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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Hintertür. Es war der Mann in Schwarz, der Mann, der früher in der Nacht mehrmals um den Block herumgegangen war. Wie aufregend ! Tard verhielt sich absolut ruhig, denn das konnte er gut.
    Tard beobachtete.

Feigheit
    J ohn Smith warf einen Blick auf die Anrufer-Identifizierung: Pookie Chang.
    Erst vor dreißig Minuten hatte sich Pookie bei ihm wegen Nachforschungen über die Mordrate gemeldet. John mochte Pookie, und er würde ihn immer unterstützen, doch ehrlich gesagt war sein ehemaliger Partner etwas zu rasch zur Stelle, wenn es darum ging, Ermittlungsarbeiten zu delegieren.
    John nahm das Gespräch an. »Pooks, du musst den Leuten wenigstens eine Chance geben, ihre Aufgaben zu erledigen. Ich habe die Datenbank noch nicht durchgesehen, ganz zu schweigen davon, dass ich schon dazu gekommen wäre, eine vernünftige Statistik anzulegen. Das ist nicht …«
    »John, ich brauche dich. Sofort.«
    Pookie nannte ihn niemals John . »Was ist los?«
    »Bei Bryan ist es zur Kernschmelze gekommen. Ich brauche dich bei Ericksons Haus. So schnell wie möglich.«
    John sah aus dem Fenster seiner Wohnung, obwohl er wusste, was er zu Gesicht bekommen würde – die Schwärze der Nacht, nur erhellt von einigen Straßenlaternen und ein paar schimmernden Lichtern in den Fenstern gegenüber.
    »Draußen ist es dunkel«, sagte John.
    »Ich weiß , dass es draußen dunkel ist, John. Bryan will ohne Durchsuchungsbeschluss da reingehen, und wenn er das tut, wird Zou ihn glatt gegen die Wand klatschen. Ich weiß nicht, ob ich ihn alleine aufhalten kann. Ich brauche deine Hilfe.«
    John starrte aus dem Fenster. Starrte hinaus und schüttelte den Kopf. Er wollte Bryan wirklich helfen, aber es war dunkel draußen , und Pookie bat ihn, dass er zum Haus eines Killers fuhr?
    »Pooks, ich … ich kann nicht.«
    » Scheiß drauf, ob du kannst oder nicht. Dein schwarzer Arsch wäre schon längst tot , wenn Bryan nicht gewesen wäre. Das, was du erleben musstest, tut mir furchtbar leid, ehrlich, aber du wirst jetzt deine Waffe holen, dich auf deine Harley schwingen und losfahren.«
    John nickte. Es fiel ihm schwer zu atmen. Bryan brauchte ihn. Bei Ericksons Haus. Das war nicht allzu weit entfernt, und er wäre um diese Zeit auch nicht besonders lange unterwegs, wenn er sich mit dem Motorrad zwischen den Autos hindurchschlängelte, falls überhaupt irgendwelcher Verkehr herrschte …
    »Ja, okay. Ich kann in fünfzehn Minuten dort sein.«
    »Sagen wir in zehn «, erwiderte Pookie. »Und vergiss deine Waffe nicht. Es geht jetzt nicht mehr um dich. Entweder du tauchst hier auf, oder du kannst für den Rest deines Lebens in deiner verdammten Wohnung bleiben.«
    Pookie beendete die Verbindung. John kniff die Augen zusammen. Atme. Du musst da hin. Du MUSST .
    Er kramte in seiner Tischschublade und zog seine Sig Sauer.
    Seine Hand zitterte bereits.

Die Beute
    R ex wurde plötzlich wieder wach, als er das Geräusch einer zufallenden Tür hörte.
    Hatte ihn jemand entdeckt?
    Er befand sich noch immer in dem braunen Müllcontainer. Der Deckel war noch immer geschlossen. Was war geschehen? Er hatte nur kurz die Augen zugemacht und versucht sich vorzustellen, wie seine Leute ihn fanden. War er eingeschlafen? Um ihn herum war es absolut dunkel. War es schon nach Mitternacht? Er hatte keine Uhr und kein Handy.
    Er hörte ein Geräusch: klick-klick-klick. Langsam richtete er sich auf, wobei er vorsichtig mit dem Kopf den an Scharnieren befestigten Deckel nach oben drückte, sodass er darunter hindurchspähen konnte. Da draußen war April, die sich mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht vom Haus entfernte. Ihre Absätze klickten auf dem Beton. Vielleicht hatte sie gerade mit Alex gevögelt. Vielleicht hatte sie ihm einen geblasen. Sie sah schmutzig aus. Unsauber.
    Sonst war niemand unterwegs. Es gab auch keine Autos auf der Straße. April ging schnell, als wollte sie vor ihm fliehen . Ihm schoss der Gedanke durch den Kopf, dass sie zu entkommen versuchte.
    Auf der Straße war niemand. Sein Versuch, seine sogenannte Familie herbeizurufen, war gescheitert. Vielleicht funktionierte es so nicht; er wusste es nicht. Was war, wenn April nicht mehr zurückkäme? Was war, wenn sie Hilfe holte? Was war, wenn sie ihre Eltern holte? Was war, wenn Rex nie wieder eine Chance bekäme?
    Sie hatte sicher einen Schlüssel. Alex war im Augenblick allein im Haus.
    Leise kroch Rex aus dem Müllcontainer. Die Decken um die Schultern geschlungen, folgte er April. Konnte er sie

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