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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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diesen Becher und dann den von Bryan. Beide Männer wirkten absolut erschöpft. Pookie hatte ihr die Proben gegeben und dann sofort ihre Couch angesteuert. Bryan hatte noch kein einziges Wort gesprochen, seit er hier war. Er war die ganze Zeit über auf seinem Stuhl sitzen geblieben und hatte zuerst ein Bier und danach einen Scotch getrunken und war schließlich zu etwas Koffeinhaltigem gewechselt. Robin hielt es für das Beste, ihn in Ruhe zu lassen, damit er für sich klären konnte, was ihn beschäftigte. Wenn er wollte, dass sie ihm half, konnte er sie darum bitten; sie hatte ihm das nun schon oft genug angeboten.
    »Es klingt, als hättet ihr Jungs ein ziemliches Abenteuer hinter euch«, sagte Robin. »Ich bin nur froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Außer Erickson natürlich.«
    Pookie nickte und nahm einen Schluck Kaffee. »Ja, niemand ist zu Schaden gekommen, jedenfalls nicht auf Dauer. Wie lange dauert es noch, bis dieser Test abgeschlossen ist?«
    Sie warf einen Blick auf den Touchscreen des Geräts. »Etwa fünf Minuten, vielleicht sogar weniger. Werdet ihr mir sagen, von wem die zweite Probe stammt?« Sie wusste, dass die erste Probe von Erickson stammte, doch den Fragen nach der Herkunft der zweiten waren die beiden Männer ausgewichen.
    »Von einem Verdächtigen aus Ericksons Haus«, sagte Pookie. »Er ist uns entwischt.«
    Offensichtlich steckte mehr hinter dieser Geschichte, als Pookie verraten wollte. Es war nicht überraschend, dass er das Reden übernahm. Er war ein viel besserer Lügner als Bryan.
    Bryan hob den Kopf. Er blinzelte so hektisch, als sei er für ein paar Minuten eingenickt und würde sich erst jetzt wieder seiner Umgebung bewusst. »Das Ohr«, sagte er.
    »Was?«
    Pookie nickte. »Hab ich ganz vergessen.«
    »Ich auch«, sagte Bryan. Er zog einen Beutel, wie sie für Beweismittel verwendet werden, aus seiner Tasche und hielt ihn hoch, sodass Robin ihn sehen konnte.
    »Bryan«, sagte sie, »warum hast du ein menschliches Ohr da drin?«
    »Es stammt von jemandem, den wir ausgestopft in Ericksons Keller gefunden haben. Kannst du die DNA analysieren?«
    Sie nahm den Beutel entgegen und betrachtete den Inhalt. Die Haut sah trocken und brüchig aus, fast wie Leder. »Wenn du ausgestopft sagst, meinst du dann, wie ein erlegtes Tier? Ausgestopft, um etwas als Trophäe auszustellen?«
    »Ja. Kannst du das Ohr auf das Zett-Chromosom untersuchen?«
    »Nicht hier«, sagte sie. »Das Gerben zerstört den größten Teil der zellulären DNA. Ich brauche ein biologisches Labor, etwas, das über die notwendigen Geräte verfügt, um die DNA-Reste zu extrahieren, sowie über eine PCR-Maschine, um das Material zu ergänzen. Ein Universitätslabor könnte funktionieren. Vielleicht in der SFSU . Oder ich könnte es in verschiedenen Kliniken versuchen. Aber es wird ein paar Tage dauern, und ich würde nicht darauf wetten, dass es funktioniert.«
    Bryan sah sie einfach nur an. Seine Augen brannten vor Wut und Qual. Ein einziges Gefühlschaos schien in ihm zu kochen, und zwar so heftig, dass Robin sich kaum noch an den alten Bryan mit dem kalten, scheinbar ungerührten Blick erinnern konnte.
    Die Maschine gab ein Piepsen von sich. Robin sah auf den kleinen Bildschirm.
    PROBE ERICKSON VOLLSTÄNDIG.
    Sie berührte das Icon und las die Ergebnisse vor.
    »Zett-X«, sagte sie. »Wow, Erickson ist ein Zett.«
    Bryan und Pookie wirkten nicht im Geringsten überrascht.
    »Verwandt?«, sagte Bryan. »Ist Erickson mit den anderen verwandt?«
    Robin tippte gegen den Touchscreen und sah die Indikatoren für eine Verwandtschaftsbeziehung durch. Da war sie – eine Übereinstimmung.
    »Bingo«, sagte sie. »Jebediah Erickson, Rex Deprovdechuk, Schwarzbart und Oscar Woodys Killer haben dieselbe Mutter.«
    Bryan schien in sich zusammenzufallen. Er drückte sich gegen die Stuhllehne. Das Kinn sank ihm auf die Brust.
    Pookie schüttelte den Kopf. »Moment mal. Wir glauben, dass Maries Kinder Zetts sind. Wenn das der Fall ist, bringt Erickson nicht nur Wesen seiner Art um, sondern Mitglieder seiner leiblichen Familie. Was läuft hier eigentlich?«
    Robin zuckte mit den Schultern. »Wenn Erickson festgenommen wurde, kannst du ihn dann nicht befragen?«
    »Es könnte sein, dass er nicht besonders gesprächig ist«, sagte Pookie. »Du weißt schon – wenn man einrechnet, dass er mit einem Messer im Bauch auf der Intensivstation liegt.«
    Bryan sah auf. »Er ist ein Zett. Er wird sich schnell erholen. Wir können in die

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