Die Verborgenen
Bildschirm erschien eine Röntgenaufnahme. Er starrte sie an und deutete schließlich auf einen strahlend weißen Fleck unterhalb der rechten Brustwarze.
»Eine Kugel«, sagte er. »Ich bin sicher, es handelt sich um ein Geschoss Kaliber vierzig, das eine ballistische Untersuchung Inspektor Pigeons Waffe zuordnen wird.« Wieder betrachtete er die Aufnahme. Dann deutete er auf die zwei matteren weißen Punkte. »Und was diese beiden betrifft, lautet meine Einschätzung als Fachmann, dass es sich um Kugeln Kaliber vierzig aus Officer Clausers Waffe handelt.«
Robertson streckte seinen Arm mit nach oben gerichteter Handfläche über die Leiche hinweg. »Clauser, Ihre Waffe bitte.«
Bryan wandte sich an Zou. »Bin ich suspendiert?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Aber Sie wollen meine Waffe«, sagte Bryan. »Was soll ich Ihrer Meinung nach draußen auf der Straße benutzen – derbe Ausdrücke?«
»Holen Sie sich morgen eine andere Waffe«, sagte Zou. »Geben Sie dem stellvertretenden Polizeichef Ihre Pistole zur ballistischen Untersuchung.«
»Die ballistischen Eigenschaften stehen doch schon längst in den Akten«, sagte Bryan. »Das gilt für jede Waffe, die die Polizei ausgibt.«
Zou lächelte. »Wir wollen einfach nur gründlich sein. Sie wissen ja, wie die Medien sind.«
Sie und Metz würden die Beweise manipulieren. Bryans Pistole würde offiziell zu der Waffe erklärt werden, mit der der Bärtige auf dem Tisch getötet worden war. Er sah zu Pookie, der ein Kopfschütteln andeutete: Jetzt zu kämpfen wäre sinnlos, wir können nicht gewinnen.
Bryan zog seine Sig Sauer, ließ das Magazin aus dem Griff gleiten, zog den Schlitten zurück und warf einen Blick in die Kammer. Dann reichte er Robertson die Pistole und das Magazin.
»Sie werden mit Ihren Lügen nicht durchkommen«, sagte Bryan zu Zou. »Ihre Geschichte hat zu viele Lücken.«
Sie schob die Lippen vor. »Tatsächlich? Rex Deprovdechuk wurde von der BoyCo terrorisiert. Roberta Deprovdechuk hat einen ehrgeizigen Auftragsmörder angeheuert, um diese Schlägertypen umzubringen. Der Killer liegt vor uns auf dem Tisch. Die forensische Untersuchung wird bestätigen, dass dieser Mann Oscar Woody und Jay Parlar umgebracht hat. Allem Anschein nach hat Roberta sich geweigert, für die geleisteten Dienste zu bezahlen, also hat der Killer sie ebenfalls getötet. Weil der Mörder nicht wusste, was er mit Rex anfangen sollte, nahm er den Jungen als Geisel und blieb in der Wohnung der Deprovdechuks. Inspektor Verde und Inspektor Pigeon haben die Morde an Woody und Parlar untersucht. Sie entdeckten eine Spur, die sie zu Roberta führte, und stießen in der Wohnung auf den Auftragskiller. Es kam zu einer Schießerei. Inspektor Pigeon starb in Ausübung seines Dienstes. Der Killer wurde verletzt, konnte jedoch entkommen. Rex ist vom Tatort geflohen und wird seither vermisst. Weil er seinen neu erworbenen Ruf schützen wollte, kam der Killer zu dem Schluss, dass er seinen ursprünglichen Auftrag erfüllen musste. Also beschloss er, Alex Panos und Issac Moses umzubringen. Bei Issac gelang ihm das. Alex’ Mutter geriet ungeplant in die Schusslinie. Alex konnte fliehen, aber ich bin sicher, wir finden ihn. Wir werden auch Rex finden.«
So rasch hatte Zou eine passende Geschichte zur Hand. Ihre Ausführungen waren nicht nur plausibel, sie verbanden auch nahtlos und geradezu stromlinienförmig alle einzelnen Punkte. Die manipulierten Beweise würden die Geschichte Realität werden lassen.
»Es gibt Zeugen«, sagte Pookie. »Eine Menge Menschen haben einen Pfeil aus der Leiche ragen sehen. Die Rettungssanitäter, Doktor Hudson, Passanten, andere Cops. Wie wollen Sie das erklären?«
Zou lächelte. »Ich glaube nicht, dass mir die Rettungssanitäter widersprechen werden. Und was Robin Hudson angeht – ihr steht eine ziemlich beeindruckende Beförderung bevor. Ich wette, dass sie die nicht riskieren will. Darüber hinaus werde ich mich mit jedem Cop unterhalten, der am Tatort war, um sicherzustellen, dass sich alle korrekt an die Ereignisse erinnern. Der Mann auf diesem Tisch hat Bobby Pigeon umgebracht. Glauben Sie wirklich, dass Ihre Kollegen besonderen Wert auf die Details legen, wenn es um den Tod eines Polizistenmörders geht?«
Auch damit hatte sie recht. Selbst wenn über den Bogenschützen geredet werden sollte, würden die meisten Polizisten ihm lieber einen Orden verleihen, anstatt zu versuchen, ihn ins Gefängnis zu bringen.
Aber Bryan war nicht wie die
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