robertson schmeißt uns raus aus dem Fall?«
    »Wir werden den Typen finden, der das getan hat«, sagte Pookie. »Wir werden herausfinden, was es mit deinen Träumen auf sich hat, mit Rex’ Zeichnungen, den Symbolen, mit allem.«
    Bryan zog mit seiner Flasche langsame Kreise auf dem Tisch. »Ich glaube, ich habe meine Zeichnungen wegen Rex gemacht. Weil ich dasselbe gesehen habe wie er.«
    Pookie begriff zwar nicht, wie so etwas möglich sein sollte, aber er wollte es nicht ausschließen. Irgendwann erreichte man einen Punkt, an dem man glauben musste, was einem die eigenen Augen sagten. Die Zeichnung des Schlangengesichts in Rex’ Zimmer zu sehen, war der Beweis dafür, dass es irgendeine Art von Verbindung gab.
    »Astralprojektionen, Bri-Bri? Telepathie? Gedankenkontrolle durch kleine grüne Männchen?«
    Bryan schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, Mann. Ich weiß nur, dass Rex die BoyCo hasst. Mit aller Kraft.«
    »Hass ist ein ernst zu nehmendes Motiv, wenn es um die Morde an Oscar und Jay geht«, sagte Pookie. »Aber hatte er überhaupt die Mittel dazu?«
    »Du hast Bobbys Leiche gesehen. Jemand in Rex’ Wohnung hat das getan, und es war nicht seine tote Mutter.«
    Pookie schüttelte den Kopf. »Sicher, aber Rex war es auch nicht. Der Junge kapituliert ja schon vor einem vollen Pastateller. Nein, er hat irgendwie mit Erwachsenen zu tun, und zwar mit besonders großen Erwachsenen. Lassen wir deine Träume mal für einen Augenblick beiseite. Nach allem, was Tiffany Hine gesehen und Mister Biz-Nass uns über Maries Kinder und ihre Kostüme erzählt hat, müssen wir annehmen, dass Rex irgendwelche Beziehungen zu diesem Kult besitzt.«
    Wieder zog Bryan Kreise mit seiner Bierflasche. »Er ist dreizehn. Er ist ein Außenseiter. Vielleicht wurde er von Maries Kindern angeworben. Möglicherweise hat er irgendeinen Deal mit ihnen, dass sie seine Feinde umbringen. Das wäre möglich, aber es erklärt meine Träume nicht. Und was noch wichtiger ist: Es erklärt nicht, warum jemand die ganze Sache vertuschen sollte. Bisher haben wir drei Leichen.«
    »Vier«, sagte Pookie. »Oscar Woody, Jay Parlar, der Vogelmann und nicht zu vergessen Rex’ Mutter.«
    »Stimmt, vier«, sagte Bryan. »Warum sollten Zou und Robertson so etwas zulassen? Wenn Maries Kinder hinter den Morden stecken, könnte es dann sein, dass … Zou auch zu diesem Kult gehört?«
    Dieser Gedanke hatte auch schon eine ganze Weile in Pookies Hinterkopf rumort. Es sah so aus, als müsste Zou irgendwie in die Sache verwickelt sein – aber sich vorzustellen, dass die höchstrangige Polizistin der Stadt Teil eines

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