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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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linken oberen Ecke der Tür befand sich ein Sicherheitsschloss. Das Ding war so sicher wie der Zugang zu einem Schutzbunker. Er konnte es nicht öffnen.
    Träumte er? Geschahen diese Dinge wirklich?
    Hast du etwa geglaubt, es wäre so einfach?, sagte das Haus. Du musst dich schon mehr anstrengen, um den Tod zu finden …
    Bryan schloss die Augen und rieb sie energisch mit dem Daumenballen. Er war nicht verrückt. Nein , wirklich nicht. Aber er musste in dieses Gebäude gelangen.
    Du glaubst, dass ein Haus mit dir spricht. Also für mich hört sich das verrückt an …
    »Ich werde dich bis auf die Grundmauern niederbrennen«, sagte Bryan. »Ich werde dich niederbrennen und dann auf die verkohlten Reste pissen.«
    Dann wirst du nie wissen, was in mir ist … niewissen … niewissen …
    Bryan biss sich heftig in seinen linken Handballen. Der Schmerz breitete sich in seinem Körper aus und klärte seine Gedanken. Das half. Er war nicht verrückt. Nein, das war er nicht.
    Er ging zu einem Fenster und sah in das Gebäude. Hinter der Glasscheibe ließ ein matter metallischer Schimmer eine Art inneren Fensterladen erahnen. Er wirkte genauso uneinnehmbar wie die Kellertür.
    Er würde die Vordertür ausprobieren müssen.
    Bryan zog seine Sig Sauer und ging an der Seitenwand des Hauses entlang nach vorn, wobei seine linke Schulter das schieferblaue Holz fast berührte und die nächtlichen Schatten ihn wie einen Geliebten in ihre Arme zogen.
    Pookie bog in die Franklin Street ein und gab sofort wieder Vollgas. Der Motor des Buick dröhnte. Obwohl sich Pookie so weit wie möglich auf der mittleren Fahrbahn hielt, wich er, wann immer es nötig war, nach rechts und links aus und überfuhr rote Ampeln, ohne auf die Folgen zu achten.
    Er war den Anforderungen entsprechend gekleidet. Kein schlecht sitzendes Jackett. Stattdessen diesmal schwarze Jeans, schwarze Schuhe, ein schwarzer Pullover, der über seinem Bauch spannte, und die Glock 22 in einem schwarzen Halfter an seinem schwarzen Gürtel. Es war ein modisches Bekenntnis, dem Bryan Clauser sein Siegel der Zustimmung verleihen würde. Pookie benutzte weder Blaulicht noch Sirene. Das würde zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sollten irgendwelche anderen Cops auftauchen, würde der Terminator echte Probleme bekommen.
    Er hoffte, Black Mister Burns würde in kürzester Zeit vor Ort sein.
    Der mächtige Zwillingsmotor der Harley dröhnte durch die Nacht. Das Geräusch hallte von den Gebäuden zu beiden Seiten der Straße wider und zog sich als tiefes, wütendes Gurgeln die Fahrbahn entlang.
    John zwang sich, zu atmen. Sein Hals brannte bereits von der Anstrengung, nach allen Richtungen gleichzeitig Ausschau zu halten. So viele Gebäude, so viele Fenster, so viele Stellen, an denen sich jemand verstecken und eine Waffe auf ihn richten konnte.
    Er drehte den Gashebel zurück, und die Harley nahm noch mehr Fahrt auf. Er schlängelte sich an einem Lastwagen vorbei und wechselte dann zwischen zwei BMWs die Fahrbahn. Vielleicht zielte jemand genau in diesem Augenblick auf ihn, nahm ihn ins Visier, fixierte den Schusswinkel.
    Das Gefühl drückte ihm die Brust zusammen, als würde sich ein riesiger Schraubstock immer enger um seine Rippen schließen. Sein Atem ging immer schneller. Er war kurz davor, zu hyperventilieren.
    Er schüttelte seinen behelmten Kopf. Bryan brauchte ihn. Und Pookie ebenso.
    Nur dieses eine Mal. Er musste es schaffen, dieses eine Mal seine Angst beiseitezuschieben und für eine einzige Nacht wieder ein Mann sein.
    Mit der Waffe in der Hand ging Bryan die breiten Stufen zur Stadtvilla hinauf. Hinter ihm rollte der Verkehr über die Franklin Street, aber das war Teil einer anderen Welt, einer anderen Dimension.
    Bryan stand vor der Eingangstür. Das Dach des Vorbaus schirmte die Lichter der Straßenlaternen ab, sodass er von der dichten Schwärze der Nacht umgeben war. Er hob die Hand, und seine Finger strichen über das reich verzierte Holz der Doppeltür.
    Komm schon, mein Kleiner, komm und genieße den Geschmack des Endes …
    »Halt die Klappe«, zischte Bryan. »Halt die Klappe. Ich höre das nicht.«
    Du und nur du hörst das. Und dich nennen sie den Terminator? Du bist nichts als ein schlechter Witz, und jetzt gehst du sogar freiwillig deinem Tod entgegen. Komm schon, mein Kleiner, sonst wirst du nie wissen, was in mir ist. Niewissen … niewissen …
    »Du redest zu viel«, sagte Bryan. Dann hob er den linken Fuß und versetzte der Tür direkt unter dem

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