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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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die Klinke. Abgeschlossen.
    Es gab keine weitere Stelle auf dem Dach, wo sich jemand hätte verstecken können. Pookie selbst war die Feuertreppe heraufgekommen, und das war auch der einzige Weg hinab.
    Wo also war der Maskierte, in dessen Schulter ein Pfeil gesteckt hatte?
    Regen strömte herab. Pookie ging zurück zu Issac.
    O Gott …
    Die Brust und der Bauch des Jungen lagen flach auf dem Dach, doch sein Kopf war um 180 Grad nach hinten gedreht. Issacs tote Augen starrten in den nächtlichen Himmel hinauf.

Susie Panos
    P ookie stand in der Wohnung und sah auf Susie Panos’ Leiche hinab. Sie lag auf dem Rücken. Ihre Augen waren weit aufgerissen, das regungslose Gesicht zu einem Ausdruck des Schocks verzerrt. Etwas hatte ein Loch von fast anderthalb Zentimetern Durchmesser in ihre Brust und ihr Herz gebohrt. Ein Teil des Pyjamas war mit in das Loch gerissen worden; der blutige Stoff umrahmte das freiliegende Fleisch und den Knochen.
    Vor dem Gebäude blockierten Einsatzfahrzeuge die Straße. Der Rettungswagen war bereits eingetroffen, doch der Notarzt hatte nicht lange gebraucht, um alle drei Opfer für tot zu erklären und als jeweilige unmittelbare Ursache ein Gewaltverbrechen festzustellen. Die Kriminaltechniker waren ebenso unterwegs wie jemand aus der Gerichtsmedizin.
    Welch ein Wahnsinn. Die Dinge, die Pookie gesehen hatte – der Sprung des Bogenschützen, der Typ mit der Maske, der auf den Rücken gedrehte Kopf Issacs – waren schwer zu verarbeiten. Alex Panos war pures Gift. Wer auch immer den Jungen suchte, war ihm bis hierher gefolgt, und jetzt war seine Mutter deswegen tot.
    Pookie sah auf, als Bryan durch die zerstörte Wohnungstür trat. Bryan hielt inne und musterte das weiße Holz, an dem die Türangeln befestigt gewesen waren und betrachtete dann die Tür, die auf dem Teppichboden des Wohnzimmers lag. Er schien die Dinge in seinem Kopf abzuspeichern; dann trat er neben Pookie vor Susies Leiche.
    »Ich habe eine BOLO zum Täter rausgegeben«, sagte Bryan.
    »Tatsächlich?«, sagte Pookie. »Und wie hast du dieses Ding beschrieben?«
    »Ein Typ in einem grünen Mantel, etwa einsachtzig groß. Führt einen Bogen mit sich. Kommt das so hin?«
    Pookie nickte. Er wandte seinen Blick nicht von Susies Leiche ab. Vielleicht war sie nicht die beste Mutter der Welt gewesen, aber sie hatte sich bemüht. Das hier hatte sie nicht verdient.
    »Sammy und Jimmy sind hier«, sagte Bryan. »Jimmy ist unten bei diesem Bärtigen. Sammy ist auf dem Weg hier hoch.«
    Bryan kniete sich neben die Leiche. »Sie sieht ganz bleich aus«, sagte er. »Anscheinend hat sie sehr viel Blut verloren.«
    Bryan hatte recht. Pookie hatte schon früher die Leichen von Menschen gesehen, die verblutet waren. Sie alle hatten Susie geähnelt.
    Bryan deutete auf das Loch in ihrer Brust. »Wer hat das getan?«
    »Ein Typ mit einer Decke und einer Maske kam aus dem Fenster und hat Issac über die Feuertreppe verfolgt. Möglicherweise hatte er wenige Augenblicke zuvor Susie umgebracht.«
    Bryan nickte. »Derselbe Typ, der Issac den Kopf auf den Rücken gedreht hat?«
    »Könnte sein«, erwiderte Pookie. »Entweder er oder der Bogenschütze.«
    »Man muss ziemlich stark sein, wenn man jemandem auf diese Weise das Genick brechen will. Dieser Mann mit der Maske … bist du sicher, dass es eine Maske war?«
    »Jetzt nicht, Bryan«, sagte Pookie. »Ich kann nur eine bestimmte Menge von diesem Scheiß auf einmal verarbeiten, verstehst du?«
    Bryan hob die Arme, die Handflächen nach vorn gerichtet. »Entspann dich, Pooks, entspann dich. Sag mir nur, wie die Maske ausgesehen hat.«
    Sie sah so verstörend aus, dass meine Eier sich in meiner Brust versteckt haben. »Hast du schon mal Bilder von Pestmasken gesehen, wie sie Ärzte im Mittelalter trugen?«
    »Ich denke schon«, sagte Bryan. »Eine lange, spitze, nach unten geneigte Nase? Wie der Schnabel von einigen Raubvögeln?«
    »Ja«, sagte Pookie. »So eine Art Schnabel.«
    Bryan deutete auf das Loch in Susies Brust. »Etwas hat ihr hier eine Stichwunde zugefügt. Glaubst du, diese Maske könnte stark genug gewesen sein, um so etwas zustande zu bringen?«
    Pookie wusste, worauf Bryan hinauswollte. Wie wahrscheinlich war es, dass eine Maske mit einem hakenförmigen Schnabel die Brust eines Menschen durchdringen konnte? Ungefähr so wahrscheinlich wie die Tatsache, dass die falschen Zähne einer Werwolfmaske es schafften, jemandem den Arm abzureißen.
    »Pooks«, sagte Bryan, »ich weiß, dass ich

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