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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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grau-weißem Fleisch. Einer der Maskierten stürmte herbei und zog den bewegungslosen Fötus zwischen den baumstammdicken Beinen heraus.
    Die Schreie des blonden Jungen wurden zu einem Silbenstakkato. Er flehte die Männer an, hatte aber keine Zunge, um Worte zu bilden. Der Maskierte hinter dem Rollbrett stopfte einen Lappen in den Mund des Jungen und erstickte die unartikulierten Laute.
    Dann zog der Maskierte die Pyjamahose des Jungen herab. Wieder kippte er das Rollbrett nach vorn und schob es schließlich zwischen Mamas Beine.
    Aggie spürte Hillarys Hand in seinem Nacken. Kräftig und bereit, ihm das Rückgrat zu brechen, sollte er einen Ton von sich geben. Die Botschaft war eindeutig: Du hast noch überhaupt nichts gesehen, doch wenn es so weit ist, dann halt verdammt noch mal die Klappe.
    »Jetzt«, zischte Hillary. »Marie Latreille empfängt einen Ehemann.«
    Die Männer in den weißen Roben stöhnten lauter, das Cembalo spielte schneller.
    Mamas Kopf warf sich in der Kiste aus Metall, Holz und Leder wild hin und her. »Mon chéri«, wiederholte sie.
    Ihre Stummelbeine streckten sich und umschlangen die Unterseite des Rollbretts. Dann zog sie den Jungen in sich hinein. Ihr Fett umschloss ihn. Es sah aus, als stünde er bis zur Hüfte in geronnener Milch.
    Der zungenlose Junge warf sich gegen seine Fesseln, die ihn an das Rollbrett drückten. Seine Mühen führten zu nichts.
    »Mon chéri! Mon chéri! «
    Hillarys Hand schloss sich um Aggies Nacken. Sie beugte sich vor und drückte dabei ungewollt seinen Kopf gegen die rostigen Eisenstangen. Er schob seine Hand nach hinten und zerrte zuckend an ihrem Kleid.
    Ihr Griff lockerte sich ein wenig, aber sie ließ ihn nicht los. »Heute Nacht wird der König zu ihr kommen«, flüsterte sie. »Wir werden alle gerettet sein.«
    Mamas Beine zogen sich immer weiter zusammen und führten den Jungen tiefer in sich ein, sodass das Rollbrett klapperte. Ihre obszöne Masse vibrierte im Rhythmus ihrer Bewegungen.
    Der Geruch . Dieser Geruch, der Aggie so scharf und so steif machte, erreichte eine neue Dimension. Er erfüllte den ganzen Raum. Er erfüllte Aggies Kopf . Aggie zuckte noch ein einziges Mal, und dann kam er direkt in seine Pyjamahose.
    Für einen kurzen Augenblick änderte sich der Schrei des Jungen. Aus Entsetzen wurde von Grauen erfüllte Ekstase.
    Die Cembalomusik brach ab.
    Aggie blinzelte. Die Hitze wich aus seinem Kopf und aus seinem Körper. Er schob sein Gesicht von den Eisenstangen weg. Er konnte die Szene nicht länger mit ansehen, nicht eine Sekunde lang. Er drehte sich um und brachte seine Lippen ganz nahe an Hillarys Ohr.
    »Ich werde alles tun, was Sie verlangen, alles . Lassen Sie nicht zu, dass mir das passiert, bitte! «
    Hillary drehte sich um, sodass sie ihm direkt ins Gesicht sah. Sie lächelte, und das von unten kommende Kerzenlicht ließ das, was von ihren gelben Zähnen noch übrig war, in der Dunkelheit aufschimmern. Ihre Hände legten sich um seine Schläfen, und ihre Finger strichen ihm sanft über die Wangen. Sie beugte sich zu ihm. »Es ist noch nicht vorbei für ihn. Es gibt noch eine Sache, die du sehen musst. Jetzt wird Mamas Ehemann den Lauf des Bräutigams antreten.«

Der Lauf des Bräutigams
    H illary forderte Aggie auf, sich zu erheben. Er tat es sehr vorsichtig, um zu verhindern, dass seine Füße zwischen die Eisenstangen rutschten und dem Ding da unten seine Anwesenheit verrieten.
    Sie führte ihn auf demselben Weg zurück, auf dem sie gekommen waren. Als sie den winzigen Raum verließen, hörte Aggie das Dröhnen einer Maschine und dann ein fernes schweres Klicken. Ein letzter Blick nach unten zwischen den Eisenstangen hindurch zeigte ihm, wie ein sehr helles Licht durch die Tür zu Mamas Raum strömte. In der strahlenden Helligkeit erkannte Aggie, dass die Holzböden und Holzwände vom Alter schwarz waren.
    Hillary drängte Aggie durch immer weitere enge Tunnel, bis sie eine schmale, abgewetzte Steintreppe erreichten, die nach oben führte. Nach vierzig oder fünfzig Stufen wurde der Boden eben und führte in den nächsten schmalen Tunnel. Diese Passage jedoch mündete in einen offenen Raum, der vom Licht flackernder Fackeln erleuchtet war.
    Hillary hielt Aggie kurz vor der Tunnelöffnung auf. Aus einem Loch in der Wand aus Erde zog sie einen schmutzigen grauen Filzponcho mit Kapuze. Sie legte ihm das Kleidungsstück um wie einem Dreijährigen. Der Stoff stank nach Schimmel und seltsamen sauren Körpergerüchen. Dann nahm

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