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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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dünnen, blonden Locken, die ihr Mann besaß.
    »Tabitha, Schätzchen, dein Haar sieht hübsch aus.«
    »Danke«, sagte sie und nippte an ihrer Tasse.
    »Hast du dir diese Frisur für unsere Teeparty zugelegt?«
    Mur lachte und deutete auf Tabz. » Ha-ha-ha, du trägst diese dämlichen Dinger doch schon seit drei Tagen!«
    Tabz sackte in ihrem Stuhl zusammen. Ihr kleines Kinn sank auf ihre Brust. Sie sah niedergeschlagen aus.
    »Mur«, sagte Jack, »das ist nicht nett.«
    Mur verstand die Andeutung nicht. »Mommy hat überhaupt nichts bemerkt«, fuhr sie, zu Tabz gewandt, fort. »Ich hab dir doch gesagt , es ist so dämlich, wenn du versuchst, anders zu sein.«
    Amy schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, sodass die Tas sen auf ihren Untertellern klirrten. »Mur! Hör sofort auf damit!«
    Murs Augen wurden immer größer. Jetzt sackte auch sie in ihrem Stuhl zusammen.
    Amys Worte hallten in ihren eigenen Ohren wider. Sie hatte nicht als Mutter mit Mur gesprochen, sondern als Polizeichefin zu einer Untergebenen. In diesem Augenblick hasste sich Amy. Konnte sie die Polizistin nicht wegpacken und einfach nur Mutter sein, wenn auch nur für ein paar Minuten?
    Plötzlich stand Tabz auf und schleuderte ihre Teetasse durchs Zimmer. Die Tasse landete geräuschlos auf Tabz’ Bett. »Du hast es nicht bemerkt, Mom, weil du nie zu Hause bist!«
    Tabz rannte aus dem Zimmer. Ihr niedliches Kleid raschelte bei jedem kleinen Schritt. Jack stand auf. Er nahm den Blumenhut vom Kopf, warf ihn auf den Tisch und folgte Tabz nach draußen. Jack würde mit dem Mädchen sprechen, sodass Amy sich um Mur kümmern konnte.
    »Mary, Schätzchen, ich hätte nicht so schreien sollen.«
    Die Augen des Kindes verengten sich so hasserfüllt, wie nur ein kleines Mädchen es zustande bringt. »Nenn mich nicht so. Mir gefällt Mur . Warum musste sie nur die Party ruinieren? Wir sehen dich nie .«
    »Ich weiß, Schätzchen, aber du musst verstehen, dass Mammis Job …«
    Amys Handy gab einen ganz bestimmten Ton von sich: dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz. S. O. S. Es gab nur einen einzigen Menschen, für den dieser Ton stand.
    Sie griff nach dem Handy. Der Mann hatte ihr ein Foto geschickt. Die Kamera war dabei in einem steilen Winkel von oben auf einen Marmor-Portikus gerichtet, den sie nie vergessen hatte und wiedererkannte. Die Aufnahme zeigte zwei Männer, die vor einer geschlossenen Tür warteten.
    Pookie Chang und Bryan Clauser.
    Der Text unter dem Bild lautete:
    DIE BEIDEN WAREN AUCH BEI ALDER.
    KÜMMERN SIE SICH DARUM.
    Amy spürte, wie Wut in ihr aufstieg. Sie hatte den beiden gesagt, dass sie sich raushalten sollten. Sie hatte ihnen eine Chance gegeben.
    Schon vor den Morden an Mitgliedern der BoyCo hatte Robertson Bryan und Pookie einweihen und ihnen gegenüber alles offenlegen wollen. Amy hatte abgelehnt. Ihr Instinkt hatte ihr gesagt, dass die beiden nicht zu den Menschen gehörten, die in einer juristischen Grauzone die einzig angemessenen Entscheidungen treffen würden. Das Foto, das Erickson ihr geschickt hatte, bewies eindeutig, dass ihr Instinkt nicht getrogen hatte. Bryan und Pookie waren die bei Weitem besten Ermittler im ganzen Department, doch die beiden wollten einfach nicht auf sie hören.
    Genau wie eine andere Polizistin vor fast dreißig Jahren, nicht wahr, Amy? Erinnerst du dich noch daran, wie du auch nichts davon wissen wolltest, als Parkmeyer dich aufgefordert hat, die Sache ruhen zu lassen? Erinnerst du dich noch an das, was passierte, weil du keine Ruhe geben konntest?
    Ihr fiel auf, dass sie allein im Zimmer war. Mur war gegangen. Amy betrachtete das Teeservice und die leeren Stühle. Sie vermisste die Kindheit ihrer Töchter. Die beiden waren gerade erst auf die Welt gekommen, so kam es ihr vor. Wann waren sie so groß geworden?
    Sie wollte bei ihnen sein, aber ihre Aufgabe war wichtiger, als die Menschen jemals ahnen würden. Nicht einmal Jack wusste über alles Bescheid. Amy stand auf und warf einen letzten, sehnsüchtigen Blick auf den Tisch. Dann ging sie nach unten.
    Es wurde Zeit, dem allem ein Ende zu machen.

Ausgespäht
    R ex saß in einem Plastik-Müllcontainer. Rex beobachtete.
    Wo hatten diese Empfindungen sein ganzes Leben lang nur gesteckt? Wie viele Stunden hatte er damit verschwendet, Zeichnungen anzufertigen, wenn die Sache selbst ihm das Gefühl gab, am Leben und vollständig zu sein?
    Sein Bauch kitzelte tief drinnen.
    Er hatte schon seit Stunden einen Ständer.
    Der Müllcontainer stand

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