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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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ROBIN.
    John sah das Haus, in dem Robin wohnte, auf der rechten Straßenseite näher kommen. Er drückte die Kupplung und bremste, während er herunterschaltete. Plötzlich blendeten ihn mehrere Scheinwerfer, als ein Wagen mit quietschenden Reifen von der linken Fahrspur herüberwechselte und sich vor ihn setzte. John steuerte seine Harley auf den Bürgersteig und schaffte es gerade noch, einem Zusammenstoß auszuweichen. In einer einzigen flüssigen Bewegung richtete er das Motorrad aus, sprang ab und klappte den Ständer aus. Dann riss er sich den Helm vom Kopf und zog seine Sig Sauer.
    Bei dem Wagen vor ihm handelte es sich um einen schwarzen Kombi. Die hintere Beifahrertür öffnete sich, und ein Mann sprang heraus. Es war offensichtlich, dass er Schmerzen litt.
    »Bryan?«
    Clauser sah aus wie ein völlig anderer Mensch. Das lag nicht nur an der schwarzen Seemannsjacke und der Schädelkappe. Eine behelfsmäßige Schlinge aus einem Gewehrgurt hielt seinen linken Arm vor seinem Oberkörper. Mehrere Metallklammern bedeckten eine ausgefranste Wunde, die sich von seiner linken Oberlippe bis zum hinteren Ansatz seines Kieferknochens zog. Er hielt eine tiefschwarze Pistole in der rechten Hand. In seinen grünen Augen loderte eine konzentrierte Wut, die jedem, der sich ihm in den Weg stellen würde, sehr schlimme Dinge versprach.
    Ein schriller Schrei drang aus dem Haus, in dem Robin wohnte.
    Bryan rannte auf den Eingang des Apartmentgebäudes zu. Die Tür im typischen Stil San Franciscos bestand aus Glas und Holz, das mit einem Eisengitter gesichert war. Ohne langsamer zu werden, trat Bryan mit der Sohle seines rechten Fußes zu. Das Eisengitter verbog sich, Glas splitterte, die Angeln brachen aus dem alten Holz, und die ganze Tür wurde nach innen geschleudert. Sie schlidderte über den aus spanischen Fliesen bestehenden Boden, und Glasscherben regneten in alle Richtungen.
    Bryan sprintete zur Treppe, und als er sie erreicht hatte, nahm er jeweils drei Stufen auf einmal.
    John rannte hinter ihm her.
    Billy zog und sprang auf und ab . Er zerrte am zerfetzten Hals des Mannes, als versuchte er, ihm den Kopf abzureißen.
    »Sparky«, schrie der Mann, »hilf mir!«
    Die Frau trat zu ihm und versetzte Billys Becken einen heftigen Tritt. Billy stieß ein Jaulen aus, seine Hinterbeine zappelten plötzlich in der Luft, doch nach wie vor bohrten sich seine Zähne in den Nacken des großen Mannes.
    Die Frau mit dem rabenschwarzen Haar lachte.
    Robins Blick huschte zu Boden – da lag ihre Waffe .
    Sie wollte sich auf sie stürzen, doch ihre schlaffen Beine sackten unter ihr weg, als sie sich von der Couch abdrückte. Taumelnd rutschte Robin auf den Holzboden und schob ihren kaum reagierenden Körper immer weiter nach vorn. Sie streckte ihre Hand nach der Pistole aus.
    Der Mann mit dem großen Kopf erhob sich. Sein Hals steckte noch immer zwischen Billys Kiefern. Die Hinterbeine des Hundes baumelten schlaff hin und her; er stieß traurige, hasserfüllte Töne aus, die sich wie eine Mischung aus einem tiefen Knurren und einem lang gezogenen, schmerzlichen Jaulen anhörten.
    Robin schob ihre Hand noch etwas weiter vor. Ihre Finger schlossen sich um die Pistole. Gerade als sie sich aufsetzen wollte, drehte sich der Mann ruckartig um. Schreiend wand er sich hin und her und versuchte, nach der Halbautomatik in seinem Rücken zu greifen. Robin erkannte die Waffe, eine Mac-10.
    Instinktiv hob die schwarzhaarige Frau die Hand in einer warnenden Geste. »Knochenkopf, nicht …«
    Die Mac-10 feuerte stotternd.
    Robin spürte, wie etwas an der linken Seite ihres Halses brannte und etwas gegen ihre Brust und gegen ihre rechte Schulter schlug. Sie fiel benommen nach hinten.
    Als Bryan den Treppenabsatz im dritten Stock erreichte, hörte er das Knurren eines Hundes und die Schreie eines Menschen. Er stürmte durch den Hausflur auf Max’ Wohnung zu, und die Geräusche änderten sich. Das Knurren wurde zum jämmerlichen Wimmern eines erschrockenen, gequälten Tieres.
    Bryan roch Urin.
    Unmittelbar bevor er die Wohnung betrat, spürte er das typische ba-da-bum-bummmm , das ihm die Nähe mindestens eines der Monster verriet.
    Mit der Fünf-Siebener in seiner rechten Hand schob sich Bryan nach links und durch die offene Wohnungstür. Sein Blick erfasste mehrere Dinge gleichzeitig: einen Mann mit einem großen Kopf, der mit einer Mac-10 wild um sich schoss und versuchte, einen Pitbull zu treffen, der in seinem Nacken hing … eine große Leiche,

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