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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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lauteten XYZ.
    »Er hat eine Trisomie«, sagte sie. »Ich meine, das kann passieren. Zuerst dachte ich, Oscars Mörder sei XXY, aber das hier … Ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll.«
    »Was ist mit seinem Zett? Ist es genauso wie die anderen beiden?«
    Wieder gab Robin über den Bildschirm einige Befehle ein. Diesmal reagierte das Gerät sogar noch schneller.
    »Sie sind identisch«, sagte Robin. »Rex ist der Bruder von Schwarzbart, und er ist der Bruder von Oscar Woodys Mörder.«
    Bryan nagte an seiner Unterlippe. Er starrte auf den Bildschirm des RapScan. »Wie passend. Du behauptest, dass vor diesem Fall noch nie jemand ein Zett-Chromosom gesehen hat, und jetzt tauchen die Dinger an allen Ecken und Enden auf. Könnte es sein, dass die Maschine spinnt?«
    »Das bezweifle ich. Ich habe die Ergebnisse von Oscar Woodys Mörder dreimal überprüft, und ich habe Kontrollgruppen mit normalen Männern und Frauen durchlaufen lassen. Das Ergebnis bei den Kontrollgruppen entsprach genau den Erwartungen, und bei Oscar Woodys Mörder war das Ergebnis immer identisch. Glaub mir, das kann nur eines bedeuten – das Gerät funktioniert einwandfrei.«
    Bryan drehte sich zu ihr. »Was jetzt?«
    Ja, was jetzt? Sie wusste es nicht. Wo sollte sie auch nur anfangen? Sie hatte noch nicht einmal die Autopsie des Bärtigen vor ihr auf dem Tisch abgeschlossen. Es war, als hätte ihr Gehirn auf Leerlauf geschaltet. Sie konnte nicht glauben, was sie sah, und doch erstrahlte alles in den hellsten Farben vor ihr.
    Das Gerät piepste ein drittes Mal.
    PROBE OPFER BOGENSCHÜTZE VOLLSTÄNDIG.
    ACHTUNG: ÜBEREINSTIMMUNG GEFUNDEN.
    GENETISCHE ÜBEREINSTIMMUNG MIT: PROBE ANGREIFER BOBBY PIGEON.
    ÜBEREINSTIMMUNGSWAHRSCHEINLICHKEIT: 99,9 %
    Beide drehten sich um und sahen zu der Leiche auf dem Tisch.
    »Das ist unmöglich«, sagte Robin. »Die erste Probe wurde an einer Kugel gesichert, die die Brust von Bobbys Angreifer durchbohrt hat, aber der Typ auf dem Tisch … er hatte keine Schusswunden in der Brust.«
    Die Tür zu dem kleinen Raum öffnete sich. Pookie kam mit hochgezogenen Augenbrauen herein. Seine Miene drückte zugleich eine Entschuldigung und eine Warnung aus. Direkt hinter ihm erschien Chief Amy Zou.
    Robins Herz rutschte ihr in die Hose. Oh, Scheiße. Damit löst sich meine Zukunft als Leitende Gerichtsmedizinerin in Luft auf.
    »Inspektor Clauser«, sagte Chief Zou. »Das dachte ich mir, dass ich Sie hier finde. Verlassen Sie bitte diesen Raum. Ich würde mich gern mit Ihnen unterhalten. Und mit Ihnen ebenfalls, Doktor Hudson.«
    Noch schlimmer hätten die Dinge nicht schiefgehen können. Robin folgte Bryan und Pookie nach draußen in den langen Hauptautopsiesaal. Dort warteten mehrere Personen: Rich Verde, Bürgermeister Jason Collins, Sean Robertson … und Baldwin Metz.
    Robin stürzte auf ihn zu. Beim Anblick ihres Freundes und Mentors war ihr Bemühen um die leitende Position in dieser Abteilung völlig vergessen. »Doktor Metz! O mein Gott, es tut so gut, Sie zu sehen!«
    Sie wollte ihn gerade umarmen, als Robertson warnend eine Hand hob. Sie blieb abrupt stehen und erkannte erst in diesem Moment, dass Metz sich auf Robertsons anderen Arm stützte. Dr. Metz schien sich kaum allein auf den Beinen halten zu können. Das normalerweise so gut sitzende Silberhaar war ein wenig wirr und zerzaust. Seine Haut sah bleich aus, und er wirkte krank. Seine eingesunkenen Augen starrten sie zugleich wütend und erschöpft an.
    »Doc, was machen Sie hier?«, sagte sie. »Sie gehören in eine Klinik ins Bett.«
    Er rang sich ein Lächeln ab. »Die Pflicht ruft, meine Liebe.« Er warf einen Blick auf Zou, sein Gesichtsausdruck schien zu sagen: Das ist Ihre Show.
    Zou nickte. Sie wandte sich an Rich Verde. »Könnten Sie in den privaten Autopsieraum gehen und mir sagen, ob es sich bei dem Toten um Bobby Pigeons Mörder handelt?«
    Verde starrte Pookie und Bryan an. Die Oberlippe unter dem bleistiftdünnen Schnurrbart verzog sich zur Andeutung eines spöttischen Lächelns. Doch seine Miene verriet ebenso rasende Wut und tiefe Traurigkeit. Obwohl Verde seinen Partner immer wieder in aller Öffentlichkeit angeschrien hatte, lastete der Verlust des Vogelmanns schwer auf seiner Seele.
    Er ging in den privaten Autopsieraum. Nur wenige Augenblicke später kam er wieder zurück.
    »Er ist es«, sagte Verde. »Keine Frage.«
    Bürgermeister Collins räusperte sich. Sein Maßanzug und sein perfekter Haarschnitt schienen nicht zu einem Ort zu

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