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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Mr. Biz-Nass zusammengeschlagen hatten.
    Es klopfte an Pookies Tür.
    »Burns, mein Kung Pao ist da. Papa braucht Kohle für die Lokomotive. Gibt es sonst noch etwas?«
    »Das ist im Augenblick alles«, sagte John. »Aber ich werde mich natürlich weiter umsehen.«
    »Pookie Ende und aus .« Er klappte das Handy zusammen, griff nach seiner Brieftasche und öffnete die Tür.
    Vor ihm stand Amy Zou in Uniform.
    Oh, Scheiße.
    »Chief«, sagte Pookie, »ich weiß, dass unser Etat knapp bemessen ist, aber dass Sie deswegen tatsächlich chinesisches Essen ausliefern …«
    »Inspektor Chang«, sagte sie und betrat die Wohnung. »Schließen Sie die Tür. Wir müssen uns unterhalten.«
    Ihre Uniform wirkte so gepflegt und so makellos wie in ihrem Büro in der Hall. Pookie warf einen Blick auf die Uhr an der Wand – 21:07 Uhr. Trug diese Frau eigentlich nie eine schlichte Jeans?
    Er schloss die Tür, und plötzlich musste er an die dreifach gebrochene Nase von Mr. Biz-Nass denken. Sein Blick huschte zum polierten Pistolenhalfter, der an Zous poliertem Gürtel hing.
    Seine eigene Waffe befand sich im Schlafzimmer. Und außerdem trug er nichts als ein Handtuch. Wahnsinn.
    Mit raschem Schritt ging Zou zu Pookies Sofa und setzte sich.
    Ihre Augen durchbohrten ihn. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie die Sache ruhen lassen sollen.«
    Pookie dachte daran zu lügen, aber warum sollte er sich die Mühe machen. Zou war nicht gekommen, um ihn zu tätscheln oder zu kitzeln.
    »Chief, wir wissen über Maries Kinder Bescheid. Wir wissen, dass Sie die Symbole aus unserem Computersystem gelöscht haben. Wir wissen, dass Sie einzelne Seiten aus den Akten entfernt haben, und wir wissen, dass Sie alle Informationen über den Golden Gate Slasher aus den Zeitungen haben verschwinden lassen.«
    Sie schlug die Beine übereinander. »An Wissen ist das Gesetz nicht interessiert. Es interessiert sich nur für Beweise . Und davon haben Sie keinen einzigen.«
    Sie hatte recht, und das ärgerte ihn maßlos. Wie konnte sie in dieser ganzen Angelegenheit so ungerührt bleiben, so lässig?
    »Wir wissen über das Zett-Chromosom Bescheid.«
    Sie lächelte. »Wissen Sie auch, was es bedeutet?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Ich auch nicht«, sagte sie. »Aber das spielt keine Rolle, denn diese Information hat denselben Weg genommen wie die Computerdateien und die Zeitungsartikel.«
    Pookie schüttelte den Kopf. Die Frau widerte ihn allmählich an. »Wie können Sie rechtfertigen, dass ein irrer Selbstjustizler frei rumläuft, der über dem Gesetz steht und jeden ermorden darf, der angeblich irgendein Unrecht begangen hat? Wie können Sie Ihren Töchtern in die Augen sehen, wenn Sie ihnen einen Gutenachtkuss geben?«
    Die Erwähnung ihrer Töchter schien eine schwache Stelle bei ihr zu treffen. Wütend kniff sie die Augen zusammen und stand auf.
    »Wie ich das rechtfertigen kann? Weil ich die Leichen gesehen habe! « Sie ballte die Fäuste. Die unterdrückte Wut eines ganzen Lebens schien aus ihr herauszubrechen. »Haben Sie jemals einen zur Hälfte aufgefressenen Sechsjährigen gesehen? Haben Sie jemals eine fünfköpfige Familie gesehen, der man die Därme herausgerissen hat, um damit Kunst zu schaffen? Haben Sie jemals eine Reihe abgetrennter Köpfe in verschiedenen Stadien der Verwesung gesehen, die einem beschissenen Psychokiller, den die Polizei einfach nicht finden konnte, als Trophäen dienten?«
    Ihr Ausbruch machte ihn sprachlos. So viel zur These von der ungerührten Polizeichefin Zou. Sie zitterte vor Wut.
    »Nun, Chang? Haben Sie das? «
    Er schüttelte den Kopf.
    »Dann urteilen Sie nicht über mich, solange Sie mir nicht mit Ja antworten können, verstanden? Außerdem muss ich Ihnen gegenüber ohnehin nichts rechtfertigen . Ich bin die gottverdammte Polizeichefin dieses gottverdammten San Francisco! Ich habe geschworen, die Stadt zu schützen, und genau das tue ich. Mein Vorgehen rettet Leben , aber Sie setzen alles daran, die Dinge völlig zu vermasseln.«
    Sie hielt plötzlich inne. Ihre Lippen waren verzerrt, und ihre Brust hob und senkte sich heftig.
    Pookie hatte noch nie erlebt, dass sie laut geworden wäre, von einem solchen Ausbruch ganz zu schweigen. Damit verglichen wirkte Bryan entschieden geistesgesund.
    Zou öffnete die Fäuste und ließ dann die Hände sinken. Auf ihrem Gesicht erschien wieder der übliche kalte Ausdruck. »Manchmal steht das, was richtig ist, nicht im Gesetzbuch, Chang.«
    »Aber es ist nicht an uns, diese

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